In der Welt der Smart Homes gibt es ständig Innovationen, die das Leben einfacher, sicherer und komfortabler machen. Eine der vielversprechendsten Entwicklungen in diesem Bereich ist „Matter“ – ein offener Standard für vernetzte Geräte im Smart Home. Doch was genau ist Matter und warum könnte es die Zukunft der intelligenten Wohnräume prägen?
Was ist Matter?
Matter, vormals bekannt als „Project Connected Home over IP“ (Project CHIP), ist ein offener, standardisierter und sicherer Konnektivitätsstandard für Smart Home-Geräte. Entwickelt von der Connectivity Standards Alliance (CSA) mit Unterstützung von großen Technologieunternehmen wie Apple, Google, Amazon und vielen anderen, zielt es darauf ab, die Fragmentierung im Smart Home-Markt zu reduzieren und eine einheitliche Plattform für alle Hersteller zu schaffen.
Warum ist Matter wichtig für Smart Homes?
Interoperabilität: Eines der größten Probleme im Smart Home-Bereich ist die mangelnde Kompatibilität zwischen Geräten verschiedener Hersteller. Der Standard verspricht, dieses Problem zu lösen, indem es einen universellen Standard bietet, der von allen großen Technologieunternehmen unterstützt wird.
Sicherheit: Das Unternehmen legt großen Wert auf Sicherheit. Der Standard verwendet bewährte kryptografische Techniken, um sicherzustellen, dass Smart Home-Geräte sicher kommunizieren und vor externen Bedrohungen geschützt sind.
Zukunftssicherheit: Mit der Unterstützung von Branchenriesen und der ständigen Weiterentwicklung durch die CSA hat Matter das Potenzial, der dominierende Standard im Smart Home-Bereich zu werden. Dies bedeutet, dass Verbraucher, die in Matter-kompatible Geräte investieren, wahrscheinlich von einer längeren Lebensdauer und besserer Unterstützung profitieren werden.
Wie wird Matter die Smart Home-Landschaft verändern?
Mit einem einheitlichen Standard wie Matter können Verbraucher erwarten, dass Geräte unterschiedlicher Hersteller problemlos miteinander kommunizieren. Dies könnte zu einem Boom bei der Einführung von Smart Home-Technologien führen, da die Verbraucher nicht mehr darüber nachdenken müssen, welche Geräte mit welchen kompatibel sind.
Außerdem könnte die Einführung von Matter den Weg für innovative neue Produkte ebnen, die bisher aufgrund von Kompatibilitätsproblemen nicht realisierbar waren. Hersteller könnten kreativer werden, da sie wissen, dass ihre Produkte in einem größeren Ökosystem funktionieren werden.
Wie funktioniert Matter?
Matter unterscheidet sich von den meisten anderen Smart-Home-Konnektivitätsstandards, da es sehr vielseitig ist. Er kann sich mit Smart-Home-Geräten über Wi-Fi, Ethernet, Bluetooth LE sowie Thread, einem Low-Power-Mesh-Networking-Standard (ähnlich wie Zigbee oder Z-Wave), verbinden und mit ihnen kommunizieren.
Es verbindet sich mit weniger anspruchsvollen Smart Home-Geräten wie Smart Plugs und Smart Lights über Thread (oder einen anderen Standard mit geringer Bandbreite, den das Gerät verwendet) und mit anspruchsvolleren Geräten wie Smart TVs und Smart Home-Kameras über schnellere Standards wie Wi-Fi. Die Verbindung wird dann hergestellt, damit alle Geräte miteinander kommunizieren können.
Welche Smart Home-Geräte funktionieren mit Matter?
Die derzeit unterstützten Gerätekategorien sind: Glühbirnen und Lichtschalter. Intelligente Steckdosen, Schlösser, Thermostate, Jalousien, Bewegungs- und Kontaktsensoren, Fernsehgeräte und Streaming-Set-Top-Boxen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Matter bereits unterstützt wird – oder es kann entsprechend aufgerüstet werden. Firmware-Upgrades werden zudem von einer Reihe von Unternehmen wie Eve und Nanoleaf bereits angeboten.
Leider ist es nicht wirklich benutzerfreundlich herauszufinden, was ein kompatibles Gerät ist und was nicht. Smart-Home-Apps geben oft nicht an, welche Geräte Matter verwenden. Die CSA empfiehlt den Verbrauchern, auf der Website ihres Geräts nach dem Logo Ausschau zu halten und auf Mitteilungen der Hersteller zu achten, in denen Upgrades oder In-App-Updates angekündigt werden. Und auch wenn sie es derzeit nicht unterstützen, haben einige Unternehmen schon angekündigt, ihre Produkte entsprechend zu aktualisieren.
Viele Deutschen sind angetan von Smart Homes
Angesichts steigender Inflationsraten in Deutschland suchen viele Familien nach Wegen, ihren Energieverbrauch zu senken. Smart-Home-Technologien gewinnen dabei an Beliebtheit, wie eine Untersuchung des Branchenverbands Bitkom e. V. aus dem Bereich Informations- und Telekommunikation zeigt.
Bemerkenswert ist der Anstieg der Nutzung smarter Heizkörperthermostate: Während 2020 nur 15% der Deutschen diese Technologie nutzten, stieg die Zahl 2021 auf 17% und aktuell nutzen bereits 25% solche Thermostate.
Auch intelligente Sonnenschutzlösungen wie Rollläden oder Markisen, die sich bei starker Sonne automatisch schließen, werden immer beliebter. 21% der Umfrageteilnehmer gaben an, solche Systeme zu verwenden, ein deutlicher Sprung von 13% im Vorjahr. Ebenso verwenden 21% smarte Steckdosen, die den Stand-by-Verbrauch reduzieren, verglichen mit 16% im Jahr 2021.