Interview: “Komplexität verringern”

Herausforderungen beim Managen von Websites und Apps

Unser Alltag hat sich mit der Digitalisierung stark gewandelt. Insbesondere IT-Teams merken das. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und steigender Anzahl von Websites und Apps im Unternehmen kommen sie immer häufiger an ihre Grenzen. Viele Führungskräfte überlegen daher, wie sie die Arbeit ihrer IT-Manager einfacher und effektiver gestalten können. 

IT-Experte Mathieu Strauch gibt einen Einblick, wie Plattformen zum Managen von Websites und Apps den Alltag von IT-Teams erleichtern und worauf Unternehmen bei der Auswahl der richtigen Plattform achten sollten.

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Was sind die größten Herausforderungen für IT-Teams heute?

Mathieu Strauch: Digitale Teams in Unternehmen sind heute stärker gefordert als je zuvor. Viele Unternehmen durchlaufen einen digitalen Wandel, der von den IT-Teams verlangt, ständig neue Technologien und Prozesse zu implementieren. Die Reaktionszeiten auf Anfragen der Kunden und die Bearbeitungszeit für die Bereitstellung neuer Produkte sind ausschlaggebend für den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Für IT-Entwickler im Unternehmen bedeutet das: schneller zu migrieren, zu testen, auszuführen und zu skalieren. Umso schwieriger wird es, wenn Unternehmen zahlreiche Apps und Websites zu managen haben – wie es meistens der Fall ist. Durchschnittlich haben Unternehmen schon heute fast 300 Websites und Anwendungen zu pflegen. 

Dazu kommen wachsende Bedrohungen durch Cyberattacken. IT-Teams sind für die Sicherung der digitalen Systeme und Daten ihres Unternehmens verantwortlich. Das heißt, sie müssen dafür sorgen, dass alle Updates und Patches zuverlässig durchgeführt werden müssen, damit das System immer auf dem neuesten Stand ist. Das betrifft auch die Websites und Apps. Wenn man bedenkt, dass Websites im Schnitt 16 Updates pro Monat benötigen, und dazu noch eine ganze Reihe weitere Sicherheitsmaßnahmen sowie das Einhalten von Compliance- und ESG-Vorschriften kommt, bekommt man eine Vorstellung davon, was IT-Abteilungen im Unternehmen heute zu leisten haben. 

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Und all das passiert vor dem Hintergrund von fehlenden qualifizierten IT-Fachkräften. IT-Teams haben es immer schwerer, Talente zu finden und zu halten. Dies kann zu einer erhöhten Arbeitsbelastung der Mitarbeiter führen und schließlich auch zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Technologie-Projekten im Unternehmen.

Wie können Tools oder Plattformen das Managen von Websites und Apps unterstützen?

Mathieu Strauch:  Bei den meisten IT-Organisationen dreht sich die Planung, Verwaltung und Problembehebung in erster Linie um Infrastrukturkomponenten. Um die Anforderungen der Endnutzer erfüllen zu können, sollten Unternehmen Ihre Infrastruktur aber mit Fokus auf Services und nicht Komponenten verwalten.

Konkret bedeutet das, Anwendungen können mit der Unterstützung von entsprechenden Plattformen viel schneller gelauncht werden. Ob es eine oder 1000 Websites oder Apps sind, moderne Webanwendungen lassen sich mit Plattformen zum Managen von Websites und Apps schnell, zentral und einfach erstellen, bearbeiten und aktualisieren. Alles, was IT-Entwickler benötigen, wird über die Plattform bereitgestellt und verwaltet, während auf der Website trotzdem alles konfigurierbar bleibt – von laufenden Service-Updates bis hin zu Datenbanken, Archivierung usw. 

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Mathieu Strauch: IT-Teams starten über Plattformen zum Managen von Websites und Apps ein oder mehrere Projekte direkt über die Befehlszeile und arbeiten dann in einer Kopie der Produktionsumgebung. Sie können also beliebig an Diensten arbeiten oder Features testen, ohne die Live-Umgebung zu gefährden. Neue Features können damit ganz einfach hinzugefügt oder installiert werden – und zwar teamübergreifend.  Über verschiedene Abteilungen, Architekten, Frameworks und Websprachen hinweg. 

Gleichzeitig behalten IT-Manager stets einen Überblick über die digitalen Ressourcen des Unternehmens – jede Änderung ist einsehbar und kann geplant oder zurückverfolgt werden. Ihre Kosten haben sie ebenfalls stets im Blick: Sobald ein Projekt gestartet wird, erhalten die Verantwortlichen eine klare Schätzung für den monatlichen Preis. Dieser lässt sich mit einem einzigen Befehl ändern, wenn z.B. eine hohe Nachfrage erwartet wird oder auch umgekehrt, wenn nach einem Peak zu einem kleineren Plan zurückgekehrt werden soll. Es fallen auch keine separaten Gebühren an, wenn einer der vielen Managed Services zu einer Anwendung hinzugefügt werden soll.     

Auch um Sicherheitsfunktionen müssen sich IT-Teams weniger Gedanken machen. Denn PaaS-Anbieter kümmern sich zusätzlich und ganz automatisch um alle Sicherheitsupdates – und zwar sowohl zum Schutz der Infrastruktur als auch von Applikationen. Darüber hinaus wird das Einhalten von starken, den Industriestandards entsprechenden Verschlüsselungsmaßnahmen gewährleistet. Dazu gehören beispielsweise TLS für die Datenübertragung, verschlüsselte Festplatten sowie die Unterstützung für 2FA. Auch das Festlegen von Zugriffsregeln für einzelne Benutzer oder Benutzergruppen kann einfach über die Plattform gemanagt werden.   

Kurz gesagt: Komplexe und zeitaufwändige Prozesse beim Managen von Websites können mit unterstützenden Plattformen schnell und einfach erledigt werden. IT-Entwickler können sich damit voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren – nämlich die Entwicklung innovativer Produkte zum Nutzen der Kunden. Anstatt sich um die Infrastruktur kümmern zu müssen.

Worauf sollten Unternehmen bei der Wahl der passenden Plattform achten?

Mathieu Strauch: Sobald ein Unternehmen eine klare Vorstellung von seinen Bedürfnissen hat, sollte es recherchieren, welche Plattformen überhaupt in Frage kommen. Berücksichtigt werden sollten Faktoren wie Developer-Experience, Funktionen, Kundensupport und Nutzerbewertungen. Ferner rate ich zu beachten:

Testen der Plattform: Bevor sich ein Unternehmen endgültig für einen PaaS-Anbieter entscheidet, sollte es die Plattform testen, um sicherzustellen, dass sie den eigenen Anforderungen entspricht. Viele Plattformen bieten kostenlose Testversionen oder Demos an, mit denen man ein Gefühl für die Fähigkeiten und die Benutzerfreundlichkeit der Plattform bekommt.

Berücksichtigung der Skalierbarkeit: Wenn ein Unternehmen wächst, wachsen auch die Anzahl seiner Websites und Apps. Die Verantwortlichen sollten sich vorher vergewissern, dass die gewählte Plattform mit dem Unternehmen mitwachsen und den zunehmenden Datenverkehr und die steigende Nutzung bewältigen kann.

Prüfen von Sicherheit und Compliance: Verfügt die gewählte Plattform zum Managen der Websites und Apps über geeignete Sicherheitsmaßnahmen, um sensible Daten zu schützen? Berücksichtigt sie außerdem alle Compliance-Anforderungen? Es sollte vorher sichergestellt werden, dass alle branchenüblichen Zertifizierungen eingehalten werden.

Unterstützung zahlreicher Programmiersprachen: Bei der Auswahl des richtigen Plattform-Anbieters sollte darauf geachtet werden, dass die verwendete Programmiersprache unterstützt wird. Platform.sh beispielsweise unterstützt nahezu jedes Framework und jede Sprache – insgesamt 70, einschließlich PHP, Java, Node.js, Python, Golang, Ruby, Drupal, WordPress, Symfony, Django, React und Angular. 

Wann lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem PaaS-Anbieter für ein Unternehmen?

Mathieu Strauch: Der Einsatz einer einheitlichen, standardisierten Plattform für das Managen von Websites und Websiteflotten bringt viele Vorteile mit sich. Dennoch zögern Unternehmen oftmals vor der Integration einer einheitlichen Plattform, da sie die Kosten scheuen. Das Analystenhaus Forrester hat kürzlich jedoch das Gegenteil festgestellt: Bei einer dreijährigen Projektlaufzeit kam heraus, dass eine vollständig integrierte Lösung bei ihrem zugrunde gelegten durchschnittlichen “Composite-Business” zu Einsparungen von über 1 Mio. USD führte. Das sind beachtliche Zahlen – die sich sicherlich nicht auf jedes Unternehmen übertragen lassen. Dennoch sind diese Zahlen groß genug, um eine gründliche Prüfung zu rechtfertigen. Es gibt tatsächlich Kompromisse, und manchmal ist die Entflechtung des Flickenteppichs nicht wirklich machbar. Wenn es möglich ist, liegen die Vorteile nicht nur in den von Forrester ermittelten Einsparungen. Sondern eben auch in Form von schnellerer Innovation und besserer Flexibilität. Die Prüfung, ob sich der Einsatz einer solchen Plattform lohnt, kann also für jedes Unternehmen ratsam sein.

Mathieu Strauch

Mathieu

Strauch

Senior Enterprise Account Executive

platform.sh

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