Wie jüngste Berichte darlegen, steht die digitale Souveränität der europäischen Wirtschaft unter starkem Druck. Das Manifest für digitale Wirtschaft fordert eine Zerschlagung globaler IT-Monopole und kritisiert die Abhängigkeit von nicht-europäischen Anbietern, die die Handlungsfreiheit europäischer Unternehmen einschränkt.
In den letzten Jahren ist Europa immer weiter in die Abhängigkeit von Technologiegiganten geraten. Das kürzlich veröffentlichte Manifest ist ein wichtiger erster Schritt, um die Fehler der Vergangenheit anzugehen und endlich den richtigen Kurs einzuschlagen. Die Lage ist mittlerweile ernst: Die Macht globaler IT-Konzerne gefährdet die digitale Unabhängigkeit Europas. Diese Marktdominanz blockiert nicht nur den fairen Wettbewerb, sondern drosselt auch die Innovationskraft der europäischen Wirtschaft. Für Unternehmen wird es immer schwerer, sich frei zu entfalten und dabei den Datenschutzstandards gerecht zu werden, ohne auf einige wenige große Anbieter angewiesen zu sein.
Offene Standards und der Verzicht auf festgefahrene Abhängigkeiten sind dringend nötig, damit Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten und Infrastrukturen behalten. Nur so kann Europa eine eigenständige und zukunftsfähige digitale Wirtschaft aufbauen.
Zugleich gibt es in Deutschland ein kulturelles Problem: Die Risikobereitschaft ist hier deutlich geringer als etwa in den USA, wo Unternehmen verstärkt auf junge, innovative Anbieter setzen, um ihre digitale Landschaft zu diversifizieren. In Deutschland hingegen dominiert oft die Scheu vor unkonventionellen Entscheidungen, was die Abhängigkeit von großen IT-Konzernen weiter verstärkt. Die Zurückhaltung verstärkt den Effekt, dass Europa im Bereich digitaler Technologien zunehmend von nicht-europäischen Anbietern beherrscht wird.
Neben begrüßenswerten politischen Initiativen, wie sie im Manifest gefordert werden, braucht es einen Kulturwandel, um die Abhängigkeit von globalen Monopolen zu reduzieren und Europas digitale Zukunft zu sichern. Der Aufbau einer flexiblen, unabhängigen IT-Anbieterlandschaft muss zur Priorität werden, um eine widerstandsfähige europäische Wirtschaft zu ermöglichen.