3. Operative Prozesse
Die digitale Transformation muss als Effizienz-Treiber für Geschäftsprozesse gesehen werden und nicht als Selbstzweck. Geschäftsprozesse steigern die Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienz, Flexibilität und Geschwindigkeit. Hier ermöglicht die digitale Technologie sowohl kontinuierliche Verbesserungen als auch disruptive Veränderungen.
Welche Fragen sind hinsichtlich digitaler Geschäftsprozesse zu stellen?
- Produktlebenszyklus-Management: Hat das Unternehmen eine Produktdatendurchgängigkeit von der Entwicklung über Fertigung bis Service?
- Lieferkette und Produktion: Nutzt die Lieferkette Technologien wie Blockchain oder RFID?
- Serviceprozesse: Können wiederkehrende Einnahmen erzielt werden durch Servicedienstleistungen in der Wartung wie remote oder predictive?
- Digitale Sicherheit: Vertrauen die Kunden dem industriellen Internet der Dinge?
- Support- und Treiber-Funktionen: Arbeitet das Backoffice vollständig papierlos?
- Datenverwaltung: Nutzt die Geschäftsanalytik eine konsolidierte Datenbasis?
Was tun führende B2B-Unternehmen in ihrer digitalen Transformation?
- Sie beschleunigen Forschung und Entwicklung (F&E) und interne Verbesserungen mit einem agilen Ansatz.
- Sie verstehen Agilität nicht als weniger, sondern als mehr Disziplin mit kurzen Zyklen und autonomen Teams, um schnell aus Fehlern lernen zu können.
- Sie führen digitale Produktionstechnologien wie Konnektivität, 3D-Druck, Augmented Reality und Maschinenlernen ein.
- Sie gehen papierlos vor und nutzen Daten, um die Verschwendung von Prozessressourcen zu vermeiden und sich auf Aufgaben mit Mehrwert zu konzentrieren.
- Sie bauen eine sichere und zuverlässige Dateninfrastruktur mit hoher Flexibilität durch Programmierschnittstellen auf.
4. Mitarbeiter
Menschen müssen als zentrale, treibende Kraft der digitalen Transformation betrachtet werden – nicht als eine Ressource, die ihr folgt. Eine hohe Innovationsgeschwindigkeit und Komplexität der Interessensgruppen erfordern eine Veränderung der Denkweise von Führung durch Kontrolle hin zu Führung durch Befähigung und Eigenverantwortung.
Welche Fragen sind mit Blick auf die Mitarbeiter zu stellen?
- Zweck: Verstehen die Mitarbeiter den Zweck der digitalen Strategie?
- Engagement: Fühlen sich die Mitarbeiter der digitalen Transformation verpflichtet?
- Vertrauen: Begleitet die Führungsebene die digitale Strategie durch Delegieren, Befähigen?
- Fähigkeiten: Verfügt das Team über die erforderlichen digitalen Fähigkeiten und Fertigkeiten?
- Kultur und Tradition: Beinhaltet die Unternehmenskultur einen agilen Ansatz und digitale Kompetenz?
Was tun führende B2B-Unternehmen in ihrer digitalen Transformation?
- Sie entwickeln neue Ideen in kleinen autonomen Teams, bevor sie die gesamte Organisation für die Skalierung nutzen.
- Sie führen eine Start-up-Kultur der agilen Entscheidungsfindung und flachen Strukturen ein.
- Sie ermutigen die Mitarbeiter, traditionelle Arbeitsmethoden in Frage zu stellen und die Zusammenarbeit zwischen Teams bei Transformationsprojekten sicherzustellen.
- Sie rekrutieren systematisch mit dem Ziel, Qualifikationslücken zu schließen und neue Denkweisen einzuführen.
- Sie definieren die Rollen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Personen neu und qualifizieren die Mitarbeiter, um den sich ändernden Arbeitsanforderungen gerecht zu werden.
Fazit
Wenn Führungskräfte die vier Dimensionen wirtschaftliches Ökosystem, Kundenzentriertheit, Geschäftsprozesse sowie Mitarbeiter berücksichtigen, können sie ihr Unternehmen auch in den Veränderungen der digitalen Transformation auf Kurs halten und für die Zukunft nachhaltig aufstellen.
Dr. Thomas Trautmann, Managing Partner CYLAD Consulting GmbH
www.cylad-consulting.com