Das Jahr 2022 war für Unternehmen auf der ganzen Welt eine Herausforderung, aber auch von Wachstum geprägt. Der Fokus auf New Work, Nachhaltigkeit und neue intelligente Gebäudetechnologien hat zu Disruption in der Branche geführt. Das wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie Unternehmen physische Räume konzipieren, bauen, nutzen und betrachten. Was bedeutet das für 2023? Stefan Schwab, CEO von Enlighted, erklärt die wichtigsten Trends, die den Wandel in der Beziehung zwischen Mensch, Raum und Arbeit in diesem Jahr maßgeblich beeinflussen und vorantreiben werden.
1. Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor
2022 haben wir Hitzewellen, Überschwemmungen und Brände auf der ganzen Welt erlebt. Das hat dazu geführt, dass der Umgang mit dem Klimawandel und das Thema Nachhaltigkeit mehr Aufmerksamkeit erfahren. Viele Unternehmen haben daher Maßnahmen angekündigt, um Emissionen einzusparen und ihren Energieverbrauch zu senken. Jetzt müssen Taten folgen. Wer 2023 keine nennenswerten Fortschritte vorweisen kann, wird es schwer haben, Investoren oder Bewerber zu gewinnen. CEOs, die ihre Nachhaltigkeitsvorhaben dagegen konsequent umsetzen, haben die Nase vorn. Daher werden immer mehr Unternehmen in Tools und Technologien investieren, um ihre Nachhaltigkeitsziele klar zu erreichen und den Fortschritt während des gesamten Prozesses transparent zu machen. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums sind Gebäude für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und 33 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In diesem Sektor liegt also immenses Potenzial für die Dekarbonisierung. Das Bewusstsein dafür wird 2023 zunehmen.
2. Zurück ins Büro – flexible Konzepte führen zum Erfolg
Die pandemiebedingte Umstellung auf Remote-Arbeit hat zu einem grundlegenden Umdenken geführt, welchen Zweck eine Büroumgebung erfüllt. Sie ist nicht länger ein Ort, an dem man täglich arbeitet, sondern eine Drehscheibe für Kollaboration und persönliche Kontakte. Die Vorstellung, wieder fünf Tage die Woche anwesend sein zu müssen, wirkt auf die meisten Mitarbeiter antiquiert. 78 Prozent sind der Ansicht, dass Hybrid Work alle Aspekte des Wohlbefindens sowohl im Job als auch darüber hinaus verbessert hat. Arbeitgeber, die wie Twitter auf eine vollständige Rückkehr ins Büro bestehen, werden straucheln. Wer dagegen den Wunsch der Mitarbeiter nach Flexibilität erfüllt, wird erfolgreich sein. Viele Arbeitgeber werden daher 2023 Technologien einführen, die die hybride Zusammenarbeit erleichtern und gleichzeitig die Effizienz und Nachhaltigkeit steigern.
3. Smart Buildings sind auf dem Vormarsch
Angesichts steigender Immobilien- und Energiepreise und geringer Raumauslastung werden Unternehmen immer mehr IoT-fähige Technologien einsetzen, um den Platz, den sie haben, optimal zu nutzen. Sensoren ermöglichen es zum Beispiel, die Raum- und Tischbelegung zu ermitteln, die Anlagenverwaltung zu optimieren, Bewegung und Aktivität zu messen oder die Beleuchtung und Temperatur so zu steuern, dass möglichst wenig Energie verbraucht wird. Anhand der Echtzeit-Daten gewinnen Unternehmen wichtige Erkenntnisse, wie Menschen mit Räumen interagieren. Sie können die Mitarbeitererfahrung verbessern, zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig ihre betriebliche Effizienz erhöhen. 75 Prozent der Unternehmen sehen die Digitalisierung als einen wichtigen Treiber für Veränderungsprozesse in Gebäuden. IoT liefert die Daten, um bessere Raumentscheidungen treffen zu können. 2023 wird sich diese Technologie auszahlen.
4. Proptech wird für Unternehmen überlebenswichtig
Proptech, kurz für Property Technology, ist die konsequente Verknüpfung von Immobilien und Technologie. Sie ermöglicht es, Gebäude besser, effizienter, energiesparender und nachhaltiger zu verwalten. In Zeiten von hoher Inflation und knappen Budgets ist das für Unternehmen unverzichtbar. Es gibt vier Möglichkeiten, wie Proptech in einer schwierigen Wirtschaftslage unterstützt: Die Technologie kann die Flächennutzung branchenübergreifend optimieren und Workflows maximal effektiv gestalten – sowohl über Organisationen als auch über verschiedene Räume hinweg. Außerdem kann Proptech mithilfe von IoT und intelligenter Beleuchtung Energie sparen und Räume für Mitarbeiter angenehmer und sicherer machen. Laut einer Studie von PwC zählen Investitionen in digitale Fähigkeiten und Technologien zu den Top-Prioritäten von COOs.
Fazit: Neue Anforderungen brauchen neue Lösungen
2023 wird es darum gehen, Digitalisierung für Nachhaltigkeit, Geschäftserfolg und das Mitarbeiter-Wohlbefinden einzusetzen. Der Druck durch den Klimawandel wird sich erhöhen. Gleichzeitig werden sich technologische Innovationen und hybride Arbeitsformen weiterentwickeln. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, in einer angespannten wirtschaftlichen Lage zu überleben und ihr Geschäft für künftiges Wachstum zu positionieren. Ohne intelligente Technologie ist das nicht mehr möglich. Indem Unternehmen ihre Gebäude digitalisieren und die Chancen von Proptech nutzen, können sie die wachsenden Anforderungen meistern. Dabei darf die Nachhaltigkeit nicht unter den Tisch fallen, rät Stefan Schwab, CEO von Enlighted: „Nachhaltigkeitsprojekte sind oft die ersten Projekte, die bei einem wirtschaftlichen Abschwung gestoppt werden. Das ist kurzfristiges Denken. Wir brauchen mutige Führungskräfte, die auf Nachhaltigkeit und langfristige Wachstumsstrategien setzen. Sie werden im nächsten Konjunkturzyklus als Marktführer auftreten.“
www.enlightedinc.com