Für acht von zehn Branchenexperten ist eine moderne Bank-IT der entscheidende Faktor, ob einem Institut eine erfolgreiche Veränderung gelingt. Und wo liegen die Hürden auf dem Weg zur Transformation?
Bremsklotz Nummer eins ist laut der aktuellen „Bankenstudie 2021 – Spannungsfeld Digitalisierung“ eine veraltete und eingefahrene Unternehmenskultur. Für die Studie hat der Digitalisierungs- und Innovationsexperte ti&m mehr als 200 Experten aus der Finanzbranche befragt.
„Der Veränderungsdruck auf die Banken nimmt zu. Wer den Wandel vom klassischen Geldhaus zum Technologieunternehmen verpasst, wird künftig in der Finanzbranche keine Rolle mehr spielen“, ist Christof Roßbroich, Senior Sales Executive beim Digitalisierungs- und Innovationsexperten ti&m in Frankfurt, überzeugt. Für ihn zeigt die ti&m-Bankenstudie 2021 ganz klar: „Die Banken werden derzeit nicht von fehlenden Investitionsmitteln gebremst. Stattdessen entscheiden die digitale Reife, der unbedingte Wille zur Transformation und eine pragmatische Herangehensweise über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.“
In der Studie wurde unter anderem der Frage nachgegangen, welche Faktoren für eine erfolgreiche Veränderung der Banken entscheidend sind. Die Umfrageergebnisse sind diesbezüglich eindeutig: 81 Prozent nennen unter anderem eine moderne IT. Aber auch eine auf Veränderung ausgelegte Unternehmenskultur (74 Prozent), zukunftsfähige Prozesse (73 Prozent) und Offenheit für Zusammenarbeit mit Partnern (71 Prozent) sind nach Auffassung der Studienteilnehmer wichtige Stellhebel. Bemerkenswert ist, dass lediglich 37 Prozent in den finanziellen Mitteln einen wichtigen Faktor für eine erfolgreiche Veränderung sehen.
Nach Ansicht von Branchenkenner Roßbroich stehen sich viele Banken derzeit noch selbst im Weg. So ist für 83 Prozent der Studienteilnehmer eine veraltete Unternehmenskultur eine der größten Hürden für eine erfolgreiche Veränderung. Auch starre Prozesse (78 Prozent) und eine veraltete IT (77 Prozent) werden oft genannt. „Die Probleme sind bei den Instituten intern angesiedelt und müssen dementsprechend auch dort gelöst werden“, so Roßbroich. Fehlende finanzielle Mittel würden dagegen nur von 14 Prozent der Befragten als Hinderungsgrund für eine erfolgreiche Transformation angesehen.
Regulierung bremst Digitalisierung aus
Der Abbau interner Hürden sollte zügig angegangen werden, da die zum Teil strengen Vorgaben der Regulierungsbehörden auf dem Weg in die digitale Zukunft zusätzliche Kräfte binden dürfte. 60 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass die deutschen und europäischen Regulierungsbehörden derzeit die Digitalisierungsvorhaben der Banken stark oder sogar sehr stark behindern.
Vor allem beim Thema Datenschutz sowie den sogenannten ESG-Kriterien Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) werden laut Studie besonders hohe Anforderungen an die Banken gestellt. Bankenexperte Roßbroich: „Die Branche unterliegt vielen Zwängen. Umso wichtiger ist es, alle Prozesse optimal aufeinander abzustimmen.“
Über die Studie
Die ti&m-Studie „Bankenstudie 2021 – Spannungsfeld Digitalisierung“ erlaubt einen Blick in die Zukunft des Bankings: Wie viel Technik ist möglich, wie viel Mensch nötig? Im Rahmen der Anfang 2021 durchgeführten Untersuchung wurden 211 Experten aus der Finanzbranche befragt.
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