Deutschland schaut 3,5 Stunden pro Tag aufs Handy

Smombis

Nach einem heißen Sommer beglückte uns dieses Jahr der goldene Herbst wie seit etlichen Jahren nicht mehr. Viele Menschen haben das letzte Quartal an der frischen Luft genossen. Und mit der Aufhebung fast aller Corona-Beschränkungen füllten sich die Kalender auch wieder mit vielen Aktivitäten, Festivals und Reisen. Umso überraschender ist es, dass viele Nutzer:innen weiterhin an ihren Bildschirmen klebten.

Die Daten- und Analyseexpert:innen von data.ai haben ermittelt, dass die Verbraucher:innen in den 10 wichtigsten Märkten durchschnittlich 4,9 Stunden pro Tag auf mobilen Apps verbrachten. Das ist ein Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem 3. Quartal 2020, dem Höhepunkt der weltweiten Coronabeschränkungen. Darüber hinaus liefert der Q3-Report weitere interessante Insights über die mobile Generation und ermöglicht damit hilfreiche Anknüpfungspunkte für Marketingentscheider:innen.

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  • data.ai liefert die aktuellen Quartalszahlen mit Erkenntnissen über die App-Branche von Juli bis September 2022
  • Durchschnittliche Nutzungszeit weiterhin auf 5 Stunden pro Tag: In Deutschland liegt der Durchschnitt bei 3,5 Stunden
  • Ein Plus von 40-50 Prozent: Nutzungszeit ist in einigen Ländern seit 2019 außerordentlich schnell gestiegen
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Bildquelle: datai.ai

Durchschnittliche tägliche Appnutzung in Stunden im 3. Quartal im Vergleich 2019-2022 © data.ai

Kein Peak in Sicht? Nutzungsdauer von mobilen Medien nimmt in vielen Märkten weiter zu

Egal ob zur Arbeit oder zum Entertainment, das Smartphone wird immer mehr zum ständigen Begleiter vieler Menschen und die Bildschirmzeit nimmt weiter zu. Die Nutzungszeit variiert allerdings stark von Land zu Land. In solchen, in denen der mobile Wandel in vielen Bereichen des Lebens zur Normalität wird, nimmt sie rasch zu, darunter Australien und Singapur. Diese beiden Länder sowie Indonesien sind auch die Märkte, in denen mit knapp 5 Stunden die höchste Nutzungsdauer festgestellt wurde. Auffällig an diesen Regionen ist die Geschwindigkeit, mit der sie diesen Meilenstein überschritten haben. In Singapur stieg die durchschnittliche Verweildauer in Apps zwischen dem 3. Quartal 2020 und dem vergangenen 3. Quartal um 40 Prozent und in Australien sogar um 50 Prozent. Sie verzeichnen damit mit Abstand den größten Zuwachs von allen 17 untersuchten Märkten.

Auch in Deutschland ist die Nutzungszeit erneut gestiegen und liegt nun bei ca. 3,5 Stunden Bildschirmzeit. In anderen Regionen wie den USA, Frankreich und Großbritannien hat es jedoch einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr gegeben. Allerdings liegen sie damit weiterhin über dem Vor-Corona-Niveau.

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Bildquelle: datai.ai

Weltweite Ausgaben für Appkäufe in Dollar im 3. Quartal 2022. © data.ai

Newcomer BeReal unter den Download-Charts neben Instagram, TikTok, Facebook und WhatsApp

Die Aufmerksamkeit wandert weiterhin weg vom Fernsehen und anderen traditionellen Medien  hin zum Smartphone. Dieser für den Werbemarkt relevante Trend bestätigte sich auch im vergangenen 3. Quartal und spiegelt sich in den Finanz-Daten wider. Die Ausgaben der Verbraucher:innen für mobile Apps sind im vergangenen Quartal mit 32,4 Milliarden Dollar weltweit weiterhin auf Erfolgskurs. Zwar liegen sie 5 Prozent unter dem Rekordwert von 34 Milliarden Dollar in 2021, aber immer noch 40 Prozent über den Ausgaben vor der Pandemie.

Weltweit wurden am häufigsten kostenlose Kommunikationsapps wie Instagram, TikTok, Facebook, WhatsApp Messenger, Snapchat und der Newcomer BeReal heruntergeladen. Die größten Ausgaben von Konsument:innen fallen auf teilweise oder komplett kostenpflichtige Unterhaltungsapps, darunter Disney+, HBO Max, YouTube, Vidio, Deezer, Paramount+ sowie die Dating-Apps Tinder und Bumble.

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Bildquelle: datai.ai

Durchschnittliche Konsumausgaben bei Gamingapps seit 2019 um 25 Prozent gestiegen. © data.ai

Realitätsflucht: Mobile Gaming als beliebter Ausgleich zur harten Realität

Hohe Kosten für Energie und Lebensmittel, Inflation und Kriegssorgen – das vergangene Quartal war sowohl für Unternehmen als auch Konsument:innen sehr schwierig. Eine Branche, die davon relativ unbeeindruckt scheint und weiter auf Erfolgskurs ist, ist der Markt für mobile Videospiele. Die Analyse ergab, dass im letzten Quartal mehr als 1,54 Milliarden Dollar pro Woche für Gamingapps ausgegeben wurden und mehr als 1,1 Milliarden neue Spiele heruntergeladen wurden. Beide Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gesunken, liegen aber immer noch um 25 Prozent über den Werten vor der Pandemie (3. Quartal 2019). Vermutlich bieten kurzweilige Spieleapps vielen Verbraucher:innen eine willkommene Alltagsflucht von den omnipräsenten Krisen unserer Zeit.

4 Worldwide App Downloads an Consumer Spend by Category and Store 1920x1080
Bildquelle: datai.ai

App Downloads und Konsumausgaben im Bereich Gaming und Non-Gaming in iOS und Google Play Quelle: data.ai

Vor allem im Google Play Store (Android-Betriebssystem) spielen Gamingapps eine große Rolle. Fast die Hälfte der 30 Milliarden dort heruntergeladenen Apps sind Spiele. Im Gegensatz dazu machen Games nur ein Viertel der iOS-Downloads aus. Auch in Bezug auf die Einnahmen ist die Gaming-Branche ein großer Faktor in den Appstores. Insgesamt machten Spieleapps mit 11,4 Milliarden Dollar etwa zwei Drittel der Einnahmen des Google Play Stores und etwas mehr als die Hälfte der 21 Milliarden eingenommenen Dollar im iOS App-Store im 3. Quartal aus.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die zahlreichen Krisen, welche die weltweite Wirtschaft derzeit erschüttern, bisher keine Auswirkungen auf die Entwicklungen in der App-Branche zu haben scheinen. Zudem scheint trotz wiedergewonnener Freizeitgestaltungsmöglichkeiten das Smartphone weiterhin die Nummer eins zu sein – zumindest wenn nach der Nutzungszeit und den In-App-Ausgaben gegangen wird.

Weitere Infos, Einblicke und umfangreiche Daten rund um den „Q3 Report“ finden Sie auf der Homepage von data.ai.

https://www.data.ai/de/

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