Ist es Jack Dorsey?

Das Geheimnis um Satoshi Nakamoto 

Satoshi Nakamoto
Bildquelle: Istvan Csak /Shutterstock.com

Wo sind die Miilliarden geblieben? Satoshi Nakamoto ist das Pseudonym der Person oder Gruppe, die Bitcoin entwickelt und 2008 das Bitcoin-Whitepaper veröffentlicht hat. Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto bleibt bis heute ein Mysterium, und es gibt zahlreiche Theorien darüber, wer sich hinter diesem Namen verbergen könnte.

Eine dieser Theorien identifizierte kürzlich Jack Dorsey, den Mitbegründer von Twitter (heute X) und Square (heute Block), als möglichen Satoshi Nakamoto. Der VanEck-Analyst Matthew Sigel hat diese Theorie kürzlich auf X geäußert.

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Pro-Argumente für Jack Dorsey als Satoshi

  1. Technisches Know-how: Dorsey verfügt über fortgeschrittene Programmierkenntnisse und ein tiefes Verständnis von Netzwerktechnologien.
  2. Dezentralisierungsphilosophie: Dorsey hat wiederholt seine Begeisterung für dezentrale Technologien geäußert und ist ein bekannter Bitcoin-Befürworter.
  3. Zeitliche Übereinstimmung: In der frühen Bitcoin-Entwicklungsphase war Dorsey nicht Vollzeit bei Twitter beschäftigt, was ihm theoretisch Zeit für ein Nebenprojekt gegeben hätte.
  4. Finanzielle Unabhängigkeit: Als erfolgreicher Unternehmer hätte Dorsey keinen finanziellen Anreiz gehabt, seine frühen Bitcoins zu verkaufen, was mit Satoshis Verhalten übereinstimmt.
  5. Die Website von Dorseys Unternehmen Square: Als die Homepage online ging, wies sie zwei blaue Quadrate im Logo auf. Zwei Tage später bot Nakamoto blaue Quadrate an, als er über das zukünftige Bitcoin-Logo diskutierte.
  6. Ein dubioses T-Shirt: Es existiert ein Bild aus dem Jahr 1996 von Jack Dorsey, auf dem er ein RSA Munition-T-Shirt trägt, das von einem prominenten Cypherpunk, Adam Back, entworfen wurde, dessen Hashcash-Technologie Satoshi bei der Schaffung von Bitcoin half.

Contra-Argumente gegen Jack Dorsey als Satoshi

  1. Schreibstil: Der Schreibstil von Satoshi in Emails und Forenbeiträgen unterscheidet sich deutlich von Dorseys bekanntem Kommunikationsstil.
  2. Öffentliches Bekenntnis: Dorsey hat sich wiederholt als Bitcoin-Enthusiast, aber nie als dessen Schöpfer bezeichnet. Er hat andere Bitcoin-Projekte öffentlich unterstützt, statt sich im Verborgenen zu halten.
  3. Zeitliche Belastung: Die Gründung und Leitung von Twitter würde kaum genug Zeit für die Entwicklung eines so komplexen Systems wie Bitcoin lassen.
  4. Technische Expertise: Obwohl Dorsey ein versierter Programmierer ist, gibt es keine Hinweise darauf, dass er über die spezifischen kryptographischen Kenntnisse verfügt, die für die Entwicklung von Bitcoin notwendig waren.
  5. Keine Beweise: Es gibt keine konkreten Beweise, die Dorsey mit den ursprünglichen Bitcoin-Wallets von Satoshi in Verbindung bringen.
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Wo sind sie geblieben?

Die große Frage ist: Wo sind sie geblieben? Satoshi Nakamoto besitzt schätzungsweise etwa 1 Million Bitcoins. Das entspräche in etwa dem aktuellen Wert von ca. 85 Milliarden Euro. Wobei die Währung stark volatil ist und auch die genaue Anzahl an Bitcoins nur geschätzt ist. Wer es genau wissen möchte, dem sei ein Währungsrechner empfohlen.

Diese Schätzung basiert auf der Analyse früher Block-Rewards aus den ersten Tagen des Bitcoin-Netzwerks, als Satoshi vermutlich einer der wenigen Miner war.

Diese frühen Bitcoins wurden in den ersten Blöcken der Blockchain gemint, hauptsächlich im Jahr 2009 und Anfang 2010. Bemerkenswert ist, dass diese Bitcoins seit ihrer Entstehung nie bewegt wurden, was als ein weiteres Mysterium rund um Satoshi gilt.

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Die Bitcoin-Menge

Wie kommen wir zu diesen Zahlen? Satoshi Nakamoto hält schätzungsweise etwa 4,8-5% der gesamten Bitcoin-Menge, die jemals existieren wird.

Die Berechnung basiert auf folgenden Fakten:

  1. Satoshi besitzt vermutlich etwa 1 Million Bitcoins
  2. Die maximale Anzahl an Bitcoins, die jemals existieren werden, ist auf 21 Millionen begrenzt (durch den Bitcoin-Code)

Daher: 1 Million ÷ 21 Millionen = 0,0476 oder etwa 4,8%

Aktueller Anteil am Umlauf

Wenn man den Anteil am aktuell im Umlauf befindlichen Bitcoin betrachtet, ist der Prozentsatz etwas höher: Da bis zum heutigen Tag etwa 19,5-19,6 Millionen Bitcoins geschürft wurden, würde Satoshis Anteil aktuell bei ca. 5,1-5,2% des gegenwärtig existierenden Bitcoin-Vorrats liegen.

Bedeutung im Kontext

Dieser Prozentsatz ist beträchtlich für eine einzelne Entität im Kryptowährungsmarkt. Im Vergleich dazu:

  • Große institutionelle Investoren wie MicroStrategy oder Tesla halten deutlich kleinere Anteile
  • Selbst die größten Bitcoin-Börsen und -Verwahrer haben in der Regel keine vergleichbaren Bestände unter direkter Kontrolle

Die Tatsache, dass diese erhebliche Menge an Bitcoin seit über einem Jahrzehnt unberührt bleibt, hat sowohl preisliche als auch philosophische Implikationen für das Bitcoin-Ökosystem.

Und nun?

Egal ob Aktien oder Bitcoins, bis zum Verkauf handelt es sich um Paperware. Da diese Bitcoins nie ausgegeben oder transferiert wurden, hat dies erhebliche Auswirkungen auf den Markt:

  1. Sie reduzieren effektiv das zirkulierende Angebot von Bitcoin
  2. Sie stellen ein potenzielles Risiko dar – sollten sie jemals plötzlich bewegt werden, könnte dies erhebliche Marktschwankungen verursachen
  3. Viele in der Community betrachten die Inaktivität dieser Wallets als Beweis dafür, dass Satoshi das Projekt aus idealistischen Gründen und nicht aus finanziellen Motiven geschaffen hat

Bis heute bleibt es ein Rätsel, ob Satoshi jemals beabsichtigt, diese Bitcoins zu verwenden, oder ob der Zugriff auf sie möglicherweise verloren gegangen ist.

Bewertung der Theorie

Zurück zu neuesten Theorie, hier der von Matthew Sigel über die Identität von Satoshi erscheint spekulativ und basiert hauptsächlich auf Indizien und Übereinstimmungen in der Philosophie, nicht auf konkreten Beweisen. Ohne handfeste Belege bleibt sie eine von vielen Satoshi-Theorien.

Die Bitcoin-Community ist voll von solchen Spekulationen, und bisher konnte keine eindeutig belegt werden. Es ist wichtig zu bedenken, dass die wahre Identität von Satoshi Nakamoto möglicherweise bewusst verborgen bleibt, da die Anonymität des Schöpfers zur Dezentralisierung und zum unabhängigen Charakter von Bitcoin beiträgt.

Die Jack-Dorsey-Theorie kommt vier Monate nach dem HBO Dokumentarfilm „Money Electric: The Bitcoin Mystery“, in dem der Regisseur Cullen Hoback Peter Todd, einen 39-jährigen kanadischen Softwareentwickler, als Erfinder des Bitcoin bezeichnete. Seitdem ist Todd aufgrund von Sicherheitsbedenken untergetaucht. Handfeste Beweise gab es hier ebenfalls nicht.

Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, der kann Informationen unter anderem hier finden:

https://milkroad.com/daily/yikes-is-solana-dead/

https://www.bitpanda.com/academy/de/lektionen/satoshi-nakamoto/

https://de.wikipedia.org/wiki/Satoshi_Nakamoto

Ulrich

Ulrich

Parthier

Herausgeber it management, it security

IT Verlag GmbH

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