Aktuelle Zahlen des Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen Stellen für Chief Digital Officer (CDO) planen. Ein Kommentar von Gerrit Külper, Director People and Employee Relations Central Europe bei Sage.
Die aktuellen Zahlen des Bitkom, wonach bereits jedes fünfte Unternehmen die Stelle des Chief Digital Officers (CDO) besetzt hat und weitere 18 Prozent der Betriebe dies planen, zeigen, dass die Digitalisierung inzwischen auch in der strategischen Personalplanung der HR-Abteilungen angekommen ist. Der Kerngedanke dahinter ist im Übrigen sehr klar: Der CDO ist in diesem Zusammenhang kein reiner IT-Spezialist und IT-Verwalter. Er ist Business-Enabler und Vordenker für Innovation im Unternehmen und hat damit eine unternehmensweite Schnittstellenfunktion inne. Seine Kernkompetenz ist die Digitalisierung sämtlicher betrieblichen Prozesse. Und insofern laufen bei ihm auch sämtliche Fäden aus allen Unternehmensbereichen zu diesem Thema zusammen.
Ausgehend von diesem Kompetenzprofil des CDO fällt auch die Entwicklung tragfähiger Digitalstrategien in sein Aufgabengebiet. Und hier gibt es – das zeigen die Zahlen des Bitkom ebenfalls – noch einiges an Nachholbedarf. Zwar hat mehr als jedes zweite Unternehmen Strategien zur Digitalisierung einzelner Unternehmensbereiche. Aber nur jeder dritte Betrieb geht diese Frage ganzheitlich an im Sinne der Entwicklung zentraler, unternehmensweiter und damit auch abteilungsübergreifender Digitalstrategien. Der Grund für diesen Status quo liegt unserer Wahrnehmung nach darin, dass es in vielen Unternehmen bislang eine Kompetenzlücke gab, das Thema Digitalisierung ganzheitlich zu denken.
Insofern ist die strategische Personalentscheidung, künftig auch die Rolle des CDO als integralen Bestandteil des betrieblichen Planstellenprofils zu etablieren, nicht nur richtig, sondern auch zukunftsweisend. Denn: Mit dem CDO als digitalem Know-how-Träger können sich Unternehmen nicht nur im Wettbewerb erfolgreich positionieren, indem sie sich etwa neue, digitale Geschäftsfelder erschließen. Der CDO zahlt gleichzeitig auch auf die Arbeitgebermarke ein, weil Betriebe, die über eine derartige Stelle verfügen, gegenüber jungen, digital affinen Bewerbergenerationen punkten und sich als zukunftsfähiger Player in ihrer jeweiligen Branche präsentieren können.“