Big Player ade – Gelingt mit dem Web 3.0 endlich die Dezentralisierung?

Mit dem Aufkommen des Internets viele Jahre her hoffte man auf eine gewisse Demokratisierung und Dezentralisierung, Informationen sollten für alle im Netz zugänglich gemacht werden.

Die Realität sieht nun anders aus: Big Player wie Meta und Google dominieren, kontrollieren und regulieren das Web, wir sind von ihren Diensten zweifelsfrei in vielen Belangen abhängig. Mit der Blockchain, NFTs, Token und Smart Contracts bricht nun jedoch eine neue Ära des Internets an – das Web 3.0. Gelingt mit dem Web 3.0 nun endlich die Dezentralisierung und Demokratisierung? Maximilian Schmidt ist CEO der CPI Technologies GmbH, einer Full-Service-Agentur mit dem Fokus auf Software-Entwicklung im Bereich Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising. Er kennt die Antworten auf diese Fragen und beschreibt, welche Chancen auf eine Demokratisierung und Dezentralisierung das Web 3.0 bereithält. 

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Die Idee der Dezentralisierung des Internets

Wurde dem Internet ab den 90er Jahren vor allem seine Funktion als Massenmedium zur Informationsbeschaffung und Vernetzung zugeschrieben, so hat es bis heute ebendiese Funktion nicht verloren. Wenn jedoch große Konzerne wie es nun mal Meta, Google oder auch Amazon sind, einen Großteil der Webdienste anbieten, welche wir nutzen, machen wir uns somit von einigen wenigen Playern abhängig. Durch Millionen Daten und Nutzer können die Big Player das Web maßgeblich mitgestalten, die Internetnutzer als Individuen nehmen hier keine Relevanz mehr ein. 

Demnach kam in den letzten Jahrzehnten und Jahren immer wieder die Bemühung nach einem dezentralen Internet auf. Die Idee, das Internet und seine Dienste nicht von einigen wenigen Konzernen abhängig sein zu lassen, sondern User aktiv an der Gestaltung zu beteiligen, wurde ebenso maßgeblich für den Blockchain-Hype. Sprechen wir von Kryptowährungen, für welche die Blockchain als Basis dient, so steht hier das Thema der Dezentralisierung ganz oben an. User wollen unabhängig von intentionellen und traditionellen Banken ihre Finanzen verwahren und managen. Dieses Bedürfnis von Webnutzern kann nun weitergedacht und ausgeweitet werden – nicht nur bei finanziellen Belangen wollen Nutzer unabhängig von den Big Player sein, sondern auch in Bezug auf ihre Daten, ihre Hobbys, ihre gesamte Webpräsenz. 

Technologie ist für alle da 

All diese Entwicklungen und Trends der letzten Jahre sorgten dafür, dass das sogenannte Web 3.0 nun in seinen Startlöchern steht und immer mehr Form sowie Verwendung annimmt. Dezentrale Möglichkeiten wurden stetig ausgeweitet und in Programme, Dienste und Plattformen integriert, sodass ein dezentrales Web in Zukunft immer realistischer erscheint. Denn im Web 3.0 greift man auf Technologien zurück, die von jedem genutzt werden können und in allen Browsern funktionieren. Open Source Programme gibt es genügend, man arbeitet gemeinsam an Lösungen anstatt gegeneinander. 

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Auch Aspekte bezüglich der Daten werden vom Web 3.0 grundlegend verändert. Denn im Web 2.0, in welchem wir uns augenscheinlich aktuell befinden, werden Nutzerdaten und persönliche Informationen auf einem Server gespeichert, der meist einem der Big Player zuzuordnen ist. Im Web 3.0 geschieht dies hingegen eben nicht zentralisiert, so ist beispielsweise die Anmeldung zu einer Plattform nicht mehr über Mailadresse und Passwort, sondern über die Blockchain geregelt. Auch Domains werden im Web 3.0 dezentral über die Blockchain vergeben, das Hacken eines Servers gehört damit zugleich der Vergangenheit an, wenn Anmeldungstools dezentral reguliert sind.

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Die Rolle der Big Player in Zukunft

Die Frage, ob das Web 3.0 zu einer kompletten Dezentralisierung des Internets beiträgt, wirft zugleich die Annahme auf, dass der Einfluss der Big Player verschwinden muss. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass sich die Big Player aus dem Web 3.0 zur Gänze zurückziehen werden, eher werden diese ihre Geschäftsmodelle und Anwendungsgebiete an das neue Web anzupassen wissen, um ihre Machtposition nicht zu verlieren. 

So wollen beispielweise Instagram und Twitter es Nutzern ermöglichen, NFTs als Profilbilder zu verwenden. Dabei unterliegt die Funktionsweise von NFTs ebenso der Blockchain und stellt somit auch einen wichtigen Teil des Web 3.0 dar. Was jedoch das Thema Datenschutz betrifft zeigt sich das Web 3.0 diesbezüglich deutlich sensibilisierter und sicherer dafür, als es die Big Player bislang tun. Um also auch als Big Player im Web 3.0 weiterhin präsent und mächtig zu sein, müssten die Konzerne ihre Datenschutzpolitik und technische Ausrichtungen nochmal überdenken.

Fazit – Wird das Internet bald dezentralisiert?

Die Entwicklung des Web 3.0 ist ein Prozess, der das Mitwirken vieler erfordert. Sowohl Entwickler als auch Endnutzer müssen sich der Blockchain und den Möglichkeiten des Web 3.0 annehmen, damit dieses sich durchsetzen kann und das Web 2.0 ablöst. Der aktuelle Hype rund um NFTs und Token befördert dabei die Akzeptanz und Durchsetzung des Web 3.0, es bedarf jedoch noch weitaus mehr, damit diese neue Ära gänzlich anbricht. Doch zeigt sich, dass User verstärkt nach neuen Lösungen suchen, welche ihnen transparente, sicherere und vor allem dezentrale Anwendungen gewähren können. Es wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich das Internet zunehmend dezentralisiert zeigt, zentrale Player werden nicht über Nacht verschwinden. Für Entwickler und Unternehmen bietet sich jedoch jetzt die vielversprechende Chance, sich den neuen dezentralen Technologien anzunehmen, um zukünftig wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Maximilian Schmidt, CPI

Maximilian

Schmidt

Geschäftsführer

CPI Technologies

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt die NFT-basierte Digital Identity Produkte und ist außerdem spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.
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