Ob Podcasts, Clubhouse oder Twitter Spaces: Audio-Content wird immer beliebter. Dieser lässt sich nebenbei konsumieren, ohne dass Nutzerinnen und Nutzer einen Bildschirm im Blick behalten oder weiterblättern müssen.
Laut dem Online-Audio-Monitor 2021 nutzten im vergangenen Jahr bereits knapp zwei Drittel der deutschen Bevölkerung, 64,1 Prozent, regelmäßig Online-Audio-Formate. Dadurch entstehen für Unternehmen auch neue Möglichkeiten, über die sich die eigene Zielgruppe erreichen lässt. „Im Audio-Bereich galt Radiowerbung lange als Erfolgsgarant. Doch die Digitalisierung hat in den letzten Jahren aus Radio Audio gemacht. Nun gibt es zahlreiche neue Kanäle wie Webradios, Musikstreaming, Podcasts oder Smartspeaker. Damit verändert sich das Audio-Marketing und bietet auch denjenigen neuen Möglichkeiten, die um Radio bisher einen Bogen gemacht haben“, berichtet Andreas Karasek, Geschäftsführer der Agentur SEM Berater.
Ein eigener Podcast – oder lieber doch ein Blogcast?
Seit einiger Zeit sind vor allem die Themen Voice- und Podcast-Marketing stark im Kommen, wobei Audio aus mehr als diesen beiden Formate besteht. Als Klassiker gilt die Radio-Werbung, die eine hohe Reichweite erzielt, allerdings meist einen großen Streuverlust hat und oft auch ein umfangreicheres Marketingbudget erfordert. „Mit eigenen Unternehmens-Podcasts erreichen auch kleinere Betriebe ihre Zielgruppe an einem weiteren Touchpoint und schaffen Verbundenheit. Unternehmer oder Selbstständige können über die Themen frei entscheiden und somit ganz konkret auf die Wünsche und Bedürfnisse der eigenen Zielgruppe eingehen. Allerdings ist ein eigener Podcast auch mit einigem Aufwand verbunden“, so Karasek. Als Gast in einem Podcast aufzutreten ist dagegen schon weniger aufwendig. Doch dabei liegt die Herausforderung darin, in einem thematisch passenden Podcast auftreten zu dürfen. Eine weitere Möglichkeit für Audio-Content bietet ein sogenannter Blogcast. Im Prinzip handelt es sich dabei um die Vertonung von Blog-Beiträgen. „Viele Unternehmen füllen heutzutage ihre Websites regelmäßig mit Blog-Artikeln. Beim Blogcast werden diese einfach vorgelesen und inhaltlich wiedergegeben. Jeder, der einen eigenen Blog betreibt, hat also schon Inhalte für solch ein Audio-Format und muss den Content nur noch aufnehmen und in anderer Form zur Verfügung stellen“, erklärt der Online-Marketing-Experte weiter.
Audio-Dateien zukünftig in Google-Suchergebnissen
Zudem besteht für Unternehmen die Möglichkeit, auf Audio-Plattformen wie Spotify Werbung zu schalten. Über die sogenannte „Streaming Ad Insertion“ lassen sich zum Beispiel Ads programmatisch und in Echtzeit in Podcasts platzieren, um die Audio-Werbestrategie anhand von Zielgruppen-Insights und Ad-Performance-Daten zu optimieren. „Durch die Messbarkeit von Audio Advertising lassen sich so Maßnahmen auf ihren Erfolg analysieren. Die gewonnenen Kenntnisse können Unternehmen dafür nutzen, ihre Zielgruppe mit spannenden Informationen zu versorgen und sich über einzigartigen Audio Content von Mitbewerbern abzusetzen“, sagt Karasek und ergänzt: „Google arbeitet auch daran, Audio-Dateien in den Suchergebnissen zu platzieren. Wie bei anderem Content spielt dabei vor allem der gebotene Mehrwert eine wichtige Rolle für ein gutes Ranking.“
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