Nicht nur aufgrund der Pandemie haben wir gelernt, wie wichtig schnelles Internet für das Homeoffice ist. Neben Telefon, Computer und Fernseher werden im Smart Home zunehmend auch immer mehr Haushaltsgeräte und Haustechnik miteinander vernetzt.
Ein korrekt eingerichtetes WLAN ist daher für jedes Zuhause unverzichtbar. Es muss stabil sein, ausreichende Signalstärke haben und hohe Bandbreiten bieten. Doch genau daran hapert es in vielen Haushalten. Wir sprachen dazu mit dem Sales- und Servicechef der Telekom, Dr. Ferri Abolhassan.
Eine Familie sitzt am Abend gemütlich auf dem Sofa und streamt einen Film. Plötzlich stagniert das Bild – Verbindungsabriss. Schlimmer noch: Beim Video-Call mit einem Kunden sieht man auf einmal nur noch schwarz. Warum kommt es im 21. Jahrhundert immer noch so oft zu Funkstörungen?
Dr. Ferri Abolhassan: Der Fehler für die Störung liegt in den meisten Fällen nicht an dem von uns bereitgestellten Anschluss. Die bestellte Bandbreite kommt in aller Regel auch beim Kunden am Abschlusspunkt an. Die Ursachen für Internetstörungen finden sich zumeist im selbst eingerichteten Heimnetzwerk.
Worauf muss man denn achten?
Dr. Ferri Abolhassan: Das stabilste Heimnetzwerk erzielt man immer noch über eine LAN-Verkabelung. Aus optischen Gründen oder aus Bequemlichkeit greifen die meisten Anwender jedoch per WLAN aufs Internet zu. Hier ist nicht nur die Wahl eines leistungsfähigen Routers entscheidend, sondern auch der richtige Router-Standort. Auch hier gibt es einige Fallstricke zu beachten.
Und welche sind das?
Dr. Ferri Abolhassan: Aufzüge, dicke Wände, spezielle Fensterverglasungen und Fußbodenheizungen stellen oftmals ein Hindernis für das WLAN-Signal dar. Auch Möbel können die Funksignale ausbremsen. Dasselbe gilt für Aquarien oder Pflanzen. Selbst Glastüren können auf ihrer Oberfläche WLAN-Wellen reflektieren, wodurch die Reichweite verringert wird. Der Router spielt bei der Geschwindigkeit des Heimnetzwerks eine große Rolle. Er sollte möglichst frei und erhöht platziert werden, mindestens einen Meter hoch. Am besten nahe an den Orten und Geräten, die per WLAN erreicht werden sollen – also nicht im Keller, sondern zentral platziert. Zudem sollte der Router nicht verdeckt zwischen Möbeln, oder gar im geschlossenen Schrank versteckt stehen.
Wo genau befindet sich dann der perfekte Standort?
Dr. Ferri Abolhassan: Mit Softwaretools und Apps lässt sich die Signalstärke des WLAN-Routers leicht messen, um so einen optimalen Standort zu ermitteln. Zu empfehlen ist hier z. B. die MeinMagenta App, da sie neben der optimalen Standortortbestimmung auch weitere Funktionen bietet, wie beispielsweise Tipps zur richtigen Kanalwahl oder einen Speedtest. Außerdem bietet die App Tipps & Tricks zur Optimierung des WLAN-Signals.
Und was, wenn mein Internet trotzdem einfach zu langsam ist?
Dr. Ferri Abolhassan: Für schnelle Internetverbindungen ist ein Glasfaseranschluss die bessere Wahl als ein Kabelanschluss. Denn bei Letzterem müssen sich die Nutzer die Bandbreite sehr häufig mit ihren Nachbarn im Haus teilen, man spricht hier auch von einem „Shared Medium“. Bei einem Glasfaseranschluss hingegen kommt die bestellte Bandbreite exklusiv beim jeweiligen Kunden an. Mit Glasfaseranschlüssen sind Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s möglich. Deshalb beteiligt sich die Telekom maßgeblich am Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland.
Ich habe noch keinen Glasfaseranschluss – wie kann ich meine Internet-Leitung trotzdem optimieren?
Dr. Ferri Abolhassan: Viele Verkabelungen laufen über alte Steigleitungen. Diese können eine häufige Fehlerquelle für langsame Internetverbindungen im Haus sein. Früher wurden die Steigleitungen oft ohne umschließende Leerrohre verlegt und hängen deshalb ungesichert und schutzlos an der Wand. Kabelbrüche und Korrosion sind daher nicht selten. Gerade bei Renovierungen kann dem Problem der porösen Isolation in Verbindung mit Feuchtigkeit auf den Grund gegangen werden. Ältere oder billige Steigleitungen sollten ausgetauscht werden, da sie den heutigen Qualitätsansprüchen für schnelle Internetverbindungen nicht gewachsen sind. Das Ende der Steigleitung ist die TAE. Die Telekommunikations-Anschluss-Einheit ist die Telefondose, die sich in jedem Haushalt befindet, zumeist im Flur oder auch im Wohn- oder Schlafzimmer. Auch hier lohnt es sich für Hausbesitzer bzw. Mieter, einen Blick darauf zu werfen, da eine marode TAE Quelle für Internetstörungen sein kann. Die Servicetechniker der Telekom ersetzen diese Dose aus Kulanz bei jedem Neuanschluss.
Mein Eindruck ist, dass besonders große Wohnungen, Büros oder Häuser mit mehreren Etagen insbesondere Probleme mit reibungslosem Empfang haben. Was kann man machen?
Dr. Ferri Abolhassan: Hier empfiehlt sich ein WLAN mit Mesh-Technologie, das für ungebremsten Empfang in jedem Winkel sorgt. Während die Reichweite eines gewöhnlichen WLAN-Routers bei maximal 10 bis 20 Metern liegt – und mit jedem Meter Entfernung nimmt die Leistung des Signals ab –, arbeiten in einem Mesh-Netzwerk mehrere Geräte, spezielle Mesh-Repeater, zusammen und erzeugen so ein flächendeckendes WLAN-Netz. Ein solches Mesh-WLAN ist vor allem dann geboten, wenn mehrere Endgeräte genutzt und überall hohe Datenraten gebraucht werden. Grundsätzlich gilt: Wir lassen unsere Kundinnen und Kunden nicht alleine und helfen bei der perfekten Heimvernetzung.
Mit welchen Services unterstützen Sie Kundinnen und Kunden?
Dr. Ferri Abolhassan: Für den Aufbau oder bei Problemen mit seinem Heimnetzwerk bietet die Telekom professionelle Hilfe. Mit unserem Angebot Digital Home Service optimieren wir das WLAN zu Hause, auch bei Nicht-Telekom-Kunden. Der Techniker geht erst, wenn das WLAN überall zu Hause optimal läuft. Für ein schnelles und komfortables Surfvergnügen gibt es zwei neue Pakete im Angebot: WLAN Comfort und WLAN Comfort Plus. Diese beinhalten den Speedport Smart 4 Router sowie – je nach gewähltem Paket – einen oder bis zu drei Speed Home WLAN Mesh-Repeater. Technikexperten unterstützen telefonisch bei der einfachen und sorgenfreien Einrichtung der WLAN-Geräte. Der Check des Heimnetzes zwecks WLAN-Optimierung ist bei einem sogenannten „Welcome Call“ inklusive. Wer einen persönlichen Installationsservice bevorzugt, kann bereits bei der Paket-Bestellung einen Vor-Ort-Termin buchen. Nutzer des WLAN Comfort Plus Pakets profitieren zusätzlich von einer dauerhaften Anwendungsunterstützung: Dabei helfen Telekom-Experten bei allen Fragen und Problemen mit Hardware wie PC, Tablet oder Smartphone. Auch bei Softwareanwendungen wie Videokonferenz-Tools sowie bei WLAN-Problemen unterstützen sie. Die Hilfe erfolgt telefonisch, per sicherem Fernzugriff oder sogar einmal jährlich direkt vor Ort.
Vielen Dank für dieses informative Gespräch.