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3 Tipps für das Unternehmenswachstum

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wer sich als MSP fragt, warum es mit dem Unternehmenswachstum noch nicht so recht klappt oder stagniert, dem seien die folgenden Denkanstöße nahegelegt.

Der dynamische Markt, stetig steigende Kundenanforderungen und immer komplexere Infrastrukturen machen vielen MSPs zu schaffen. Doch auch die Profis, die all diese Herausforderungen tagtäglich meistern, können mit einigen Tricks ihre Risiken minimieren und eine stärkere Basis für weiteres Wachstum schaffen: Vom optimalen Cashflow-Management über Zahlungsvereinbarungen als Hebel bis hin zur Haltung gegenüber Einstellungskosten. Das neue Jahr eignet sich hervorragend dafür, diese drei Ansätze in die Unternehmensstrategie einzugliedern.

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Das Cashflow-Management optimieren

Auf der Wunschliste eines jeden Unternehmens steht wohl das Wachstum. Doch von nichts kommt nichts – oder etwa doch? MSPs können ganz einfach ihre Verträge für sich arbeiten lassen, indem sie ihre Vertragsbedingungen richtig gestalten. IT-Dienstleister könnten so viele Kunden wie möglich auf Managed-Service-Vereinbarungen umstellen. Der Jahresanfang ist eine gute Gelegenheit, dieses Thema anzusprechen. MSPs sollten die Gunst der Stunde nutzen, um mit ihren Kunden klare Zahlungsbedingungen festzulegen, damit sie für die erbrachten IT-Dienstleistungen monatlich im Voraus bezahlt werden.

Ein weiterer Tipp: Oft vergessen Geschäftsführer ihre persönliche Vergütung zu der Cashflow-Berechnung hinzuzufügen. In der Anfangsphase sollten sie vorerst nur einen festgelegten Betrag als Gehalt abheben. Haben bereits alle Kunden einer klaren Zahlungsfrist zugestimmt und sind die technischen Kosten durchkalkuliert, wird der persönliche Zahlungsbedarf erfahrungsgemäß mit der Zeit geringer und es lohnt sich, eine Kriegskasse aufzubauen. Dies geschieht nicht über Nacht, aber mit einem sukzessiv angelegten finanziellen Polster können MSPs neue geschäftliche Herausforderungen wie auch Expansionspläne mit einem besseren Gefühl angehen.
 

Anschubfinanzierung – ja oder nein?

Meistens erhalten Kunden von MSPs die Rechnungen über die vereinbarte Dienstleistung monatlich. Eventuell zahlen sie sogar eine Vorauszahlung für den Monat – das ist umso besser. Noch interessanter wird es, wenn MSPs eine vierteljährliche oder sogar jährliche Vorauszahlung vereinen. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass sie direkt mit dem Geld wirtschaften und anders für das Jahr planen können. Bei Unternehmen, die bekanntlich knapp bei Kasse sind, ist dies eventuell keine Option. Bei größeren Kunden können MSPs mit Incentives arbeiten, indem sie beispielsweise bei einer jährlichen Vorauszahlung die IT-Services einen kostenfreien Monat zusätzlich anbieten. Das sorgt nicht nur für einen optimierten Cashflow, eventuell steigt auch die Kundenbindung bei spannenden Sonderkonditionen. Den generierten Geldfluss können Dienstleister wiederum besser für Neueinstellungen oder Wachstumsinitiativen für das bevorstehende Jahr investieren.

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Haltung zu Personalkosten ändern

Ein generelles Muster bei Business-Entscheidern ist es, lieber auf Sicherheit zu setzen und Kosten, die mit bestimmten notwendigen Investitionen verbunden sind, möglicherweise überzubewerten. Ein Beispiel: Die Einstellung von dringend benötigter Verstärkung. Personal oder Neueinstellungen werden immer zunächst als Gesamtkosten bzw. als Gesamtbelastung für das Unternehmen betrachtet. Wenn etwa ein MSP einen jungen Techniker einstellen will, sind das auf dem Papier jährlich rund 40.000 Euro. Dabei ist die Hürde, 40.000 Euro zu verplanen, viel höher als mit einer monatlichen Ausgabe von 3.500 Euro zu rechnen. Ein MSP sollte sich also eher die Frage stellen: Kann ich 3.500 Euro im Monat aufbringen? Sie verpflichten sich nicht, 40.000 Euro im Voraus zu zahlen. Eine vereinbarte Probezeit gilt für beide Parteien und reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen. Ist die neu eingestellte Arbeitskraft erst einmal eingearbeitet, trägt diese dank den zusätzlichen Ressourcen auch dazu bei, dass das Team mehr Kapazitäten für das Unternehmenswachstum aufbringen kann.
 

Als MSP-Betreiber das große Ganze im Blick haben

Es ist natürlich leichter gesagt als getan, die zugrundeliegende Einstellung zu ändern und beim Thema Investitionen auch mal den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Tun sich solche Situationen auf, ist es daher für Entscheider in MSPs sinnvoll, einen Schritt zurückzutreten und zu evaluieren, welcher Weg tatsächlich riskanter ist. Zwei grundsätzliche Szenarien gibt es in der Praxis häufig: Zum Einen kann ein MSP ein hohes kurzfristiges Risiko eingehen. Die Investition könnte aber auch Ansporn sein, sich wieder stärker im Tagesgeschäft zu engagieren. Die Alternative hierzu wäre, sicherheitshalber naheliegende Wachstumsinvestitionen zu vermeiden. Mit dieser Entscheidung begeben sich MSPs in eine Situation, die auf lange Sicht wahrscheinlich nicht tragfähig ist.
 

Es ist natürlich leichter gesagt als getan, die zugrundeliegende Einstellung zu ändern und beim Thema Investitionen auch mal den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Tun sich solche Situationen auf, ist es daher für Entscheider in MSPs sinnvoll, einen Schritt zurückzutreten und zu evaluieren, welcher Weg tatsächlich riskanter ist.

Ein Unternehmen zu gründen ist immer auch ein Risiko. Beim Wachstum verhält es sich erstaunlich ähnlich: Man kann nicht immer 100 Prozent sicher sein oder warten, bis man alle möglichen Einnahmen beisammen hat, um sie dann auszugeben. Im Wesentlichen geht ein MSP mit einer Investition in Vorleistung und erhält im Gegenzug eine eventuell zeitversetzte Gegenleistung, auf die das Unternehmenswachstum aufbauen kann. Auch muss man sich bei Investitionen möglicherweise auf einige Unannehmlichkeiten einstellen. So kann es beispielsweise sein, dass man für eine Neueinstellung an anderer Stelle einsparen muss.
 

Kredite für sich arbeiten lassen

Glücklicherweise sind Banken heute sehr bereit, Kredite zu vergeben. Sie haben in den letzten zwei Jahren tonnenweise Kapital angehäuft, um die Wirtschaft während der globalen Pandemie zu stützen, und einige dieser nachlaufenden Effekte sind heute noch vorhanden. Große und kleine MSPs mit einem guten Cashflow und einer hohen Kreditwürdigkeit sollten bei den niedrigen Zinssätzen gezielt Kredite abschließen und das Kapital in das Unternehmen investieren. Ein Kredit klingt vorerst nach einer weiteren Belastung, die ein MSP nicht nötig zu haben scheint. Führt man sich jedoch vor Augen, dass ein Unternehmen etwa 2-3 Prozent Zinsen für einen Kredit bezahlt und dann den Kreditbetrag in das Unternehmen investieren kann, indem es neue Mitarbeitende einstellt oder neue Technologien erwirbt, ist die Aussicht plötzlich eine ganz andere. Mit den neu erworbenen Ressourcen können neue Kunden oder andere zusätzliche Einnahmequellen erschlossen werden, die wiederum 8-10 Prozent Rendite erzielen. Nicht alle Schulden sind schlecht; Schulden können ein Unternehmen finanziell flexibler aufstellen und auf lange Sicht sogar von Vorteil sein.
 

Fazit

Zusammengefasst setzen besonders kleine und mittelständische MSPs lieber auf unternehmenskritische Entscheidungen mit geringerem Risiko. Dabei sollten vermeintlich risikoreiche Schachzüge und Ausgaben auf ihr Potenzial, für ein Geschäftswachstum zu sorgen, evaluiert werden. Neue Ressourcen und Ansätze bedürfen oft einer Investition, die nicht immer finanzieller Natur ist. Egal welcher Einsatz erbracht wird, oft rentieren sie sich auf lange Sicht und bringen dem MSP mehr als sie anfänglich abverlangt haben.

André

Schindler

General Manager EMEA

NinjaOne

Vor seinem Einstieg bei NinjaOne wirkte André Schindler neuneinhalb Jahre in unterschiedlichen leitenden Funktionen für TeamViewer in den Bereichen Vertrieb, Konzernentwicklung, Value Creation und Strategische Partnerschaften. An der Universität Bayreuth studierte er Bioingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Medizintechnik und Medikamentendesign.
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