Die Rufe nach mehr Digitalisierung in der Unternehmenslandschaft sind unüberhörbar: Ohne den Einsatz smarter Technologien riskieren Betriebe, langfristig den Anschluss an ihre Mitbewerber zu verlieren. Von der Entwicklung besonders betroffen ist das Herz der deutschen Wirtschaft – der Mittelstand.
In zugehörigen Betrieben kranken Digitalisierungsvorhaben vor allem an zu wenig Fachpersonal und damit einhergehend am nicht vorhandenen Know-how. Jedem fünften Mittelständler fehlen die Mitarbeiter, um mehr oder überhaupt in die Digitalisierung zu investieren.
„Diese Mammutaufgabe lässt sich schwerlich alleine stemmen – der deutsche Arbeitsmarkt ist nicht in der Lage, die Menge an Fachkräften zu liefern, die nötig wären, um Digitalisierungsprozesse effektiv anzustoßen“, erläutert Hans-Christian Bartholatus, Geschäftsführer der Employland GmbH. Schon jetzt klafft im MINT-Bereich ein Loch von fast 300.000 Fachkräften und ein Ende ist nicht in Sicht. Zeitgleich wächst die Zahl der Unternehmen, die Fachpersonal zur Umsetzung digitaler Prozesse benötigen, weiter. „An hoch qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland führt kein Weg mehr vorbei, wenn die deutsche Wirtschaft langfristig stabil bleiben will“, mahnt Bartholatus.
Digitale Zweiklassengesellschaft spaltet den Mittelstand
Bereits vor einigen Jahren stellte die Studie „The Digital Advantage“ fest, dass digitalisierte Betriebe etwa neun Prozent mehr Umsatz erzielen und so ihren Wert um zwölf Prozent steigern können.Eine Investition in den digitalen Ausbau zahlt sich demnach in jedem Fall aus. Wenn Unternehmen hier nicht nachziehen, verfestigt sich die digitale Zweiklassengesellschaft immer mehr: Auf der einen Seite nutzen erfolgreiche Betriebe bereits jetzt die Chancen der Digitalisierung und richten etwa Lieferanten- und Kundenbeziehungen konsequent an neuen Technologien aus. So sind sie in der Lage, ihre Marktposition auszubauen.
Auf der anderen Seite zögern viele Unternehmen die notwendigen Investitionen heraus. Fatal, denn eine ausbleibende Digitalisierung kann sich schnell rächen: Der Anschluss an den Wettbewerb geht verloren oder neue digitale Konkurrenten gefährden etablierte Geschäftszweige. Das Bewusstsein für die schwierige Lage ist bereits in den Köpfen angekommen: 74 Prozent der Mittelständler empfinden die Digitalisierung als Chance. Doch warum bleibt diese häufig ungenutzt? Was hemmt die Entwicklung?
Mitarbeiter als Schlüssel
Fehlendes Personal und mangelndes Know-how – das sind die entscheidenden Faktoren, die Digitalisierungsprojekte stocken oder gar nicht erst entstehen lassen. Dabei stellt der Fachkräftemangel das größte Hindernis für die Digitalisierung von Unternehmen dar. Über 20 Prozent der mittelständischen Betriebe können aufgrund einer zu geringen Personaldecke angestrebte Investitionen in die Digitalisierung nicht durchführen.
„Am Kapital mangelt es dabei nicht, das Hauptproblem sind schlichtweg fehlende Fachkräfte. Ein klares Alarmsignal“, betont Bartholatus. „Denn durch den Engpass geht bereits jetzt jährlich ein zweistelliger Milliardenbetrag verloren. Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind schwer zu finden, weil der deutsche Arbeitsmarkt leer gefegt ist. Unternehmen sollten daher auf internationale Fachkräfte setzen, um langfristig planen zu können. Onlineplattformen wie employland.de können etwa bei der Suche behilflich sein, damit zusammenkommt, was zusammengehört: qualifizierte Arbeitnehmer und erfolgreiche Unternehmer.“
Vor allem im naturwissenschaftlichen sowie technischen Bereich und im Speziellen in der IT fehlt es an Fachpersonal. Das führt im Umkehrschluss zu einer ausgebremsten Digitalisierung in den Unternehmen. Eine moderne und strategische Personalpolitik entwickelt sich somit immer mehr zum Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen. Und viel mehr noch: Ausländische Fachkräfte sind nicht nur in der Lage, die Lücke zu füllen; die kulturelle Diversität kann ein Unternehmensumfeld erzeugen, das durch die unterschiedlichen Perspektiven Innovationen fördert. Ein Wettbewerbsvorteil, der sich neben digitalisierten Prozessen auszahlt.
Hans-Christian Bartholatus, Geschäftsführer der Employland GmbH, employland.de