Sowohl die Besorgnis über die jüngsten globalen Ereignisse als auch der Inflationsdruck auf Energie-, Material- und Arbeitskosten haben bislang keine negativen Auswirkungen auf das Wachstum der Rechenzentrumsbranche.
Dies geht aus der jüngsten unabhängigen Studie von BCS hervor, dem Beratungsunternehmen für Cloud- und Rechenzentrumsbetreiber. Die Studie erfasst die Einsichten von mehr als 3000 leitenden Rechenzentrumsexperten aus ganz Europa – darunter Eigentümer, Betreiber, Entwickler, Berater und Nutzer.
„Die wirtschaftlichen Aussichten für Europa sind nach wie vor ungewöhnlich unsicher, weil der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine andauert und auch Potenzial für weitere wirtschaftliche Störungen besteht. Vor diesem Hintergrund sind die Studienteilnehmenden jedoch zuversichtlich und stimmen zu nahezu 100 Prozent darin überein, dass die Nachfrage in den kommenden 12 Monaten entweder steigen oder gleich bleiben wird“, kommentiert Jim Hart, CEO von BCS.
85 % der Befragten gehen davon aus, dass sie ihre Preise erhöhen müssen, um ihre Kosten angesichts des weiter steigender Inflationsdrucks zu decken. Dies lässt sich zum Teil auf die ungünstigen Entwicklungen auf dem Gasmarkt, das Risiko von Engpässen und die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Energiekosten – insbesondere im Winter 2023/2024 – zurückzuführen. Nicht zuletzt deshalb erwarten 82 % der Befragten, dass die Nachfrage nach energieeffizienten Rechenzentren in den nächsten drei Jahren steigt. Vor einem Jahr waren lediglich zwei Drittel der Studienteilnehmenden dieser Meinung.
Der Winter Report weist darauf hin, dass die herausfordernden Bedingungen Neuentwicklungen, die Nutzung alternativer Energiequellen und immer effizienterer Designs beschleunigt. Entsprechend erwarten mehr als vier Fünftel der Befragten, dass die Energieversorgung von Rechenzentren bis 2032 zu mindestens 90 % aus erneuerbaren Quellen stammen wird.
Aktuell stellen alte Rechenzentren allerdings noch ein großes Problem dar, weil sie mit weitaus höheren PUE-Werten als ihre modernen Gegenstücke nach wie vor große Mengen an Energie verbrauchen. Daher erwägen zwei Drittel der Befragten die Nachrüstung bestehender Einrichtungen, um sie in die Lage zu versetzen, erneuerbare Energiequellen überhaupt oder besser zu nutzen und so die gesetzlichen Anforderungen zur Klimaneutralität zu erfüllen.
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