Anforderungen an das Data Center Management

Das Zeitalter der Hypervernetzung

Data Center Vernetzung

In der heutigen hypervernetzten Welt, in der Menschen, Geräte und Infrastrukturen global über Netzwerke verbunden sind, dient das Data Center als Nervenzentrum für moderne Unternehmen.

Mit der Verbreitung von Technologien wie Internet of Things, Künstlicher Intelligenz und Cloud Computing sowie der bevorstehenden Explosion von immersiven Technologien wie Augmented und Virtual Reality steigt die Nachfrage nach nahtloser Konnektivität weiter rapide an – wie damit auch die Herausforderungen für Rechenzentrumsbetreiber. 

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Unternehmen bewegen sich oft in einem komplexen Netz von Verbindungen, das beispielsweise mehrere Rechenzentren, Cloud-Anbieter, Kunden- und Edge-Standorte umfasst, die wiederum jeweils selbst eine Vielzahl von Verknüpfungen mit sich bringen. In einer derart vernetzten Welt, in der selbst ein kleines Konnektivitätsproblem zu finanziellen Verlusten führen kann, ist es für Betreiber von Netzwerken und Rechenzentren wichtig, Transparenz über das Netz und dessen Kritikalität sowie über alle Assets und Abhängigkeiten zu erlangen. Um eine zentrale, umfangreiche Verwaltung mit einer Data-Center-Management (DCM)-Lösung kommen sie nicht mehr umhin. Diese hilft, alle Aktivitätszonen innerhalb des Rechenzentrums und die Beziehungen der jeweils darin enthaltenen Elemente, zu kennen, zu verstehen und effizient zu managen. Dabei handelt es sich üblicherweise um folgende Bereiche: 

  1. Perimeter und Versorgung: In diesem Bereich konzentriert sich die Konnektivität auf die Erschließung und die physische Sicherheit der Anlage. Hier befinden sich Generatoren, Sicherheits- und Überwachungsanlagen, Zugangskontrollen, Tanks und Transformatoren. 
  2. Grey Space: Hier findet die Organisation der internen Stromversorgung und das Management von Kühlsystemen statt, das unter anderem Pumpen, Ventile, Batterien, USV, Umschalter und Sicherungspaneele umfasst.
  3. White Space / IT-Raum: In dieser Zone ist das Netzwerk am dichtesten. Hier liegt das Herzstück der Datenübertragung, Stromverteilung und Überwachung, samt Servern, Racks und Speichereinheiten. Sicherheit spielt hier eine zentrale Rolle – mit Sensoren und Kameras wird die physische Sicherheit der Anlagen sowie der Schutz vor Bränden gewährleistet.
  4. Meet-me-Room: Diese Zone dient als Knotenpunkt der Konnektivität, der das interne Netzwerk des Rechenzentrums mit externen Netzwerken zu anderen Gebäuden, Carrier-Netzwerken und Kundenstandorten verbindet. Die Verwaltung von ISP- und Außenkabelendpunkten spielt sich hier ab.
Aktivitäts- und Konnektivitätszonen im Data Center FNT
Aktivitäts- und Konnektivitätszonen im Data Center

DCM-Software als Schlüssel für einen reibungslosen Betrieb

Herkömmliche DCM-Lösungen überwachen und verwalten zwar Gebäude und Komponenten, doch wenn es um die Konnektivität geht, schneiden sie oft schlecht ab. Dabei ist es für den reibungslosen Betrieb entscheidend, volle Transparenz über alle Bereiche – vom Perimeter bis zum Meet-me-Room – inklusive aller Vorgänge, Assets und Abhängigkeiten im Rechenzentrum zu erlangen, um die gesamte Infrastruktur strategisch verbessern zu können. Das heißt: Ein ganzheitlicher Überblick über Rechenzentrum und Netze ist genauso wichtig wie die Gewährleistung des Datenaustausches zwischen den einzelnen Bereichen, Komponenten und Systemen. Dazu zählen auch virtuelle Komponenten wie VPNs, Software und Virtualisierung-Anwendungen. Nur ein holistischer Gesamtblick versetzt IT-Verantwortliche in die Lage, die Verfügbarkeit der Rechenzentrumsdienste und Ausfallsicherheit zu garantieren und so geschäfts- und wettbewerbsfähig zu bleiben. 

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Betreiber benötigen dafür eine umfassende DCM-Lösung, die umfangreiche, komplexe Informationen zu allen Assets in den verschiedenen Zonen abbilden und verwalten kann. Zudem sollte sie über Reporting- und Analysefunktionen verfügen, Industriestandards einhalten und die Integration von Drittanbieter-Tools ermöglichen. Ein derart hohes Integrationsniveau ist nicht immer einfach erreichbar.

Auf die Datenqualität kommt es an

Neben einer DCM-Software mit leistungsstarken Management-Funktionalitäten sind ein einheitliches Datenmodell sowie konsistente und akkurate Daten Grundlage für erfolgreiches Rechenzentrumsmanagement. Das gilt für alle Rechenzentren, egal ob hypervernetzt oder stand-alone. Die Datenqualität spielt dabei die entscheidende Rolle, denn nur hochwertige, detaillierte und standardisierte Daten können die Realität im Rechenzentrum einheitlich abbilden und die nötigen Einblicke verschaffen. Ist sie vorhanden, lassen sich mehrere Anforderungen gleichzeitig abdecken: die lückenlose Dokumentation, der reibungslose Betrieb sowie die effiziente Planung und Verwaltung komplexer Strukturen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg.

Umfassend verknüpfte Daten ermöglichen es den Betreibern, die Abhängigkeiten innerhalb der Infrastruktur besser zu verstehen, was wiederum die Ursachenforschung bei Incidents, die Auswirkung auf den Service und die What-if-Analyse erleichtert. Mit aktuellen Daten sind IT-Verantwortliche außerdem in der Lage, potenzielle Engpässe vorherzusagen und Datenströme entsprechend umzuleiten oder Kapazitäten zu erweitern. 

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Proaktiv und präventiv dank digitaler Zwillinge

Eine gute DCM-Lösung ermöglicht zudem einen proaktiven Betriebs- und Planungsansatz. Um Ausfallzeiten zu minimieren und die Ausfallsicherheit zu erhöhen, sollten Betreiber nicht erst warten, bis Probleme auftreten, sondern Änderungen im Voraus planen und durch “What-If”-Analysen bewerten. Möglich macht das ein digitaler Zwilling. Er repliziert das komplette Rechenzentrum samt Umgebung und gewährt einen digitalen Überblick über die Komponenten und deren Auslastung sowie Abhängigkeiten. Er unterstützt Verantwortliche auf diese Weise bei der Bestandsaufnahme von Assets, Kabeln und Netzwerkinfrastrukturen, bietet Einblicke in die Ressourcenauslastung und Optimierungspotenziale und vereinfacht die Überwachung des Betriebsablaufes.

Die Visualisierung komplexer Sachverhalte durch den digitalen Zwilling vereinfacht zudem die Kommunikation zwischen Rechenzentrumsbetreibern und anderen Akteuren. Damit können geplante Änderungen an der Infrastruktur nicht nur einfach vorbereitet und umgesetzt werden. Sie werden auch in Echtzeit dokumentiert − und zwar ohne, dass die ausführenden Technikteams Softwarekompetenz der DCM-Lösung besitzen müssen. 

Darüber hinaus ermöglichen die kombinierten Analyse- und Insight-Funktionen des digitalen Zwillings den Betreibern, ein umfassendes und aktuelles Verständnis ihrer Betriebsabläufe zu erlangen, potenzielle Engpässe oder Ineffizienzen zu erkennen, zeitnah fundierte Entscheidungen zu treffen und letztendlich die Leistung und Zuverlässigkeit des Rechenzentrums zu verbessern. IT-Verantwortliche können so proaktiv neue Technologien und dynamische Kundenbeziehungen abbilden.

Bestens gerüstet für vernetzte Rechenzentren

In einer Welt, in der Vernetzung und Anpassungsfähigkeit an erster Stelle stehen, setzt DCM als Erweiterung des klassischen DCIM der ersten Generation neue Maßstäbe. Es ist die Basis für die Verwaltung physischer und virtueller Ressourcen in immer komplexeren, vernetzten IT-Landschaften. IT-Verantwortliche erhalten durch den Einsatz digitaler Zwillinge tiefere Einblicke in ihre digitale Infrastruktur und erreichen damit einen effizienteren Einsatz von Ressourcen und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit. Doch nur, wenn die Datenqualität stimmt, kann eine DCM-Lösung ihr volles Potenzial ausschöpfen und die Konnektivität der gesamten Infrastruktur sicherstellen. 

Matthias

Gromann

Head of Business Line Enterprise IT-Solutions

FNT Software

Als erfahrener IT-Technologie-Experte und Topic Leader der FNT für service-orientierte Automation im Infrastrukturmanagement gestaltet er zusammen mit dem Produktmanagement die Lösungsansätze der FNT im Bereich Enterprise IT für mehr Transparenz, mehr Sicherheit und Produktivitätssteigerungen im Betrieb kritischer Infrastrukturen.
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