Speicher-Herausforderungen 2023: Einblicke in deutsche Unternehmen

Die große Storage-Leserbefragung 2023 von it-daily.net & speicherguide.de

Die große Storage-Leserbefragung 2023 von it-daily.net & speicherguide.de

Exempel Software-defined Storage

Exemplarisch haben wir uns nach Software-defined Storage (SDS) als Alternative erkundigt. SDS ist eine Software-basierte Schicht zwischen physikalischen Speicherkapazitäten und der Applikationsseite. In der Regel arbeitet sie Hersteller-unabhängig, und dadurch günstiger als proprietäre Hardware. Hardware-Kosten und Kompatibilitätsprobleme, die in diesem Report ja bereits genannt wurden, sollen mit SDS gelöst werden.

Bei manchen seit Jahrzehnten im Einsatz, bei anderen eine gehandelte Innovation: In unserer Erhebung geben 18 Prozent an, SDS erfolgreich einzusetzen. 14 Prozent nutzen SDS, sind aber nicht hundertprozentig überzeugt. Nur vier Prozent evaluieren SDS und planen einen Einsatz in den kommenden zwölf Monaten. 22 Prozent haben SDS auf dem Schirm, aber noch keine Entscheidung getroffen. Für stolze 42 Prozent ist die Technologie bisher gar kein Thema.

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Insgesamt 78 Prozent sind (noch) nicht überzeugt von Software-defined Storage

Die Vor- und Nachteile von Software-defined Storage

Software-defined Storage (SDS) bezeichnet ein Speicherkonzept, bei dem die Speicherintelligenz und -verwaltung von der zugrunde liegenden Hardware getrennt ist. Das ermöglicht eine höhere Flexibilität, Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit. Hier sind die Vor- und Nachteile von SDS in mittelständischen Unternehmen:

Vorteile:

  1. Flexibilität und Hardware-Unabhängigkeit: SDS-Systeme sind in der Regel hardwareagnostisch. Das bedeutet, dass Unternehmen jede beliebige Hardware verwenden können, was Investitionskosten senken, und die Wahlmöglichkeiten erhöhen kann. Daher besteht kein Vendor-Lock-in.
  2. Skalierbarkeit: SDS ermöglicht eine nahtlose Skalierung von Speicher-Ressourcen, sowohl hinsichtlich der Kapazität als auch der Performance.
  3. Kosteneffizienz: Durch die Möglichkeit, Standard-Hardware zu verwenden (anstatt proprietärer Storage-Systeme), lassen sich die Kosten senken.
  4. Zentrales Management: SDS bietet in der Regel ein zentrales Management-Interface, das die Verwaltung von Speicher-Ressourcen über verschiedene Standorte und Hardware-Plattformen hinweg erleichtert.
  5. Automatisierung: Viele SDS-Lösungen bieten automatisierte Speicherverwaltungsfunktionen, wie zum Beispiel automatisches Tiering, das Daten je nach Zugriffshäufigkeit zwischen verschiedenen Speichertypen verschiebt.
  6. Anpassungsfähigkeit: Die Trennung von Soft- und Hardware ermöglicht es Unternehmen, ihre Speicherumgebung je nach Bedarf und Technologieentwicklung anzupassen.

Nachteile:

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  1. Komplexität: Die Implementierung von SDS kann für mittelständische Unternehmen, die nicht über umfangreiche IT-Teams verfügen, komplex sein. Es kann eine Einarbeitungszeit und gegebenenfalls Schulung erforderlich sein.
  2. Leistungseinbußen: Abhängig von der Implementierung und der verwendeten Hardware kann SDS in einigen Fällen zu Leistungseinbußen im Vergleich zu herkömmlichen Speicherlösungen führen.
  3. Integration: Obwohl SDS hardwareagnostisch ist, können bei der Integration bestimmter Hardware-Typen oder -modelle Kompatibilitätsprobleme auftreten.
  4. Abhängigkeit von Software-Anbietern: Einige proprietäre SDS-Lösungen könnten Unternehmen in eine Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter bringen, was zukünftige Technologieentscheidungen beeinflussen könnte.
  5. Versteckte Kosten: Während die Hardware-Kosten möglicherweise senken lassen, könnten die Kosten für Software-Lizenzen und -wartung höher sein als erwartet.

Für mittelständische Unternehmen, die eine flexible und skalierbare Speicherlösung suchen, kann Software-defined Storage eine attraktive Option sein. Es ist jedoch wichtig, mit einer Bedarfsanalyse sicherzustellen, dass die gewählte Lösung den spezifischen Anforderungen und Ressourcen des Unternehmens entspricht.

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(Un-)Geliebtes Kind Backup

Backups, und damit mitgedacht natürlich die Wiederherstellung, sind des Deutschen liebstes Kind, oder auch nicht. Technisch betrachtet reicht das Spektrum von Tape, über Objektspeicher und anderen Cloud-Storage. Von Profis nicht gern gesehen, aber in der Realität nach wie vor existent ist die Sicherung auf mehreren lokalen Datenträgern. Im internationalen Vergleich gehen die hiesigen Unternehmen aber eher traditionell vor. Cloud-only Strategien, wie sie mancherorts gefeiert werden, sind bei unseren Lesern eher unüblich.

Nach der bewährten 3-2-1-Regel ist das eine Original-Kopie am Ort, an dem man gerade arbeitet, zwei Kopien auf unterschiedlichen Medien und einer ausgelagerten Kopie. Zum 3-2-1-0 wird das Szenario heute mit diversen Immutable- oder Zero-Tolerance-Technologien. Ein recht hoher Aufwand im täglichen Betrieb, der auch humane und Speicher-Kapazitäten fordert. Ohne unterstützende Software kaum zu leisten. Entsprechend fragen wir nach bei unseren deutschsprachigen Lesern. 

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Das tägliche Backup-Volumen im Unternehmen.

In unserer Umfrage sichert die Hälfte der Unternehmen (50 Prozent) unter zehn TByte, 20 Prozent zwischen 10 und 50 TByte Daten. Weitere 20 Prozent bis 500 TByte, darüber liegen acht Prozent mit bis zu 1 PByte. 

Backup ist per se keine Langzeitarchivierung, beispielsweise für Compliance-Anforderungen. Mit Blick auf die Kosten ist ein Langzeit-Backup zwiespältig zu betrachten. Einerseits kann es für Nearline-Aktivitäten schnell aufgerufen werden, entscheidender ist aber, angesichts von Bedrohungen wie Ransomware und anderer Schad-Software, ist von Profis Regelmäßigkeit eher zu empfehlen. Ein tägliches Backup mit Aufbewahrung von einer Woche hilft dann aus unserer Sicht über diverse Bedrohungen hinweg.

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Aufbewahrungsdauer von Backups

In unserer Befragung gaben zwei Prozent an, ein Backup bis zu sieben Tage aufzubewahren. Zehn Prozent tun dies für 14 Tage, 18 Prozent behalten die Backup-Daten für bis zu 4 Wochen. 22 Prozent verlassen sich bis zu sechs Monaten auf die Datenkopie, 48 Prozent sogar länger als ein halbes Jahr. Für die Archivierung ungeeignet, aber auch zur Wiederherstellung eines Produktivzustands eigentlich nicht optimal. 

Datensicherungsstrategien

Für mittelständische Unternehmen sind eine robuste Backup- und Recovery-Strategie sowie eine schnelle Wiederherstellung von Daten im Schadensfall entscheidend. Wo immer möglich, empfiehlt es sich Backups und Wiederherstellungsprozesse zu automatisieren, um menschlichen Fehlern vorzubeugen.

Hier sind einige Schritte und Überlegungen, die in diesem speziellen Fall berücksichtigt werden sollten:

  1. Lokale Sicherungen (On-Premises)
    • Disk-to-Disk-Sicherung (D2D): Hierbei werden Daten von einem Laufwerk auf ein anderes in derselben Umgebung übertragen. Das kann eine schnelle und zuverlässige Methode sein, besonders für die tägliche Datensicherung.
    • Tape-Backups: Bandlaufwerke können verwendet werden, um periodische Backups (z.B. wöchentlich, monatlich) zu erstellen. Sie sind in der Regel kostengünstiger pro GB als Festplatten, und die Bänder können außerhalb des Standorts sicher aufbewahrt werden.
  2. Regelmäßige Snapshots von Datenbanken
    • Datenbanken sollten regelmäßig und häufig gesichert werden, oft mehrmals täglich, je nach Datenmenge und -wert.
    • Es ist hilfreich, sowohl Voll-Backups als auch inkrementelle oder differentielle Backups zu verwenden, um die Zeit für die Datenwiederherstellung zu minimieren.
  3. Applikationsspezifische Backups
    • Für spezifische Anwendungen wie Buchhaltung und CRM sollten Sie sich mit den Backup-Funktionen vertraut machen, die direkt in der Software integriert sind. Einige Software-Anbieter bieten eigene Backup-Lösungen an, die sicherstellen, dass alle relevanten Daten und Konfigurationen gesichert werden.
  4. Backup-Validierung
    • Es reicht nicht aus, nur Backups zu erstellen. Sie sollten diese auch regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie funktionieren und die Daten wiederherstellbar sind.
  5. Notfall-Wiederherstellungsplan (Disaster-Recovery)
    • Erstellen Sie einen klaren Wiederherstellungsplan für den Fall, dass Daten verloren gehen oder Systeme ausfallen. Dies sollte schrittweise Anleitungen, Kontaktnummern und alle erforderlichen Ressourcen enthalten.
  6. Offline-Sicherungen
    • Backup-Kopien sollten zudem offline und getrennt von der Hauptinfrastruktur aufbewahrt werden. Dies schützt sie vor Ransomware und anderen Cyberbedrohungen.
  7. Redundante Systeme und Datenbankklone
    • Ein redundant eingerichtetes System oder geklonte Datenbanken können im Schadensfall schnell hochgefahren werden, um Ausfallzeiten zu minimieren.
  8. Regelmäßige Tests der Wiederherstellung
    • Periodische Tests des gesamten Wiederherstellungsprozesses sind essenziell, um sicherzustellen, dass im Notfall alles reibungslos abläuft.
  9. Dokumentation
    • Alle Prozesse, Verantwortlichkeiten und Anleitungen sollten klar dokumentiert und allen relevanten Mitarbeitern zugänglich gemacht werden.
  10. Schulung der Mitarbeiter
  • Mitarbeiter, die mit dem Backup und der Wiederherstellung beauftragt sind, sollten regelmäßig geschult werden, um sicherzustellen, dass sie mit den Prozessen und Best-Practices vertraut sind.

Backup-Medien: HDDs bevorzugt

Bei der Möglichkeit von Mehrfach-Nennungen erweist sich die Festplatte (86 Prozent) als das bevorzugte Backup-Medium vor Tape (46 Prozent). 36 Prozent nutzen die Cloud, zwölf Prozent leisten sich eine Datensicherung auf SSD. Angesichts sinkender Kosten unterschiedlicher Flash-Technologien, darunter auch hoch-kapazitiver (versus TLC- oder NVMe-Medien), dürfte sich dieser Prozentsatz in Zukunft zu Ungunsten der HDD steigern. 

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Backup-Medien im Einsatz

Backup-Medien: Vor- & Nachteile

Backup-Medien spielen in Rechenzentren eine wichtige Rolle, da sie dazu beitragen, Daten zu schützen und die Betriebskontinuität sicherzustellen. Hier sind die gängigsten Backup-Medien mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen sowie Vorschläge für bestimmte Speicherkapazitäten:

  1. Tape (Bandlaufwerke)
    • Vorteile: Kosteneffizient bei hohem Volumen, langlebig, tragbar, geringer Stromverbrauch im Vergleich zu laufenden Festplatten
    • Nachteile: Langsamerer Datenzugriff (sequenziell), zum Teil nicht abwärtskompatibel, physischer Platzbedarf
  2. HDDs (Hard Disk Drives)
    • Vorteile: Schneller Datenzugriff, gängig und einfach zu ersetzen, hohe Kapazität verfügbar
    • Nachteile: Mechanisch, begrenzte Lebensdauer, Wechselplatten und externe Laufwerke nur in kleineren Umgebungen praktikabel
  3. SSDs (Solid State Drives)
    • Vorteile: Sehr schneller Datenzugriff, weniger anfällig für physische Schäden als HDDs, hohe Kapazitäten im Kommen
    • Nachteile: Teurer pro GByte verglichen mit HDDs, begrenzte Schreibzyklen
  4. NAS (Network Attached Storage)
    • Vorteile: Zentralisierte Datenspeicherung, gängig und einfach zu ersetzen, einfacher Zugriff, RAID-Unterstützung für Redundanz, relativ preisgünstig, Systeme mit HDDs und/oder SSDs möglich
    • Nachteile: Abhängigkeit vom Netzwerk
  5. Cloud-Speicher
    • Vorteile: Skalierbarkeit, Zugriff von überall, keine physische Infrastruktur erforderlich, Pay-per-Use
    • Nachteile: Fortlaufende Kosten, Zugang und Geschwindigkeit abhängig von Internetverbindung, mögliche Datenschutzbedenken

Bei einem täglichen Backup-Volumen von bis zu 5 TByte genügen noch kleinere NAS-Systeme, Cloud-Dienste sind ebenfalls möglich sowie Tape-Laufwerke für eine langfristige Archivierung. Bis 25 bzw. 50 TByte empfehlen sich mittlere NAS-Server, Tape-Librarys und dedizierte Backup-Cloud-Dienste. Ab 50 bis 100 TByte sprechen wir von großen Tape-Librarys und Enterprise NAS/SAN-Speichern. Generell gilt es mit steigendem Sicherungsvolumen Skalierungsoptionen und die Recovery-Performance zu beachten. Auch die Gesamtbetriebskosten und die erforderliche Infrastruktur gehören zu den Auswahlkriterien. Eine Kombination aus mehreren Speichermedien gewährleitstet eine ausgewogene Lösung zwischen Kosten, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit.

Backup-Software: Deutsche Produkte bevorzugt

Mit Blick auf die eingesetzte Backup-Software, geben erstaunliche 40 Prozent an, sich auf zwei Produkte zu verlassen. 32 Prozent beschränken sich auf eines, sechszehn auf drei Software-Lösungen und acht Prozent haben gar mehr als fünf im Einsatz. 

Dabei geben 82 Prozent der User an, dass sie bei gleicher Funktionalität ein deutsches Produkt bevorzugen würden. Offenbar suggerieren sie neben der Bediensprache andere Lokalisierungen und einen zugänglicheren Support. 

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Nutzer verlassen sich mehrheitlich auf mehrere Backup-Programme.

Checkliste: Auswahlkriterien Backup-Software

  • Gibt es für alle zu sichernden Betriebssystem in ihrem Unternehmen die passenden Agenten, inklusive mobile Endgeräte und Smartphones?
  • Stehen Backup-Agenten für die bei Ihnen eingesetzten Datenbanken zur Verfügung?
  • Macht der Hersteller Ihrer Branchen-Software spezielle Vorgaben an eine Backup-Umgebung?
  • Sollen auch Ihre Netzwerk-Filer mit ins Backup? Achten Sie bei der Backup-Software auf NDMP.
  • Wird Ihre vorhandene Tape-Library unterstützt? Auch der Roboter darin? Und die Tape-Drives?
  • Backup-to-Disk und Backup-to-Disk-to-Tape sowie SSDs sind Möglichkeiten zur Verkürzung des Backup-Fensters. Achten Sie auf entsprechenden Support, wenn Sie diese Funktionen nutzen möchten.
  • Unterstützt die Software Disk-Images von virtuellen Maschinen?
  • Kann die Software ggf. ein Backup in einen Cloud-Storage speichern?
  • Können Sie ihre IT aus der Public-Cloud mit ins Unternehmens-Backup integrieren?
  • Welche Cloud-Anbieter werden unterstützt und ist ein hybrides Backup möglich (lokal und Cloud)?
  • Werden alle Arten mobiler Geräte unterstützt, die im Unternehmen eingesetzt werden (Android, iOS)?
  • Kann das Backup-System einen Backup-Status regelmäßig automatisiert berichten und bei Fehlern alarmieren?
  • Kommt ihre Netzwerk-Security-Abteilung mit Backup-Agenten in der DMZ klar, die viele TCP-/UDP-Ports nach innen offen halten während eines Backup-Laufs?
  • Kommt ihre Netzwerk-Security-Abteilung mit Backup-Agenten in der DMZ klar, die viele TCP-/UDP-Ports nach innen offen halten während eines Backup-Laufs?
  • Werden alle benötigten Wiederherstellungs-Funktionen unterstützt, wie einzelne Datei- und Ordner-Restore, Point-in-Time, Wiederherstellung in auf andere Systemen und sind Test-Wiederherstellungs-Funktionen enthalten?
  • Zuverlässigkeit und Integrität: Prüfsummen-Überprüfung, Datenvalidierung und Benachrichtigungen bei Backup-Fehlern
  • Sind Immutable Funktionen für unveränderliche Sicherungen vorhanden?
  • Sicherheit: Verschlüsselung während des Backups und im Ruhezustand, Role-Based Access Control (RBAC), Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
  • Lassen sich neben automatisierten Backup-Plänen auch ereignisgesteuerte Backups einrichten (z. B. nach System-Updates)?
  • Reports aller Backup-Aktivitäten, wie detailliert sind Berichte und Protokolle?
  • Remote-Zugriff für Administratoren
  • Lizenzierung: Beachten Sie die Flexibilität und Einfachheit der Lizenzierungen (per User, Datenmenge, Server…)
  • Support und Service: Welche Support-Stunden und Reaktionszeiten sind möglich, ist ein deutschsprachiger Support gewährleistet, gibt es eine Wissensdatenbank oder Community und welche Schulungen sind möglich bzw. nötig?

Storage-Projekte 2023: Datensicherheit, Performance und Kosten auf der Agenda

Zum Abschluss interessieren wir uns für die Agenda 2023 hinsichtlich der Storage-Projekte deutscher Unternehmen. Auch hier geben wir mehrere Antwort-Optionen zur Auswahl. 

An der Spitze steht mit 61,7 Prozent der Ausbau der Cybersicherheit, bei dem Speicher eine wichtige Rolle spielt. 48,94 Prozent arbeiten an einer Verbesserung ihrer Datenwiederherstellung in puncto Geschwindigkeit. Man kann davon ausgehen, dass die zahlreichen Berichte von Datenverlusten etwa durch Hacker oder Ransomware dazu geführt haben, genau den Restore mehr in den Vordergrund zu rücken, um langfristige Systemausfälle und damit verbundene hohe Kosten zu minimieren. Folgerichtig beschäftigen sich 38,3 Prozent auch mit einer Erneuerung bzw. den Ausbau ihrer Datensicherung allgemein.

42,55 Prozent versuchen im den Projekten des Jahres 2023, ihre Betriebskosten zu senken. Dies dürfte ein allgemeines Bestreben sein. Auch die steigenden Energiepreise könnten hier als Motiv mit einfließen. Nicht auszuschließen ist auch, dass die Betriebskosten im Vergleich zu einmaligen Investitionskosten durch die vermehrte Nutzung von Cloud-Angeboten überproportional gestiegen sind. 

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An diesen Speicher-bezogenen Projekten arbeiten Unternehmen 2023

Darüber hinaus fokussiert jedes dritte Unternehmen (jeweils 34 Prozent) den Ausbau der Automatisierung und betrieblichen Effizienz sowie eine Verbesserung der Performance für wichtige Speicher, die vermutlich größtenteils lokal anzusiedeln sind.

Dem vielzitierten Datenwachstum möchten 40,43 Prozent der Unternehmen mit dem Ausbau der Speicherkapazität begegnen. Ein Teil der 23,4 Prozent, die sich die Einführung oder den Ausbau von Cloud-Storage vorgenommen haben, dürften dabei auch die Kapazitäten ins Auge gefasst haben, denn gleichzeitig haben 17 Prozent das Ziel, Anschaffungskosten zu senken. Dabei erwägen aber nur 6,38 Prozent die Einführung oder den Ausbau von Managed-Services.

Resümee und Take-Aways

Dies sind die Ergebnisse einer Leserbefragung, die it-daily.net in Kooperation mit speicherguide.de im Mai 2023 online durchgeführt haben. Wir wollten vor allem wissen, welche Herausforderungen und Schwierigkeiten unsere Leser rund um das Thema Storage sehen und welche Strategien, Lösungen und Pläne sie diesbezüglich verfolgen. Ausgewertet wurden rund 500 Datensätze von Unternehmen unterschiedlichster Größe und Branchen. Mehrfach-Nennungen waren möglich.

Die Mehrheit nutzt File-Speicher (88 Prozent), die Hälfte (50 Prozent) Block-Speicher. 40 Prozent nennen Cloud-Speicher, zehn Prozent setzt auf die hybride Cloud und acht Prozent auf multiple Cloud-Lösungen. 34 Prozent nutzen Objekt-Speicher.

Bei Primärspeicher bewegen 39 Prozent sich in einem mittleren Segment bis 1 PByte Gesamtkapazität. Zwölf Prozent siedeln sich im Bereich über 1 PByte an.

Bei Sekundärspeicher geben 64 Prozent geben an, bis 500 TByte Kapazität für Sekundärdaten vorzuhalten. Zwölf Prozent verwenden bis zu ein sowie weitere zehn Prozent bis zu zehn PByte. Zwei Prozent der Unternehmen haben Bedarf von über 200 PByte.

Ein heterogenes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der allgemeinen Anforderungen an Speicher: In der Addition von »wichtig« und »sehr wichtig«, halten 97,83 Prozent der Befragten die Kompatibilität für ein bedeutendes Entscheidungskriterium, gefolgt vom Peis-/Leistungs-Verhältnis (93,62) und einfacher Administration (91,49). Danach erst folgen Verfügbarkeit (85,42), Skalierbarkeit (83,34) und dem Automatisierungsgrad (80,43). 

Die größten Herausforderungen bereiten der wachsende Speicherbedarf (58,33 Prozent), 45,83 Prozent kämpfen mit hohen Investitionskosten, 22,92 Prozent beklagen steigende Hardware-Preise

Zur Lösung dieser Probleme setzen 69,39 Prozent auf den Einsatz neuer Technologien, 30,61 Prozent sind bereit, ihren Hersteller zu wechseln. 24,49 Prozent befürworten den Einsatz von Managed-Services, 28,57 Prozent halten eine Erhöhung des Speicherbudgets für notwendig und/oder sinnvoll.

Für das Backup sichern 70 Prozent der Unternehmen täglich bis zu 50 TByte Daten. Weitere 20 Prozent bis 500 TByte und acht Prozent mit bis zu 1 PByte. 

Zehn Prozent bewahren Backups für 14 Tage, 18 Prozent für bis zu 4 Wochen auf. 22 Prozent verlassen sich bis zu sechs Monaten auf die Datenkopie, 48 Prozent sogar länger als ein halbes Jahr.

Disk (86 Prozent) ist das bevorzugte Backup-Medium vor Tape (46 Prozent). 36 Prozent nutzen die Cloud, zwölf Prozent leisten sich eine Datensicherung auf SSD.

68 Prozent verwenden mehr als eine Backup-Software.

Bei den aktuellen Storage-Projekten 2023 steht der Ausbau der Cybersicherheit an der Spitze (61,7 Prozent. 48,94 Prozent arbeiten an einer Verbesserung ihrer Datenwiederherstellung in puncto Geschwindigkeit. 42, 55 Prozent versuchen, ihre Betriebskosten senken. 40,43 Prozent sind mit dem Ausbau der Speicherkapazität beschäftigt. 

Anforderungen an neue Storage-Systeme

Anforderungen für die Beschaffung neuer Speichersysteme in mittelständischen Unternehmen:

Technische Aspekte:

  1. Kapazität: Ausreichend Speicherplatz, um aktuelle und zukünftige Datenmengen zu bewältigen.
  2. Skalierbarkeit: Fähigkeit, die Speicherkapazität je nach Bedarf zu erhöhen.
  3. Performance: Schnelle Lese-/Schreibgeschwindigkeiten und niedrige Latenzzeiten.
  4. Zuverlässigkeit: Minimale Ausfallraten und Robustheit gegen Datenverlust.
  5. Redundanz: Möglichkeit zur Datenreplikation und Failover-Mechanismen.
  6. Kompatibilität: Integration in bestehende Systeme und Unterstützung gängiger Schnittstellen.
  7. Sicherheit: Starke Verschlüsselung, sichere Authentifizierung und regelmäßige Sicherheitsupdates.
  8. Backup und Disaster Recovery: Einfache und zuverlässige Backup- und Wiederherstellungsprozesse.
  9. Datenintegrität: Mechanismen zur Überwachung und Behebung von Datenfehlern.
  10. Energieeffizienz: Niedriger Stromverbrauch und effektive Wärmeableitung.

Organisatorische Aspekte:

  1. Budget: Anschaffungs- und Betriebskosten müssen im Einklang mit dem Budget des Unternehmens stehen.
  2. Schulung: Verfügbarkeit von Schulungen für IT-Mitarbeiter zur Verwaltung und Wartung des Systems.
  3. Support: Zuverlässiger und schneller Kundensupport, idealerweise mit deutschsprachigen Technikern.
  4. Compliance: Einhaltung deutscher und europäischer Datenschutzbestimmungen (z.B. DSGVO).
  5. Zukunftssicherheit: Möglichkeit zur Integration zukünftiger Technologien und Anforderungen.
  6. Wartbarkeit: Einfachheit von Hardware-Austausch und Software-Upgrades.
  7. Lieferkette: Zuverlässige Lieferanten und schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
  8. Dokumentation: Umfassende und verständliche Dokumentation des Systems in deutscher Sprache.
  9. Lokaler Partner: Vorhandensein eines lokalen Partners oder Dienstleisters für physische Wartungs- oder Upgrade-Anforderungen.
  10. Benutzerfreundlichkeit: Intuitive Benutzeroberfläche und einfache Management-Tools für Administratoren.

Diese Liste stellt eine solide Grundlage dar, kann jedoch je nach spezifischen Anforderungen und Branchenspezifikationen des mittelständischen Unternehmens angepasst werden. Es ist immer ratsam, eine gründliche Bedarfsanalyse durchzuführen, bevor man sich für ein bestimmtes Storage-System entscheidet.

Michael Baumann, speicherguide.de

Michael

Baumann

Redaktion

speicherguide.de

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