Rechenzentren sind derzeit für etwa 1 Prozent der weltweiten energiebedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Da die Digitalisierung weiter anhält und sich die zu speichernde Datenmenge gut alle fünf Jahre verdoppelt, wird dieser Anteil in Zukunft mit Sicherheit wachsen. Es ist also ein gutes Zeichen, dass sich immer mehr Unternehmen ihrer Verantwortung bewusstwerden und versuchen, ihre IT energieeffizienter zu machen.
Eine gute Möglichkeit dies zu tun, ist die Energiebilanz für die Datenspeicherung zu verbessern. Dabei spielt die Wahl der richtigen Speicherlösung und des optimalen Speichermediums eine große Rolle. Bei der Menge an Möglichkeiten kann die Auswahl selbst für IT-Fachleute schwierig werden – vor allem, weil viele Lösungen sich selbst als nachhaltig bezeichnen, ohne die entsprechenden Nachweise dafür zu liefern.
Jede Datenspeicherstrategie einer Organisation ist anforderungsspezifisch und damit hochgradig individuell. Trotzdem gibt es drei grundlegende Ansätze, die beim Erstellen einer nachhaltigeren Strategie der Datenspeicherung beachtet werden sollten.
1. Speicher mit hoher Datendichte nutzen
Eine Speicherlösung mit hoher Datendichte verbraucht weniger Strom, Kühlung und Platz im Rack. SSDs haben generell eine höhere Datendichte, gefolgt von Tapespeicher und HDDs. In der Praxis kann beispielsweise NVMe-Flash den Platzbedarf eines Systems im Vergleich zu HDDs um bis zu 80 Prozent reduzieren, da weniger Hardware benötigt wird.
2. Schnellen und sparsamen Flash-Speicher nutzen
Flash ist nicht nur schneller als andere Datenspeicher, Flash verbraucht auch deutlich weniger Energie für Betrieb und Kühlung. Insbesondere moderner NVMe-Flash ist ein Fortschritt gegenüber den herkömmlichen SAS- und SATA-Protokollen, da es speziell für Solid-State-Speicher entwickelt wurde.
3. Tape Speicher für kalte Daten nutzen
Für Daten, auf die nicht regelmäßig zugegriffen werden muss, bieten Tape Libraries eine stromsparende Langzeitspeicherung. Im Gegensatz zu ständig rotierenden Festplatten verbraucht Tape im Standby-Modus so gut wie keine Energie. Tape hat darüber hinaus eine deutlich längere Lebensdauer als Disks und verursacht so weniger Abfall.
Die IT hat noch einen weiten Weg vor sich nachhaltiger zu werden und ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Die Datenspeicherung ist nur einer von zahlreichen Faktoren. Die Nutzung der grundsätzlich richtigen Technologien kann jedoch ein Schritt in die richtige Richtung sein. In Sachen Energieeffizienz von Datenspeichern hilft es, diese drei grundlegenden Ansätze zu berücksichtigen: Für hohe Datendichte sorgen sowie auf eine Kombination aus Flash- und Tapespeicher setzen. Wenn der nächste Hardware-Refresh ansteht, sollten Organisationen diese Ansätze für eine nachhaltigere Strategie der Datenspeicherung im Hinterkopf haben.