Auch wenn in der IT unzählige Entwicklungen stets gerne mit dem Prädikat „Trend“ versehen werden, so kann man bei der „as a Servicefizierung“ definitiv von einer Entwicklung sprechen, die andauernd, weitreichend und prägend ist. Noch recht am Anfang steht dabei die Adaption am Markt von „Database-as-a-Service“. Dies ist wohl auch der Fall, weil das Thema für viele Unternehmen (noch) recht abstrakt klingt.
Stefan Käser, Solution Architect bei DoubleCloud, erklärt was es mit DBaaS auf sich hat und worin die ganz praktischen Vorteile liegen. DoubleCloud aus Berlin ist ein junger Anbieter eines modernen Data-Stacks für End-to-End-Analytik.
Was bedeutet DBaaS?
DBaaS ist eine Kurzform von “Database-as-a-Service”, einem Service-Modell von Cloud Computing, das es den Anwendern ermöglicht, eine Cloud-Datenbank zu verwenden, ohne dafür physische Hardware bereitzustellen, Software zu installieren oder die Datenbank konfigurieren zu müssen.
Der Cloud-Anbieter kümmert sich dagegen um alles, von regelmäßigen Updates und Upgrades bis hin zu Backups, so dass die Anwender in den Unternehmen viel schneller von dem Service profitieren können.
Nachdem man eine Vorstellung davon hat, was DBaaS eigentlich bedeutet, kann man ein wenig tiefer in die Materie eintauchen: Wie sind solche DBaaS entstanden, wie funktionieren sie im Prinzip und warum man sie einsetzen sollte.
Zur Entwicklung von DBaaS-Systemen
Die Geschichte von DBaaS ist nicht so lang wie die anderer Datenbankdienste im Cloud-Umfeld wie IaaS, PaaS und SaaS, aber sie geht unglaublich schnell voran und findet immer mehr Anhänger unter den Anwendern.
Anfangs gab es für Datenbanken allenfalls nur eine Art Schnittstelle für die Bereitstellung und Verwaltung von Daten und Programmen, aber mit der Zeit veränderten sich die Anforderungen auf Seiten der Unternehmen. Der Markt veränderte sich in Folge dessen und verlangte nach mehr Automatisierung und einfacheren Lösungen, so dass die Anbieter von DBaaS-Systemen damit begannen, schlüsselfertige Lösungen für den Betrieb von Cloud-Datenbanken zur Verfügung zu stellen.
Im Laufe der Zeit erhielten DBaaS-Lösungen immer mehr nützliche Funktionen wie zum Beispiel Backup und Recovery von Daten, automatisierte Verwaltung von Datenbanken. Und laut einer aktuellen Studie werden bald 75 Prozent der Datenbanken sogar in die Cloud migriert sein.
Diese Faktoren bedeuten, dass die Popularität und der Wert von DBaaS nur noch weiter zunehmen werden, und je eher die Unternehmen davon profitieren, desto besser.
Wie DBaaS funktioniert
Database-as-a-Service wird online bereitgestellt, das heißt man greift über eine Schnittstelle im Internet oder ein API (Application Programming Interface) auf seine Datenbank zu. Dies bedeutet, dass man sich nicht weiter um Verwaltungsaufgaben kümmern muss, die viel Zeit in Anspruch nehmen, und dass man sich deshalb auf andere Dinge konzentrieren kann, die für das Unternehmen wichtig sind.
DBaaS-Anbieter übernehmen die gesamte Wartung des Systems und bieten in der Regel Analytics-Prozesse, Monitoring und Support rund um die Uhr (24/7) an. Einige Hersteller und Service-Anbieter ermöglichen es den Kunden auch, Daten zu visualisieren und nicht nur zusammenzufassen, zu speichern und zu übertragen.
Die Vorteile von DBaaS
Einer der wesentlichen Vorteile von DBaaS-Systemen besteht darin, dass sie ebenfalls die Komplexität und die Kosten der Verwaltungsprozesse reduzieren. Das kommt den Daten zugute, denn diese sind das wichtigste Element für alle modernen Geschäftsvorgänge. Auch aus diesem Grund werden DBaaS-Umgebungen wahrscheinlich zu einem wesentlichen Bestandteil der IT-Infrastruktur von Unternehmen werden.
Aber aus welchen besonders wichtigen Gründen sollte man zu einem DBaaS-Ansatz wechseln? Im Wesentlichen sind es eine Reihe von operativen, finanziellen und strategischen Vorteilen, die die Position eines Unternehmens im Wirtschaftsprozess verstärken. Dazu gehören zum Beispiel:
- Kosteneinsparungen: Geld zu sparen ist das, worauf jedes Unternehmen neben den Gewinnzielen strebt. Mit DBaaS kann man Ausgaben für Ausrüstung, Strom und weitere Bereiche einsparen. Der Anwender muss kein Geld für Datenbank-Server ausgeben oder Hardware-Upgrades einplanen. Die regelmäßig zu errichtende Gebühr wird auf der Grundlage der verbrauchten Ressourcen festgelegt, so dass man die Kosten immer im Auge behält und zusätzliche Kapazitäten nur bei Bedarf und nicht nur nebenbei einkaufen muss.
- Schnelle Datenbankentwicklung: Im Vergleich zu lokalen Datenbanken kann eine Cloud-Datenbank innerhalb von Minuten konfiguriert und in das System integriert werden, was die Markteinführung erheblich beschleunigt.
- Einfachere Verwaltung: Wie bereits erwähnt, kümmern sich DBaaS-Anbieter im Prinzip um alles. Der Verwaltungsaufwand liegt auf ihrer Seite, so dass sich die Mitarbeiter nur auf das Produkt selbst konzentrieren können, ohne sich um die Infrastruktur der Datenbank im Hintergrund kümmern zu müssen.
- Flexibilität und Skalierbarkeit: Die Infrastruktur, die die Datenbank unterstützt, kann bei Bedarf elastisch nach oben oder unten skaliert werden. Das Cloud-Modell der Datenbank bietet unbegrenztes Wachstumspotenzial ohne Vorabinvestitionen.
- Sicherheit: Anbieter von Cloud-Datenbanken bieten in der Regel Sicherheit auf Unternehmensniveau inklusive Datenverschlüsselung. Nicht jedes Unternehmen ist dazu bereit, dasselbe mit seinen lokalen Datenbanken zu tun.
- Geringeres Risiko: Die von DBaaS-Anbietern angebotenen Service Level Agreements garantieren den Anwendern eine bestimmte Betriebszeit, so dass die Anwender geschützt sind.
Anwendungsfälle von DBaaS
Wer nutzt DBaaS, und wozu? Diese Frage lässt sich so beantworten: DBaaS-Systeme eignen sich für jedes Unternehmen, das eine Datenbank benötigt, aber die Kontrolle über ihre Konfiguration und Verwaltung an einen Spezialisten delegieren möchten. Auch jene Unternehmen gehören zu den potentiellen Interessenten, die konstante Sicherheitsbedenken haben oder einfach nur Geld sparen wollen.
Wenn man alle seine Daten in der Cloud speichern will, erleichtert ein DBaaS-System den Zugang für die Mitarbeiter eines Teams. Es hilft dabei, Daten schnell zu sammeln und zu verwenden, um auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen und dabei sehr eng zusammenzuarbeiten. Dies ist ein wesentlicher Faktor gerade in Zeiten, in denen die Mitarbeit von entfernten Arbeitsplätzen wie zum Beispiel von zuhause aus nicht mehr wegzudenken ist.
Zum Beispiel Visualisierung des DBaaS mit DoubleCloud
Um die erwähnte Visualisierung in die Praxis umzusetzen, muss man lediglich drei grundlegende Schritte ausführen:
- Erstellen eines Clusters und einer Datenbank für die Datenspeicherung.
- Übertragung der Daten von einer externen Quelle auf den DoubleCloud-Cluster.
- Analysieren der Daten mit dem integrierten BI-Tool für Visualisierung.
Nachdem alle Daten hochgeladen wurden, funktioniert eine DBaaS-Engine ähnlich wie bei einer On-Premise-Installation, das heißt es sollte keine wesentlichen Unterschiede geben. Aber natürlich existieren Differenzen in einigen Punkten.
In Cloud-Umgebungen von Public-Infrastructure-as-a-Service wie zum Beispiel Azure, AWS oder Google Cloud wird die Datenbank-Engine auf einer gemeinsam genutzten Hardware-Plattform ausgeführt. Dies erhöht Rechenleistung, Elastizität der Ressourcen und Skalierbarkeit, die man zur Unterstützung der größeren Datenspeicher und Verarbeitungsprozesse benötigt.