Lidl legt vor – Revolution auf deutschem Cloud-Markt?

Lidl
Bildquelle: r.classen / Shutterstock.com

Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer von firstcolo sowie der diva-e Cloud GmbH, über den Cloud-Einstieg der Schwarz Gruppe – Mutterkonzern der Discounterkette Lidl – und dessen Hintergründe.

Der Einstieg der Schwarz Gruppe in das Rechenzentrums- und Cloud-Geschäft zeigt einmal mehr, wie wichtig und essenziell diese Bereiche mittlerweile geworden sind. Denn ohne Rechenzentrum und Cloud wäre solch eine Digitalisierungsoffensive überhaupt nicht umsetzbar. Unternehmen, die aus Sicherheitsaspekten oder anderen Bedürfnissen heraus ihre eigenen Datencenter aufgebaut haben, stellen nun fest, dass dahinter ein ziemlich großer Kostenapparat steckt.

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Um die Einstellung von IT-Spezialisten, die den Betrieb der Rechenzentren gewährleisten sollen, kommen sie dabei nicht mehr herum. Gleichzeitig verdienen die Unternehmen nur indirekt mit den eigenen Rechenzentren, nämlich mit den gehosteten Applikationen. Ein großes Aufgebot an Spezialisten, die aus diesem Bedarf heraus an Bord kommen, lässt sich so nicht vollumfänglich auslasten – schnell gelangen Unternehmen an den Punkt eines optimalen Aufbaus der eigenen Infrastruktur. Trotzdem erweisen sich die Experten weiterhin als dringend notwendig für die Weiterentwicklung des IT-Systems, was wiederrum nichts daran ändert, dass selbst bei einem großen Unternehmen wie der Schwarz Gruppe eine vollständige Auslastung vermutlich nicht mehr gegeben ist. Was liegt also näher, als die vorhandene Infrastruktur und die gewonnene Erfahrung auch für andere Kunden zugänglich zu machen, um somit eine Refinanzierung des eigenen Kostenapparats sicherzustellen? Fakt ist: Cloud-Services und Rechenzentren wachsen ungebremst. Aktuelle Studien gehen momentan von jährlichen Wachstumsraten von rund 30 Prozent aus, wodurch sich ein enormer Markt ergibt, der selbstverständlich ebenso hohe Profite abwirft.

Daher werden wir in der Zukunft noch viele weitere Unternehmen sehen, die versuchen in diesen Markt vorzustoßen. Speziell das Hosting in Deutschland gestaltet sich immer attraktiver, da hierzulande unter anderem durch die DSGVO mitunter die höchsten Sicherheitsstandards gelten. Zudem weist Deutschland eine äußerst stabile Stromversorgung auf und beherbergt mit dem DE-CIX in Frankfurt den größten Internetknoten der Welt. Ein gesteigerter Wettbewerb, der sich aus dem Einstieg der Schwarz Gruppe auf dem deutschen Markt ergibt, ist ebenso von Vorteil für alle Mitbewerber, um das riesige Potenzial von Cloud-Services weiter zu erschließen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.“

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Jerome

Evans

Gründer und Geschäftsführer

firstcolo GmbH

Jerome Evans ist Geschäftsführer der firstcolo GmbH. Seit über 15 Jahren befasst er sich mit IT-Dienstleistungen, speziell Datacentern und kümmert sich um den Aufbau und Betrieb von Rechenzentren.
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