Google Cloud hat kürzlich einen seiner größten Patzer aller Zeiten erlebt. Dem australischen Pensionsfonds UniSuper mit einem Vermögen von 135 Milliarden Dollar wurde aufgrund eines Fehlers seitens Google sein komplettes Cloud-Konto gelöscht. Google erklärte nun in einem Blogbeitrag, was genau passiert ist.
Bei dem Vorfall gingen selbst die Backups verloren, was zu einem zweiwöchigen Ausfall für die 647.000 Mitglieder führte. Zunächst hieß es nur knapp, eine “unbeabsichtigte Fehlereinstellung” bei der Bereitstellung der UniSuper-Cloud habe zur Löschung geführt. Jetzt liegt der interne Untersuchungsbericht vor. Demnach haben Google-Mitarbeiter bei der Einrichtung einer VMware-Engine-Cloud für UniSuper versehentlich einen Parameter freigelassen. Das hatte zur Folge, dass die Cloud nach Ablauf einer Frist automatisch gelöscht wurde – ohne Vorwarnung an den Kunden.
Die folgenschweren Auswirkungen
Das Erschreckende war die plötzliche und unumkehrbare Kontolöschung, obwohl es dafür eigentlich Sicherungen geben müsste. Google betont, dass die üblichen Warnmeldungen nur bei kundeninitierten Löschungen greifen, nicht bei Fehlbedienungen durch Service-Mitarbeiter. UniSuper musste zunächst auf weniger aktuelle Backups eines Drittanbieters zurückgreifen.
Der Vorfall betraf nur diesen einen Kunden und wird laut Google niemals wieder vorkommen. Das fehlerhafte interne Tool wurde deaktiviert. Alle Cloud-Umgebungen wurden überprüft, um Folgefälle auszuschließen. Zudem wurde die automatische Löschroutine für fehlerhafte Setups deaktiviert. Google versichert, dass die Standard-Sicherungen gegen versehentliche Löschungen sonst intakt seien.