Die Public Cloud ist sicherer, flexibler und birgt weniger Risiken als die Datenspeicherung auf den unternehmenseigenen und in Eigenregie verwalteten Servern – zumindest in den allermeisten Fällen.
Und laut einer Studie von Cloud Monitor (2022) setzen bereits 47 Prozent der befragten Unternehmen (auch) auf Public-Cloud-Angebote. Ein weiterer Grund für deren zunehmende Beliebtheit: Die Kosten sind in der Public Cloud niedriger. Dies gilt umso mehr, wenn nicht eigene IT-Fachkräfte, sondern spezialisierte externe Dienstleister die Administration und das Verwalten übernehmen.
Kurzum: Für die allermeisten Unternehmen lohnt sich der Wechsel in die Public Cloud. Welche Trends stechen in der Cloud besonders hervor?
- Open Source als Schlüsselinstrument im Kampf gegen die großen Krisen unserer Zeit.
Als die Pandemie vor zwei Jahren ausbrach, reagierte die Open-Source-Community schnell, indem sie über Dashboards und Apps relevante Daten öffentlich zugänglich machte, verbreitete und so das Fortschreiten des Virus verfolgte. DP3T (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing) wurde basierend auf Open Source entwickelt, um persönliche Kontakte gleichermaßen effektiv und unter Berücksichtigung des Datenschutzes zu verfolgen. Auf Grundlage der Technologie vereinten in der Folge Apple und Google im Kampf gegen COVID-19 ihre Kräfte, um eine gemeinsame API bereitzustellen, die es den Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt ermöglichte, Standardanwendungen zu erstellen.
Auch im Kampf gegen den Klimawandel erweist sich Open Source als Mittel der Wahl: Unter anderem hat die Linux Foundation die LF Climate Finance Foundation ins Leben gerufen, die Open-Source-Tools zur Bekämpfung des Klimawandels einsetzt. Und: Auch immer Unternehmen erkennen, dass Open Source proprietärer Software in vielen Fällen überlegen ist.
- Sicherheit bei Open Source gewinnt an Relevanz
Dabei gewinnt die Sicherheit, auch aufgrund öffentlichkeitswirksamer Attacken, an Bedeutung. Unternehmen nehmen den Aspekt deutlich ernster als noch in den 10er Jahren: Unter anderem haben Microsoft, Google, IBM und andere führende Technologieunternehmen die Open Source Security Foundation 2020 mitgegründet. Ihr Ziel: Open-Source-Lieferketten sollen gesichert werden. Dafür stellt die Foundation eine Kombination aus automatisierten Werkzeugen, bewährten Verfahren, Schulungen und Zusammenarbeit bereit.
Im Jahr 2022 wird sich Open Source weiter rasch in der Unternehmenswelt verbreiten. Die Vorteile überwiegen, auch wenn es teilweise anspruchsvoll ist und spezifische Fähigkeiten erfordert, Open Source zu implementieren
- Der Markt wächst – nicht nur für die Hyperscaler
Es ist schwierig, über die Cloud zu sprechen, ohne einige der Branchenriesen zu erwähnen. Laut einer aktuellen Studie von Precedence Research wird der globale Markt für Cloud-Services im Jahr 2022 ein Volumen von 454,2 Milliarden US-Dollar erreichen. Das Wachstum beruht vor allem darauf, dass sich Unternehmen weltweit kosteneffizient aufstellen wollen. Davon profitieren nicht nur die “Hyperscaler”: Neben AWS, Azure und GCP gewinnen auch IBM und OVH Marktanteile.
- Cloud-komplementäre Anwendungen verbreiten sich weiter
Sowohl die Hyperscaler als auch ihre aufstrebende Konkurrenz setzen auf Technologien, die sich gut mit der Cloud-Einführung vereinbaren lassen: Man geht davon aus, dass digitale Konzepte und Lösungen, etwa IoT in den kommenden fünf Jahren überdurchschnittlich stark wachsen, immer abhängig davon, wo Sensoren platziert werden können und welche Art von Daten gesammelt und in zusätzliche Erkenntnisse umgewandelt werden können. MordorIntelligence prognostiziert für IoT eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 10,53 bis 2027 und für Containerisierung 29% bis 2025 (CAGR). Je stärker die Datenmengen wachsen, umso rascher nimmt auch die Nachfrage nach Lösungen zu, diese Daten strukturiert und möglichst automatisiert aufzubereiten, sie zu analysieren und intelligent zu nutzen.
- Time-Series-Databases: rasantes Wachstum
Bis 2021 ist die gespeicherte Datenmenge bereits auf 1.327 Exabyte angestiegen. 35 Prozent mehr als noch im Vorjahr (Statista). Um diese Daten zu verarbeiten, setzen immer mehr Unternehmen auf Time-Series-Databases. Time-Series-Databases sind aktuell das am schnellsten wachsende Datenbank-Segment. Sie werden vor allem im Bereich IoT und an Aktienmärkten zur angewandt, um zeitlich aufeinander folgende Daten zu erfassen. Um die generierten Inhalte aus diesen Datenbanken für mehrere Marktteilnehmer nutzbar zu machen, werden gemeinsame Standards wie OpenTelemetry angewendet.
- Managed Services: Ressourcen sparen.
Laut Statista lag im Jahr 2021 das Marktvolumen für Managed Services bei 161 Milliarden USD – bis 2027 soll es sich fast verdoppeln (311 Milliarden USD). Die steigende Nachfrage beruht vor allem darauf, dass Unternehmen die Administration und Instandhaltung der eigenen IT-Infrastruktur professionellen Anbietern überlassen können, statt ihre eigenen IT-Fachkräfte damit zu beschäftigen. Darüber hinaus lassen sich die erforderlichen Ressourcen auf diesem Wege flexibel anpassen: Managed Service Provider analysieren die jeweiligen Bedürfnisse und schaffen es, entsprechende Cloud-Lösungen kurzfristig an sie anzupassen. Setzen Unternehmen auf Open-Source-Technologien in der Public Cloud, können sie außerdem ohne großen zusätzlichen Aufwand Cloud-Provider wechseln, um regionalen Bestimmungen zur Datenspeicherung gerecht zu werden, oder neue Open-Source-Lösungen in Betrieb nehmen. Dadurch lassen sich in vielen Fällen hohe Kosten sparen und Prozesse optimieren.
Einige Managed Cloud Service Provider ermöglichen dies mit einem einzigen Klick.
- Managed Services: Kreative Wertschöpfung statt Systemadministration
Vor allem aber können sich interne IT-Teams der Entwicklung neuer Lösungen und kreativer Herausforderungen widmen, anstatt die Unternehmens eigene Hard- und Software zu verwalten und zu pflegen und sich um Updates und Systemausfälle zu kümmern.
Die Nachfrage nach Managed Services wird hoch bleiben und eine Schlüsselrolle dabei spielen, Unternehmensressourcen auf die geschäftskritischen Aufgaben und Entwicklungen zu konzentrieren. Angesichts des zunehmenden Drucks durch die makroökonomischen Krisen werden vor allem Multi-Platform-Dienste (Die konsistente Verwaltung von Unternehmensdiensten auf konsistente Weise über verschiedene Clouds, Plattformen, Laufzeiten und Netzwerke hinweg) mit klarem Fokus auf Open Source gefragt sein, da sich dadurch Kosteneffizient, Flexibilität und das optimale Ausnutzen von Ressourcen optimieren lassen.