Wie dezentrale Cloud-Speicher MSPs transformieren

Managed Service Provider (MSPs) stehen vor der Herausforderung, mit den rasant wachsenden Datenmengen ihrer Kunden Schritt zu halten – und das in einem zunehmend bedrohlichen Umfeld.

Laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom waren in den vergangenen zwölf Monaten 81 Prozent aller deutschen Unternehmen von Datendiebstahl, IT-Geräte-Diebstahl, digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich auf 266,6 Milliarden Euro, wobei Cyberattacken für zwei Drittel dieses Schadens verantwortlich sind.

In diesem Kontext sehen sich MSPs mit steigenden Anforderungen im Datenmanagement, bei der Sicherheit und der Kosteneffizienz konfrontiert. Unternehmen aller Größen generieren und speichern zunehmend mehr Daten, während gleichzeitig die Bedrohungen durch Cyberangriffe zunehmen. Diese Entwicklung stellt MSPs vor die Aufgabe, nicht nur skalierbare und effiziente Backup-Lösungen anzubieten, sondern auch die Sicherheit dieser Daten in einem immer komplexeren Bedrohungsumfeld zu gewährleisten. Dezentrale Speicherlösungen bieten eine vielversprechende Antwort auf diese Herausforderungen – insbesondere im Bereich Backups.

Erhöhte Datensicherheit und Redundanz bei Backups

Angesichts der wachsenden Bedrohungen durch Cyberangriffe ist die Sicherheit von Backups von entscheidender Bedeutung. Dezentralisierter Cloud-Speicher zeichnet sich durch hohe Redundanz aus: Anstatt Daten an einem einzigen Ort zu speichern, werden sie über mehrere Knotenpunkte verteilt. Fällt ein Knoten aus, bleiben die Daten auf anderen Knoten zugänglich. Diese Verteilung minimiert das Risiko von Datenverlusten und erhöht die Verfügbarkeit, was für die Kontinuität der Dienstleistungen entscheidend ist.

Um diesen erhöhten Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, sollte eine dezentralisierte Speicherlösung folgende Funktionen bieten:

• Mehrstufige Verschlüsselung für Daten in Ruhe und während der Übertragung
• Fortschrittliche Authentifizierungsmechanismen
• Geo-Fencing zur Kontrolle des geografischen Zugriffs auf Daten
• Object Lock zur Verhinderung unbeabsichtigter oder böswilliger Löschungen

Diese Sicherheitsfunktionen erhöhen die Datenintegrität und helfen MSPs, lokale Datenschutzvorschriften einzuhalten. Angesichts der Tatsache, dass 65 Prozent der Unternehmen sich durch Cyberattacken in ihrer Existenz bedroht sehen, wird die Bedeutung robuster und sicherer Backup-Lösungen immer wichtiger.

Technische Integration und Leistungsverbesserungen

Die technische Umsetzung dieser Lösungen wird durch die Kompatibilität mit gängigen API-Standards wie S3 erleichtert. Dies ermöglicht eine einfache Integration in bestehende Systeme und vereinfacht die Migration von Daten. Besonders vorteilhaft ist dies für MSPs, die bereits mit S3-kompatiblen Anwendungen arbeiten, da es den Übergang zum dezentralen Speicher reibungslos gestaltet.

Darüber hinaus kann die Architektur dezentraler Speicherlösungen zu signifikanten Leistungsverbesserungen führen:

• Höhere Durchsatzgeschwindigkeiten durch Lastverteilung auf mehrere Knotenpunkte
• Niedrigere Latenzzeiten durch geografisch verteilte Datenspeicherung
• Verbesserte Skalierbarkeit ohne Einbußen bei der Leistung

Diese Leistungssteigerungen sind entscheidend für MSPs, die ihren Kunden schnelle und zuverlässige Dienste anbieten möchten, und ergänzen somit die Vorteile der erhöhten Sicherheit und Flexibilität.

Einhaltung von Datenschutzbestimmungen bei Backups

In Ergänzung zu den technischen und wirtschaftlichen Vorteilen adressieren dezentrale Speicherlösungen auch die zunehmend wichtige Frage der Datenschutzkonformität. Mit der steigenden Bedeutung von Datenschutz und regulatorischen Anforderungen wie der DSGVO müssen MSPs sicherstellen, dass die Daten ihrer Kunden den geltenden Gesetzen entsprechen. Dezentrale Speicherlösungen bieten hier den entscheidenden Vorteil, dass Daten geografisch segmentiert und in bestimmten Regionen gespeichert werden können.

Diese Möglichkeit der geografischen Segmentierung gewährleistet, dass die Daten den lokalen Datenschutzvorschriften entsprechen und gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Eine wichtige Einschränkung ist hierbei zu beachten: Handelt es sich bei dem Cloud-Anbieter um ein US-amerikanisches Unternehmen, ist dieser durch den 2018 in Kraft getretenen CLOUD-Act („Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act“) dazu verpflichtet, auf Anfrage Kundendaten an US-Behörden weiterzugeben, selbst wenn jene auf Servern innerhalb Deutschlands bzw. der EU gespeichert sind. Dieser transatlantische Datentransfer ohne explizite Zustimmung stellt jedoch einen Verstoß gegen die DSGVO dar. Um dem vorzubeugen, empfiehlt sich die Nutzung eines Cloud-Anbieters mit Sitz in der EU. So können MSPs ihren Kunden garantieren, dass ihre Backups nicht nur sicher und flexibel gespeichert, sondern auch gesetzeskonform verwaltet werden.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dezentrale Speicherlösungen MSPs eine zukunftssichere Methode bieten, um den steigenden (Kunden-)Anforderungen im Bereich Backups gerecht zu werden. Die Kombination aus erhöhter Datensicherheit, Flexibilität, Kostenoptimierung, nahtloser technischer Integration und der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen stellt einen entscheidenden Vorteil dieser Technologie dar.

In Anbetracht der wachsenden Bedrohungen und der zunehmenden Datenmengen ist die Implementierung dezentraler Speicherlösungen nicht nur eine strategische Entscheidung, sondern geradezu eine Notwendigkeit für MSPs, um im heutigen digitalen Umfeld erfolgreich zu sein. Diese Lösungen verändern grundlegend die Art und Weise, wie Backups gespeichert und verwaltet werden, und ermöglichen es MSPs, ihren Kunden moderne, sichere und effiziente Backup-Lösungen anzubieten und damit ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.