Die Cloud hat sich in den letzten Jahren fest als fester Bestandteil moderner IT-Strategien etabliert. Ihr Nutzen für Innovation und Effizienz steht außer Frage.
Doch mit der zunehmenden Auslagerung von Daten in digitale Infrastrukturen gehen auch neue Risiken einher – besonders im Hinblick auf geopolitische Einflüsse und Abhängigkeiten von internationalen Anbietern. Umso wichtiger wird ein bewusster und souveräner Umgang mit Daten.
Mehr als ein IT-Trend: Die Cloud als unverzichtbare Grundlage der Digitalisierung
Für viele Unternehmen – ob Großkonzern oder Mittelstand – ist die Cloud längst mehr als nur eine Option. Sie ist oftmals Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Arbeitsmodelle wie mobiles Arbeiten oder digitale Services umzusetzen. Dabei geraten jedoch zunehmend Fragen in den Fokus, die über reine Effizienzüberlegungen hinausgehen: Wer kontrolliert die Daten? Wo werden sie gespeichert? Und wer darf darauf zugreifen?
Datensouveränität als Schlüsselprinzip
Die Kontrolle über eigene Daten wird zum entscheidenden Faktor. Datensouveränität bedeutet, dass Organisationen selbstbestimmt über ihre Daten verfügen können – unabhängig davon, ob sie in eigenen Rechenzentren oder in der Cloud gespeichert sind. Dies umfasst nicht nur technische Aspekte, sondern auch rechtliche, organisatorische und strategische Dimensionen.
Denn in einer globalisierten digitalen Welt, in der ausländische Hyperscaler den Markt dominieren und nationale Datenschutzgesetze mit internationalen Interessen kollidieren können, braucht es klare Leitplanken. Der Grundsatz lautet: „Wer Cloud sagt, muss auch Datensouveränität denken.“
Verwandte Konzepte: Datenschutz, Datensicherheit und Geheimschutz
Datensouveränität ist eng mit weiteren Konzepten verknüpft, die gemeinsam das Fundament für einen sicheren und rechtskonformen Umgang mit Informationen bilden:
- Datenschutz: Ziel ist es, personenbezogene Daten zu schützen und die Privatsphäre der Betroffenen zu wahren. Rechtsgrundlage ist in der EU etwa die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Wichtige Prinzipien sind Datenminimierung, Transparenz und Einwilligung.
- Datensicherheit: Hier stehen alle technischen und organisatorischen Maßnahmen im Vordergrund, die Daten vor Verlust, Manipulation oder unberechtigtem Zugriff schützen. Firewalls, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und regelmäßige Backups gehören zu den zentralen Instrumenten.
- Geheimschutz: Besonders sensible Informationen – wie staatliche Verschlusssachen oder sicherheitsrelevante Betriebsgeheimnisse – bedürfen eines zusätzlichen Schutzes. Dazu zählen Maßnahmen wie Zugangsbeschränkungen, Geheimhaltungsvereinbarungen und die Klassifizierung von Daten.
Cloud-Nutzung erfordert ein stabiles Fundament
Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten in der Cloud ist kein Selbstläufer. Er setzt eine durchdachte Strategie voraus, die technologische, rechtliche und sicherheitspolitische Anforderungen vereint. Nur so lassen sich die Chancen der Digitalisierung nutzen, ohne Kontrollverluste zu riskieren.
„Der richtige organisatorische und technische Umgang mit Daten ist die Grundlage für die zunehmend verbreitete Nutzung der Cloud und damit auch Konzepten wie dem ultramobilen Arbeiten“, erklärt Volkan Gümüs, Geschäftsführer von Materna Virtual Solution. „Nur wer ein solides Fundament hat und die rechtlichen Anforderungen erfüllt, kann wirklich von New-Work-Modellen profitieren und das Vertrauen seiner Kunden gewinnen. Für die Umsetzung sind Konzepte wie Datenschutz, Datensicherheit, Datensouveränität und – besonders in Behörden – der Geheimschutz unverzichtbar.“
Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen stehen vor der Herausforderung, Digitalisierung und Datensouveränität miteinander in Einklang zu bringen. Die Cloud kann dabei ein mächtiges Werkzeug sein – vorausgesetzt, sie wird mit Bedacht, Klarheit und einem umfassenden Sicherheitsverständnis genutzt.