Nicht jeder auf Wolke 7

Cloud bald out? Darum geht’s ohne On-Premise doch nicht

Cloud Exit

Die Cloud hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und wird von vielen Unternehmen für ihre Geschäftsprozesse genutzt. Dennoch gibt es nach wie vor Bereiche, in denen On-Premise-Lösungen unverzichtbar sind und der Handel mit gebrauchten Softwarelizenzen eine wichtige Rolle spielt.

Laut den neuesten Zahlen des Ifo-Instituts nutzen schon 45,6% der Unternehmen in Deutschland derzeit Cloud Computing für ihre Geschäftsprozesse. Es besteht kein Zweifel: Die Cloud etabliert sich allmählich als wesentlicher Bestandteil einer modernen IT-Infrastruktur. Die Serverkapazität ist skalierbar, der Zugang von jedem Gerät aus möglich, die Anschaffung kostengünstig und auch die Wartungskosten fallen bei dieser Lösung weg. Und trotzdem kündigte Microsoft vor kurzem an: Office 2024 LTSC kommt dieses Jahr noch. Es gibt zwar keine Updates zur älteren Version, doch beinhaltet Office 2024 LTSC keinen Abo-Zwang. Sicherheits- und Reparaturupdates gibt es nach Release für fünf Jahre.

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Das ist gerade für all jene Unternehmen wichtig, die aus regulatorischen Gründen ihre Software nicht automatisch aktualisieren lassen können – und das sind einige. Während das Cloud-Geschäft bei Microsoft & Co. zwar floriert, geht’s ohne On-Premise scheinbar doch nicht. Zum Leid der Softwarehersteller: Schon vor vielen Jahren hat sich ein Markt für gebrauchte Softwarelizenzen etabliert. Noch vor Jahren meinten zahlreiche Expert:innen, dieser sei aufgrund der Entwicklung hin zur Cloud dem Untergang geweiht. Die jüngste Ankündigung von Microsoft zu Office 2024 LTSC zeigt aber: Auch in den nächsten Jahren wird mit gebrauchten Softwarelizenzen gehandelt – wenn auch anders als noch vor 10 Jahren. 

Nicht jeder schwebt auf Cloud 7

Niemand kann es also bestreiten: Cloud-Computing hat in sehr vielen Unternehmen Einzug gehalten – doch lange noch nicht überall. Gerade in stark regulierten Sektoren wie beispielsweise dem Finanz- oder Gesundheitswesen setzen viele Unternehmen weiterhin auf On-Premise-Lösungen. Hohe Sicherheits-, Compliance- und Datenschutzanforderungen machen den Wechsel in die Cloud nicht nur kompliziert, sondern stellen bei aller Zuversicht immer noch ein Sicherheitsrisiko dar. So kursieren immer wieder Meldungen über Datenlecks bei verschiedenen Cloud-Anbietern, die Unternehmen zunehmend verunsichern. Hinzu kommen noch Abhängigkeiten: Es sind letzten Endes die Anbieter, welche die Hoheit über die sensiblen Daten haben. Fällt außerdem das Internet aus, besteht keine Möglichkeit auf die Daten zuzugreifen – das Unternehmen steht still. 

Neben Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit bietet das standardisierte Leistungsspektrum meist keine Lösungen für individuelle Anforderungen der Unternehmen. Für viele scheint die Cloud-Option wegen den vermeintlich niedrigen Anschaffungskosten und den wegfallenden Wartungskosten eine kostengünstige Alternative zu On-Premise zu sein. Doch dieser Schein kann trügen. So hat jüngst die Übernahme von VMWare durch Broadcom, die neue Lizenzpolitik und die Kostenexplosion in der Branche zu Empörung geführt und zum Nachdenken angestoßen. Schließlich ist der Kostendruck in nahezu allen Branchen größer geworden. Da bietet die Optimierung des Softwaremanagements entscheidende Einsparpotenziale.  

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On-Premise optimal nutzen 

Dem gegenüber stehen On-Premise-Lösungen: Die Kontrolle über die IT-Infrastruktur und Daten liegt ganz im eigenen Unternehmen – unabhängig von Anbietern und Internetzugriff. Dadurch wird die Einhaltung von Compliance-Anforderungen einfacher. Darüber hinaus können die Leistungen spezifisch auf die Anforderungen eines jeden Unternehmens angepasst werden. Dementsprechend lässt sich eine IT-Struktur, die On-Premise ausgerichtet ist, agiler gestalten und kann so mehr Kosten einsparen. Eine wichtige Möglichkeit dazu bietet auch der Einsatz von gebrauchten Softwarelizenzen. 

In nahezu jedem Unternehmen sind ungenutzte Softwarelizenzen vorhanden  und binden unnötig Kapital. Wer dieses freisetzen möchte, kann die überschüssigen Lizenzen in der Europäischen Union ganz einfach und legal verkaufen. Diese Lizenzen stehen neuen Produkten direkt vom Anbieter in nichts nach. Die Anschaffungskosten sind deutlich geringer, und die Nutzungsdauer ist unbegrenzt – und das bei identischem Leistungsumfang. Für Käufer ergeben sich durch gebrauchte Softwarelizenzen keinerlei Sicherheitsrisiken. Dabei gilt: Wie in jedem Markt gibt es neben seriösen Anbietern auch vereinzelt schwarze Schafe. Wichtig ist, dass sich Unternehmen im Vorfeld informieren. So verfügen Lizenzen von seriösen Anbietern immer über rechtskräftige Dokumentationsketten, welche über die Vorbesitzer und die Eigentümerschaft bis hin zum Hersteller nachweisen. Zudem bieten sie auch umfassende Konformitätsgarantieren. 

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On-Premise bleibt – auch secondhand 

Die Cloud bietet für einige Unternehmen die passende Lösung für ihre IT-Infrastruktur. Meldungen über Datenlecks führen aber zunehmend zu Bedenken. Hinzu kommen noch die Kosten, die in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigen werden. Schließlich ist es erklärtes Ziel der großen Softwareanbieter, ihre Kundschaft mittelfristig komplett in  die Cloud umzusiedeln – und somit in die vollständige Abhängigkeit zu bringen. Fakt ist: Nicht jedes Unternehmen braucht die Cloud. Schließlich gibt es mehr als genug Firmen, die sogar On-Premise bleiben müssen. Wer sich in jedem Fall nicht auf das Schachspiel mit den großen Softwareherstellern einlassen möchte, kann auf den Markt für gebrauchte Softwarelizenzen zurückgreifen. Denn auch wenn Cloud-Computing von den Softwareanbietern seit Jahren forciert wird, bleiben On-Premise-Lösungen genauso aktuell und modern. Auch der Handel mit gebrauchten Lizenzen hat sich durch den Cloud- und KI-Hype gewandelt. Dennoch ist klar: Dieser Markt bleibt uns für die kommenden Jahren als kostengünstige und unabhängige Alternative bestehen – er geht nur in die nächste Runde.

Autor: Thomas Huth, Gründer und Geschäftsführer von Capefoxx

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