Die Cloud-Landschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Im Wirtschaftsraum Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) setzen Unternehmen vermehrt auf hybride Cloud-Strategien und auf eine Vielfalt von Anbietern.
Laut einer Studie von Cloudera kombinieren 70 Prozent der IT-Entscheidungsträger in Deutschland Public Clouds mit Private Clouds und On-Premises-Infrastrukturen, um eine flexible und kosteneffiziente IT-Architektur zu schaffen. Nutzen Firmen die Public Cloud, setzen drei Viertel (74 Prozent) auf mindestens zwei Anbieter (Multi Cloud). Jeder Provider offeriert unterschiedliche Dienstleistungen mit den jeweils eigenen Vor- und Nachteilen. Dadurch wird eine Komplexität geschaffen, die ohne die richtige Datenarchitektur schwer zu verwalten ist. Wie können Unternehmen sicherstellen, die richtige Cloud-Wahl zu treffen? Vor der Auswahl eines Anbieters sollten unbedingt die folgenden fünf Fragen beantwortet werden – auf diese Weise werden Probleme und Komplikationen vermieden.
1. Wie flexibel ist der Cloud-Anbieter?
Bei der Wahl sollte die ausreichende Flexibilität berücksichtigt werden, denn es handelt sich hierbei um eine langfristige Entscheidung – deswegen sollten auch zukünftige Technologieentscheidungen mitbedacht werden. Dazu sollte abgefragt werden, ob der Anbieter über die erforderlichen Instanzen verfügt, um sowohl aktuelle als auch zukünftige Workloads bewältigen zu können. Werden Open-Source-Standards unterstützt? Wie sieht es mit erfolgsentscheidenden technologischen Innovationen aus? Künstliche Intelligenz (KI) oder fortschrittliche Analysen sollten Teil der Produkt-Roadmap sein. Je vorausschauender Unternehmen bei der Anbieter-Wahl planen, desto eher stellen sie sicher, dass ihr Cloud-Anbieter auch in Zukunft ihren Anforderungen gerecht werden kann.
2. Wie stark hängen die Preise von spezifischen Workloads ab?
Kosten spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters. Doch bevor die Wahl auf das günstigste Angebot fällt, sollten Sie prüfen, ob der Anbieter auch bestimmte Arbeitsprozesse kostengünstiger und effizienter ausführen kann als andere. Daher ist es wichtig, die Kosten für die spezifischen Workloads, die das Unternehmen ausführen muss, genau festzulegen. Ein umfassender Kostenvergleich verschiedener Anbieter und eine fundierte Analyse der unternehmenseigenen Bedürfnisse helfen dabei, die wirtschaftlichste Lösung zu finden.
3. Wie sieht die Gebührenpolitik für den ausgehenden Datenverkehr aus?
Die Gebührenpolitik in Bezug auf die Kosten für den ausgehenden Datenverkehr (“Egress Fees”) kann einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten einer Cloud-Lösung haben. Zwar haben die Hyperscaler zuletzt mehr Flexibilität bei den Egress-Gebühren angekündigt. Diese gilt jedoch nur, wenn alle Daten aus der Cloud abgezogen werden. Wird lediglich ein Teil übertragen, fallen weiterhin Gebühren an. Unternehmen sollten daher im Voraus klären, welche Kosten entstehen, wenn sie Daten aus der Umgebung eines Cloud-Anbieters verschieben müssen. Insbesondere bei einer möglichen Veränderung der Umstände kann dies von großer Bedeutung sein. Eine gute Übertragbarkeit der Daten zwischen verschiedenen Clouds ist essentiell, um die geschäftliche Agilität zu gewährleisten.
4. Wie belastbar und zuverlässig ist der Dienst?
Der Ausfall einer Public Cloud kann ein ganzes Unternehmen zum Stillstand bringen. Daher ist die Ausfallsicherheit ein Kriterium, auf das besonders geachtet werden muss. Je höher die Ausfallsicherheit und je weniger Ausfallzeiten es gibt, desto eher sind höhere Kosten gerechtfertigt. Denn ein Cloud-Ausfall kann pro Stunde erhebliche finanzielle Verluste verursachen. Ihr Anbieter sollte darum sowohl technisch belastbar als auch zuverlässig sein.
5. Wie gut lässt sich der Dienst mit anderen Technologien verbinden?
Die meisten Unternehmen nutzen verschiedene Tools und Technologien für Datenanalyse, Data Warehouse, Datenstreaming und weitere Zwecke. Der ausgewählte Cloud-Anbieter muss daher nahtlos mit den bereits vorhandenen Technologien zusammenarbeiten können. Eine effektive Integration ermöglicht es, die bereits vorhandenen Tools weiterhin zu nutzen und reduziert den Aufwand für den Wechsel zu einer neuen Cloud-Lösung.
Fazit: So finden Sie den perfekten Cloud-Anbieter:
Fast alle (93 Prozent) der Unternehmen in Deutschland planen, mehr Daten in die Cloud zu verlagern. Sofern eine Firma sich vorab diese fünf Fragen stellt und die eigenen Anforderungen gründlich analysiert, ist sie auf der sicheren Seite und kann potenzielle Probleme und Komplikationen vermeiden. Eine sorgfältige Vorbereitung auf den Entscheidungsprozess und Bewertung der verschiedenen Anbieter gewährleistet, dass jedes Unternehmen eine kosteneffektive, zuverlässige und flexible Cloud-Lösung findet, die ihren individuellen Datenanforderungen gerecht wird.
(pd/Cloudera)