Anreize für die Migration in die Public Cloud gibt es jede Menge. Auf Euphorie folgt aber in vielen Unternehmen Ernüchterung: Statt der erhoffen Kostensenkung belastet die Cloud das IT-Budget.
Der Grund: Unternehmen fehlt eine ganzheitliche Cloud-Strategie − von der Planung bis zur täglichen Nutzung.
Cloud Computing ist ein Trend, vor dem sich Unternehmen kaum mehr verschließen können – und es auch nicht wollen. Schließlich versprechen sie sich davon Innovation, Skalierbarkeit, Flexibilität, Mobilität, Automatisierung, Effizienz oder Kosteneinsparungen. Laut einer IDC-Studie aus dem Jahr 2023 nutzen bereits 82 Prozent der deutschen Unternehmen Cloud-Lösungen. Damit versuchen Organisationen nicht nur nach den Vorteilen zu greifen, sondern sie möchten ebenso den technischen Grundstein legen, um sich dem beherrschenden Thema der digitalen Transformation zielsicher zu widmen.
Die Migration in die Cloud ist dabei jedoch nur eine Teiletappe. Der Grund: Aktuell lässt vor allem die Durchdringungstiefe noch zu wünschen übrig. Cloud-Anwendungen, die nur für einzelne Workloads genutzt werden, Cloud-Inseln oder Cloud-Silos finden sich laut IDC-Studie zu häufig in Unternehmen. Die anfängliche Motivation des Managements, durch die Migration in die Cloud Kosten zu sparen und effizienter zu arbeiten, läuft letztlich ins Leere. Oftmals ist sogar mit Negativentwicklungen zu rechnen: Die Cloud verschlingt uneingeplantes IT-Budget und fordert Ressourcen.
Nein zum voreiligen Downsizing
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Ressourcenknappheit im IT-Team können Verantwortliche dazu neigen, jetzt in blinden Aktionismus zu verfallen. Ein voreiliges Downsizing der Cloud-Ressourcen ist jedoch keine zielführende Lösung. Unternehmen, die an den falschen Stellen sparen, riskieren Effizienzverluste und erreichen keinen echten Mehrwert. Daher ist es ratsam, innezuhalten, Aktionismus zu vermeiden und den Fokus auf die Anfangsphase der Cloud-Migration zu richten.
Unternehmensziele festlegen
Die Cloud hält viele überzeugende Benefits bereit − häufig begehen Unternehmen mit der rosaroten Brille auf der Nase aber bereits ihren ersten Fehler. Die Festlegung von klaren Unternehmenszielen ist ein entscheidender Schritt, den viele Unternehmen bei der Cloud-Migration übersehen. Die mangelnde Entwicklung von IT-Strategien führt dazu, dass der Blick auf das passende Cloud-Szenario fehlt. Die Wahl einer ungeeigneten Cloud-Lösung und Vernachlässigung der bestehenden IT-Infrastruktur sind häufige Fehler. Ein einziger NAS-Server als Private Cloud mit Verbindung zur Public Cloud, wie es beispielsweise die Hybrid Cloud von luckycloud anbietet, ersetzt alte Technologien sinnvoll, spart die dafür anfallenden Kosten ein und reduziert das IT-Budget.
Cloud ist nicht gleich Cloud
Die Auswahl des richtigen Cloud-Modells ist ein weiterer kritischer Schritt. Unternehmen sollten sich intensiv mit den Vor- und Nachteilen von Private, Public und Hybrid Cloud auseinandersetzen. Das Budget sollte ein Aspekt davon sein, aber eben nicht der einzig entscheidende. Ein Anforderungskatalog, der Aspekte wie Datenschutz, Sicherheit, Teamzusammenarbeit und Effizienz berücksichtigt, kann dabei helfen, den passenden Cloud-Typ zu identifizieren. Erst mit geschärftem Blick geht es dann auf die Suche nach dem richtigen Cloud-Anbieter.
Kostenfallen kennen und meiden
Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters ist Vorsicht geboten, um unerwartete finanzielle Belastungen zu vermeiden. Egress-Gebühren und API-Kosten sind potenzielle Fallstricke, die durch die Auswahl von Anbietern mit Pauschalgebühren umgangen werden können. Transparenz und eine individuelle Leistungsbereitstellung sind hier entscheidend. Unternehmen können dann einen meist monatlich berechneten Festbetrag ins Budget einplanen und müssen nicht mit versteckten Zusatzkosten rechnen.
Cloud-Kosten optimieren
Nach erfolgreicher Cloud-Migration ist eine klare Strategie für die Nutzung erforderlich. Eine kontinuierliche Kostenkontrolle und regelmäßige Überwachung der Cloud-Ressourcen sind notwendig, um Optimierungspotenziale zu erkennen. Diese Strategien und Ansatzpunkte unterstützen in der Praxis:
- Tools für das Abrechnungs- und Kostenmanagement: Unternehmen erkennen mithilfe technischer Alltagshelfer, welche Cloud-Ressourcen sie bei der täglichen Arbeit nicht brauchen. Tipp: Auf dem Markt gibt es auch kostenfreie Tools.
- Regelmäßiges Kostenmanagement: Cloud-Ressourcen und -Kosten sollten Organisationen stets im Blick behalten. Zusätzlich empfiehlt sich ein automatisiertes Monitoring mit Alarmen. Es weist Unternehmen rechtzeitig auf Kostensteigerungen hin und lässt schnelle Reaktionen zu.
- Speicherklassen überprüfen: Cloud-Anwendungen ermöglichen Flexibilität. Speicheranforderungen ändern sich mit der Zeit. Deshalb sollten Verantwortliche auch eine effektive Speichernutzung im Blick behalten, um Kosten spürbar zu senken.
- Ressourcen optimieren: Das kann auch ganz ohne Zutun des Unternehmens erfolgen – durch Autoskalierung. Je nach Bedarf lassen sich Ressourcen automatisch hinzufügen oder minimieren. Das Prinzip dahinter: Unternehmen zahlen nur, was sie auch wirklich nutzen.
- Mitarbeitende schulen: Auch das Verhalten des Teams bei der Cloud-Nutzung wirkt sich meist positiv auf die entstehenden Kosten aus. Daher ist es empfehlenswert, das Bewusstsein der Mitarbeitenden für eine effiziente Ressourcennutzung zu stärken.
Mit Rightsizing zum Cloud-Erfolg
Egal an welchem Punkt sich ein Unternehmen befindet: Es ist nie zu spät, erhöhte Cloud-Kosten in den Griff zu bekommen. Vorschnell handeln sollten Verantwortliche jedoch nicht. Rightsizing ist der Schlüssel zum langfristigen Cloud-Erfolg. Eine effiziente Verwendung der Cloud erfordert nicht nur Downsizing, sondern auch eine kontinuierliche Anpassung der Ressourcen an den tatsächlichen Bedarf. Organisationen sollten sich bewusst sein, dass eine erfolgreiche Cloud-Strategie dann nicht nur eine Kostenersparnis, sondern auch mehr Effizienz und Transparenz mit sich bringt.