Case Study: Mobilität, Software-Integration

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist als Campus Klinik angelegt und umfasst mehr als 50 Fachkliniken, Institute und Einrichtungen. In den letzten Jahren wurden, bedingt durch Restrukturierungsprozesse im Gesundheitswesen, auf mehreren Ebenen umfassende Modernisierungsarbeiten eingeleitet – unter anderem auch im Bereich einer modernen Kommunikationsinfrastruktur.

Nachdem in den 90er Jahren bereits die Netzwerkinfrastuktur an die stetig wachsenden Anforderungen angepasst wurde, wurde nun im Zuge der Konvergenz der Dienste Voice-over-IP auf die Nutzbarkeit geprüft.

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Problemstellung: hochleistungsfähiges Netzwerk, herkömmliche Telefonie

Die Universitätsmedizin Mainz verfügt seit dem Jahr 2000 über ein modernes Netzwerk auf Basis eines Gigabit-Ethernet Backbones, das eine heterogene Struktur, bestehend aus Ethernet, Token Ring, FDDI und ATM abgelöst hatte. Das Projekt wurde von der Firma Connect Kommunikationssysteme GmbH in Mainz durchgeführt, die Netzwerkkomponenten stammten von der Fa. Foundry Networks. Das Duo onnect und Foundry Networks entschied auch zwei weitere Ausschreibungen für sich, die eine Erweiterung des Netzwerkes aufgrund des ständig steigenden Bandbreitenbedarfs zum Inhalt hatten. Damit waren optimale Bedingungen für die Einführung eines IP-basierten Telefoniesystems bereits gegeben. Im Rahmen einer Teststellung wurden neben anderen auch die IP-Telefonie-Lösungen des Sindelfinger Herstellers innovaphone AG auf Herz und Nieren geprüft. Erfasst wurden unter anderem Kriterien wie Sprachverständlichkeit, Handhabung sowie Integration in das bestehende TK-Anlagenkonzept. Außerdem wurde die VoIP-Tauglichkeit der aktiven Netzwerkkomponenten ermittelt. „Die Ergebnisse der Testinstallation waren sehr positiv. Die innovaphone-Lösung überzeugte durch das gute Migrationskonzept und die sehr kompakte Bauweise mit integrativem Gateway und Gatekeeper-Konzept. Bei innovaphone gibt es keinen separaten Server für das Call Handling oder die PBX-Abbildung. Alle zentralen Funktionen sind auf der innovaphone PBX zentral realisiert“, führt Dr. Hanns Peter Fritsch, Leiter der Abteilung Netzwerk der Universitätsmedizin Mainz, aus.

Projektbetreuung und -durchführung

Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung erhielt die Connect GmbH den Zuschlag für den Aufbau und die Installation der IP TK-Anlage. Nachdem Connect bereits die aktiven Netzwerkkomponenten (Foundry Networks, jetzt: Brocade) bei der Universitätsmedizin Mainz geliefert und installiert hatte, waren von vornherein sehr gute Kenntnisse der bestehenden Netzwerkstruktur vorhanden. Darüber hinaus ist die Connect GmbH ein langjähriger Partner der innovaphone AG. „Aufgrund dieser sehr guten Voraussetzungen verlief die Installation der innovaphone PBX völlig reibungslos und ohne Einschränkung der Verfügbarkeit“, erinnert sich Hans Gregor Mendel, Geschäftsführer der Connect GmbH. „Die Zeitspanne von der Entscheidung zugunsten der innovaphone Lösung bis hin zur Fertigstellung betrug lediglich ca. 6 Wochen, einschließlich Lieferzeit“, fügt er hinzu.

Das Szenario: sanfte Migration

Als PBX dient ein innovaphone Gateway vom Typ IP3000, das im Rechenzentrum untergebracht ist. Alle in das IP-System integrierten Teilnehmer werden von hier aus zentral versorgt über die vorhandene Netzwerkinfrastruktur versorgt. Die IP3000 ist an die schon vorhandene TK-Anlage über eine S2M-Schnittstelle angebunden und versorgt momentan 50 IP-Endgeräte (IP200 und IP240) sowie 5 Softphones. Die Anschlüsse auf IP-Basis sind zur Zeit auf das Dezernat für Informationstechnologie der Universitätsmedizin Mainz beschränkt.

Die innovaphone PBX bietet mehrere Schnittstellen für die Integration von Software-Lösungen. An der Universitätsmedizin Mainz werden vorwiegend CTI- und UMSApplikationen genutzt. Erstere vor allem für Helpdesk- und Hotline-Anwendungen. Die UMS-Software wird primär als Anrufbeantworterfunktion eingesetzt.

Mitarbeiterzufriedenheit und Ausblick

„Die Resonanz der Benutzer ist durchweg positiv. Besonders geschätzt werden das zentrale Adressbuch, die LDAP-Einbindung und die hohe Flexibilität. Die Sprachqualität ist sehr gut und die Handhabung der Endgeräte absolut benutzerfreundlich“, lobt Dr. Fritsch, der für die Einführung der IP-Telefonie verantwortlich zeichnet. Auch nach Einschätzung von Hans Gregor Mendel führt an der IP-Telefonie im Businessbereich kein Weg vorbei: „In einigen Jahren wird VoIP die dominierende Technik für die Sprachübertragung sein. Der Fortschritt der Integration wird im Wesentlichen auch vom Zusammenwachsen der bisher getrennten Organisationseinheiten abhängen. Momentan ist es häufig noch so, dass die klassische Telefonanlage von einer anderen Abteilung betreut wird als die Datenübertragung. Eine getrennte Sprachübertragung wird im Zeitalter der vorherrschenden Internet Protokolle IPv4 und IPv6 schon allein aus wirtschaftlichen Gründen mittelfristig nicht mehr vertretbar sein“, so Mendels Einschätzung. Als „gewissen Bremsklotz“ sieht Mendel im Moment noch die relativ teuren IP-Telefone, der sich aber durch die stetig steigende Marktverbreitung von selbst regeln wird. Zudem seien DECT/ VoIP- Anwendungen bzw. VoWLAN-Funktionen zum Teil noch nicht vollständig implementiert und würden noch stark unter dem Gesichtspunkt der Übertragungssicherheit diskutiert.

Einen Nachholbedarf sehen die beiden Experten bei der Entwicklung spezifischer Kliniklösungen. Diese werden noch nicht in größerem Umfang und mit den erforderlichen Applikationen wie temporärer Anschluss von Patiententelefonen mit entsprechender Abrechnungssoftware oder Integration in vorhandene All-in-One Systeme mit Video/TV, Internet und Telefonie angeboten.

www.innovaphone.com

 

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