Obwohl Cloud-Computing schon seit geraumer Zeit kein neues Konzept mehr ist und die Vorteile der Cloud hinlänglich bekannt sind, haben manche Organisationen bei der Einführung dennoch gezögert.
Neben Bedenken hinsichtlich der Abrechnungsmodelle, Security- und Datenschutz-Aspekten oder fehlenden Fähigkeiten sahen manche auch schlicht keine Notwendigkeit. Spätestens mit der COVID-19-Pandemie hat sich dies allerdings geändert: Unternehmen brauchten innerhalb kürzester Zeit mehr Flexibilität, um auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können. Entsprechend sind Cloud-Technologien heute eine der wichtigsten Säulen der modernen IT-Infrastruktur und werden in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Unternehmen beschließen aus ganz unterschiedlichen Gründen ihre digitalen Geschäftsabläufe in die Cloud zu migrieren. So gehören in der aktuellen Ausgabe der Global Cloud Report Survey von Denodo Performance und Skalierbarkeit zu den Hauptgründen, neben einem einfacheren Datenzugang und -management und geringeren Gesamtkosten. Entsprechend haben bereits fast vier von fünf der befragten Unternehmen (78 Prozent) Workloads in die Cloud verlagert, während sich 16 Prozent immerhin in der Planungsphase ihrer Cloud-Strategie befinden. Aber unabhängig davon, an welchem Punkt sie sich befinden, sollten Organisationen folgende Trends im Blick haben:
Welcher Cloud-Typ für eine Organisation der richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Anforderungen an Computing, Storage und Service. Jedes Cloud-Modell hat dabei seine ganz eigenen Vor- und Nachteile, die Unternehmen abwägen müssen. Hierbei haben sich hybride Cloud-Szenarien (also eine Umgebung aus On-Premises sowie einer Cloud) als de-facto Standard für das Cloud-Deployment etabliert – laut der Denodo Studie nutzen bereits 36 Prozent der Befragten dieses Modell. Innerhalb hybrider Umgebungen gewinnt jedoch die Public Cloud an Bedeutung: Diese wird inzwischen von etwa einem Viertel der Unternehmen genutzt (24 Prozent) und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (17 Prozent) um gut 50 Prozent gestiegen. Als Gründe hierfür wurden Datenschutz-relevante Anwendungen und geschäftskritische Vorgänge genannt.
2. Echtzeit-Analysen und IoT sind auf dem Vormarsch
Unternehmen machen sich eine Reihe von Cloud-Services zunutze, um die unterschiedlichen Anforderungen aus dem Business zu lösen. An erster Stelle stehen dabei noch immer Analytics und Infrastruktur-Services, gefolgt von Daten für Machine Learning (ML) und Künstliche Intelligenz (KI). Mit einem Wachstum von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 46 Prozent macht dieser Use Case den größten Sprung, denn immer mehr Organisationen erkennen die Vorteile von Echtzeit-Analysen und schaffen die Voraussetzungen, um diese durchzuführen. Auch Internet of Things (IoT)-Dienste sind immer weiterverbreitet und ihre Verwendung hat sich von 11 auf 27 Prozent mehr als verdoppelt. Je intensiver und konsequenter Unternehmen die Cloud nutzen, desto mehr Vorteile können sie daraus ziehen. Im nächsten Jahr wird sich dieser Trend fortsetzen und fortschrittlichere Anwendungsfälle wie ML-/KI-Analysen, IoT, aber auch Stream Processing weiter zunehmen.
3. Cloud-Marketplaces werden immer relevanter
Wer Software vertreibt oder benötigt, ist inzwischen gut beraten, sich dafür auch mit Cloud-Marktplätzen auseinanderzusetzen. So beträgt das für die Cloud und Cloud-Anwendungen veranschlagte Budget bei zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) bis zu 500.000 US-Dollar, während mehr als jedes Zehnte (12 Prozent) sogar über 5 Millionen US-Dollar eingeplant hat.
Cloud-Marktplätze werden für viele Software-Anwender zur ersten Anlaufstelle, da dort Leistungen flexibel, schnell und vor allem unbürokratisch erworben werden können. Zu den Hauptgründen hierfür gehört zudem die hohe Attraktivität des Pay-as-you-go-Preismodells: Organisationen können dadurch ihre Kosten für Cloud-Anwendungen zunächst geringhalten und die Auslastung in ihrem eigenen Tempo skalieren. Die Möglichkeit, mithilfe von Marktplätzen die Abhängigkeit von der eigenen IT-Abteilung durch Self-Service-Funktionen zu reduzieren, ist ein weiterer wichtiger Faktor, denn aufgrund des IT-Fachkräftemangels verfügen viele Unternehmen schon heute nicht mehr über alle IT-Fähigkeiten, die sie benötigen.
4. Unternehmen fehlen zunehmend Cloud-Skills
Diese Situation wird sich in naher Zukunft weiter zuspitzen. Organisationen brauchen Fachwissen im Umgang und für die Verwaltung der riesigen Datenmengen in der Cloud sowie für den Aufbau einer ganzheitlichen Datenarchitektur. Fehlende oder eingeschränkte Cloud-Skills sind dementsprechend für knapp ein Viertel der Unternehmen (24 Prozent) die größte Herausforderung im Zusammenhang mit der Cloud-Migration. Da immer mehr Organisationen ihre digitale Transformation forcieren, steigt der Bedarf insbesondere an Data und Cloud Architects oder Cloud DevOps Engineers und Cloud System Administratoren, kann aber immer weniger gedeckt werden. Unternehmen werden sich deshalb im nächsten Jahr noch stärker darauf konzentrieren, ihre existierenden Mitarbeiter weiterzubilden, um sich die benötigten Cloud-Fähigkeiten anzueignen und gleichzeitig stärker auf benutzerfreundliche Self-Service-Lösungen setzen.
Die Vorteile der Cloud umfassend nutzen
Die Cloud ist in Unternehmen endgültig angekommen – im nächsten Jahr wird es deshalb in erster Linie darum gehen, den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. Dafür sollten Unternehmen zum einen besonders den Aufbau der benötigten Fähigkeiten angehen und zum anderen konkret überlegen, welche IT- & Business-Anforderungen sie wie mithilfe der Cloud lösen können. Dadurch sind sie in der Lage, ihre Cloud-Nutzung und ihr Business auf die nächste Stufe zu heben.