Multi-Clouds: Die Zukunft agiler IT-Landschaften

Für viele Unternehmen ist Cloud-Computing die Basis für eine flexible und anpassungsfähige IT-Infrastruktur und damit ein essentieller Baustein für den Unternehmenserfolg. Die Frage, welche Cloud-Lösung die passende für das eigene Anwendungsszenario ist, wird daher für viele Unternehmen zu einer wichtigen Grundsatzfrage.

Dies auch insbesondere vor dem Hintergrund, die IT-Strukturen agil, krisensicher, datenschutzkonform und skalierbar aufzustellen. Auch der Trend hin zu IoT und Big Data führt zur Veränderung bestehender Strukturen, um zum Beispiel Probleme zu lösen, für die eine einzelne Cloud-Lösung nicht mehr ausreicht, etwa in der Datenauswertung mit einem Machine-Learning-Tool, welches Bestandteil einer bestimmten Cloud ist oder bei differenzierten Anforderungen an die Geopräsenz, die über einen bestimmten Anbieter nicht abgedeckt wird. Dabei geht es bei der Auswahl der Cloud-Landschaft nicht nur um die reine IT, sondern viel mehr auch um die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die Möglichkeit, innovative Geschäftsmodelle und Applikationen erfolgreich abbilden zu können.

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Wachsende Anforderungen an die IT stärken den Trend zur Multi-Cloud

Die Anforderungen an die IT wachsen beständig, beispielsweise mit Blick auf unbegrenzte Ressourcen und maximale Skalierbarkeit sowie Flexibilitätsansprüche für Pay-as-you go-Services, Reserved Instances oder Spot Instances. Auch die Vielfalt an Services nimmt weiter zu, dazu zählen im Infrastrukturbereich passgenaue Computing-Instanzen, Storages, Netzwerkappliances oder Datenbanken, im Plattformbereich etwa Containerservices und im Applikationsbereich spezialisierte IoT oder Big Data Anwendungen. 

Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass der Anteil von Multi-Cloud-Lösungen in den nächsten zwei Jahren deutlich zunehmen wird. Diesen Schluss untermauert auch eine Studie des Analyse- und Marktforschungsinstituts techConsult, welche von plusserver in Auftrag gegeben wurde. Darin geben drei Viertel der Befragten an, dass der Multi-Cloud-Anteil in Unternehmen in den nächsten zwei Jahren zunehmen oder stark zunehmen wird. Dieser Trend wächst auch aus dem zunehmenden Bedürfnis, die jeweils beste Lösung für die spezifischen Anforderungen zu finden. 

Die Multi-Cloud zeichnet sich dadurch aus, dass sich verschiedene Cloud-Varianten unterschiedlicher Anbieter gleichzeitig kombinieren lassen, wie zum Beispiel eine Private Cloud eines Anbieters in Kombination mit einer Public Cloud eines anderen Anbieters oder etwa mehrere Public Clouds unterschiedlicher Anbieter. So lassen sich nach individuellem Bedarf die unterschiedlichen Cloud-Ressourcen für gleiche oder verschiedene Workloads nutzen, während das eigene Unternehmen unabhängiger vom jeweiligen Anbieter bleibt und ein übermäßiger Vendor Lock-in damit vermieden wird. Das heißt aber auch “DIE EINE Multi-Cloud” gibt es nicht, sondern sie kann und muss entsprechend der eigenen Anforderungen und Strategien zusammengestellt und angepasst werden. 

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Die Vorteile der Multi-Cloud-Strategie 

Aufgrund der Kombination unterschiedlicher Infrastrukturen, Plattformen und Services bieten Multi-Cloud-Lösungen mehrere Vorteile: Dazu gehört eine höhere Performance und Geschwindigkeit, denn je nach Anforderungen der Workloads können passende und kompatible Cloud-Dienste genutzt werden, die andere Provider möglicherweise nicht unterstützen. Damit einhergehend können bei Bedarf zeitkritische Services durch Cloud-Anbieter mit lokaler Präsenz und einer minimalen Latenz sowie spezialisierte Applikationen durch Hyperscaler bereitgestellt werden. 

Zudem reduziert ein Multi-Cloud-Modell potenzielle Risiken, aufgrund von Fehleranfälligkeit einzelner Systeme, deutlich. Wie beispielsweise bei Komplettausfällen ganzer Plattformen oder Rechenzentren, da umgehend auf die Ressourcen anderer Cloud-Anbieter zugegriffen werden kann. Auch bei unzureichender Leistung eines Anbieters kann schneller auf ein anderes Angebot umgeschwenkt werden. Nicht zu unterschätzen ist das Argument der Krisensicherheit: Verschiedene Teile einer verteilten Anwendung lassen sich präventiv in mehreren Clouds einsetzen, so dass bei eventuellen Ausfällen der Geschäftsbetrieb dennoch aufrecht erhalten bleiben kann. 

Unterm Strich besticht die Multi-Cloud durch ein Höchstmaß an Flexibilität. Schließlich legt die Lösung den Grundstein für Best-of-Breed-Services, um für jeden Workload die optimale Plattform nutzen zu können. Ein zentraler Aspekt, wenn man bedenkt, dass die IT-Welt durch zunehmend komplexere Anforderungen ebenfalls immer anspruchsvoller wird und es weitaus stabilere und flexiblere Lösungen braucht als noch vor einigen Jahren. Der Service-Mix unterstützt das Handling unterschiedlicher, teils geschäftskritischer Anwendungen und macht Prozesse effizienter. Ein weiteres Plus: Die IT-Landschaft lässt sich stets an neue Anforderungen anpassen – das erhöht zugleich Agilität der jeweiligen Unternehmung. Dies macht sich beispielsweise in schnelleren Time-to-Market Prozessen bemerkbar, gibt Raum für die Erprobung neuer Geschäftsanwendungen- und Modelle oder die zügigere Erschließung neuer Geolokationen. 

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Herausforderungen meistern durch Cloud-Orchestration

Bei all den Vorteilen, die den Trend zur Multi-Cloud rechtfertigen, ergeben sich auch einige Herausforderungen mit Blick auf das Management der verschiedenen Clouds und die Sicherheit des Datenaustausches zwischen unterschiedlichen Cloud-Diensten und -Plattformen. Den Grundstein für eine erfolgreiche Multi-Cloud Strategie legt die analytische Planung. Dazu gilt es, die genauen Anforderungen bestimmter Geschäftsprozesse präzise und vollständig zu definieren, und daraus eine Abbildung über die jeweils passenden Dienste verschiedener Anbieter herzuleiten. Dabei müssen die zugehörigen Workloads definiert und schließlich die entsprechenden Cloud-Services ausgewählt werden. Grundsätzlich benötigt die so entstehende Vielzahl der genutzten Anbieter und Dienste eine transparente Verknüpfung auf unterschiedlichen Ebenen – die sogenannte Orchestrierung. Diese gewährleistet unter anderem eine effiziente Verwaltung der Verbindungen und Interaktionen zwischen Workloads in der Cloud-Infrastruktur. Die Kombination aus Strategie und Orchestrierung ebnet den Weg für eine agile und flexible IT-Infrastruktur durch Multi-Cloud-Lösungen.

Dabei sollte Multi-Cloud nicht einfach als technologische Lösung für verschiedenste Prozesse in der Cloud gesehen werden, sondern vielmehr ein Teil der Unternehmensstrategie werden. Durch eine durchdachte Multi-Cloud-Lösung lassen sich Daten und Strukturen effizient, kostensparend und transparent verwalten.

Oliver

Mauss

Chief Executive Officer

plusserver-Gruppe

Dr. Oliver Mauss ist seit Juli 2018 Geschäftsführer der plusserver-Gruppe. Mauss blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Hosting- und Telekommunikationsbranche zurück. Nach 11 Jahren bei der Vodafone Group war er unter anderem als Geschäftsführer bei der 1&1 Internet AG sowie der United Internet Ventures AG tätig
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