Scapple und die Rückwärts-Mindmap
Klassischerweise beginnen Nutzer der meisten Mindmaps mit einem zentralen Knotenpunkt und verzweigen sich von diesem Punkt ausgehend weiter. Scapple ist in dieser Hinsicht ein echtes Novum, da es mehr Flexibilität in Bezug darauf bietet, wohin die Mindmap führt. Zum Beispiel ist der Anwender nicht darauf beschränkt, mit einem zentralen Thema zu beginnen. Stattdessen kann mit einer untergeordneten Idee begonnen und dann „rückwärts“ gearbeitet werden, um die noch nicht geborene Idee zu finden. Scapple lässt das Ganze organisch geschehen, weil die Anwendung die einzelnen Knoten nur dann miteinander verbindet, wenn der User dies explizit durch Ziehen und Ablegen eines Knotens über den anderen anordnet.
Pluspunkt: Die kostenlose 30-Tage-Testversion gilt zwar für 30 Tage, nicht aber für 30 aufeinander folgende. Wer Scapple nur ein paar Mal im Monat verwendet, kann das Angebot also unter Umständen ein Jahr lang kostenlos nutzen. Scapple-Preise: 18 US-Dollar für die Mac- oder Windows-App.
Sparsame Nutzer können das konstenfreie Scapple-Angebot über einen längeren Zeitraum nutzen. Bildquelle: Screenshot / Scapple
Pauken mit Mindomo – aber nicht nur!
Mindomo steht insbesondere bei Lehrenden hoch im Kurs. Die Software besitzt eine Teamwork-Funktion, mit der Schüler und Studenten gemeinsam eine Mindmap oder Gliederung erstellen können. Besonders praktisch: Mindomo lässt sich mit mehreren Bildungsanwendungen verbinden. Zu den integrierten Lösungen von Drittanbietern gehören unter anderem Office 365, Canvas und Moodle. Auf diese Weise greifen Schüler und Lehrer von verschiedenen Plattformen aus nahtlos auf das Diagrammwerkzeug zu. Das Produkt richtet sich aber auch an Anwender jenseits des Bildungssektors. Wenn Anwender nicht wissen, wo sie anfangen sollen, können sie fertige Templates verwenden, die den Einstieg erleichtern.
Die Premium-Einzelnutzer-Ausführung kostet 5,50 Euro monatlich. Für 13,50 Euro dürfen fünf weitere Gäste mit Mindomo arbeiten. Die Variante für 16,50 Euro erlaubt die Sicherung auf Dropbox, Google Drive sowie One Drive und ist auf größere Teams ausgelegt.
Mindomo erlaubt die Integration von verschiedenen Lernplattformen. Bildquelle: Screenshot / Mindomo
Mind Mapping 2.0 mit Stormboard
Stormboard verpasst dem traditionellen Mind Mapping einen anderen Touch, indem es Haftnotizen und Karteikarten verwendet, um Ideen darzustellen. Die Notizen werden auf verschiedene Bereiche des Bildschirms verteilt und Nutzer fügen dann die visuellen Zusammenhänge mit Linien nachträglich hinzu. Es gibt zudem einen „Schnellschuss“-Modus, der in dem Moment, in dem die vorherige Notiz einfügt wurde, eine neue anlegt. Ideen werden also ohne zusätzlichen Aufwand eine nach der anderen eingetippt. Stormboard macht es dabei einfach, das gesamte Team in den Prozess einzubinden, da die Mitarbeiter Kommentare schreiben, Aufgaben erstellen und ihre Audioaufnahmen zu jeder Idee hinzufügen können.
Der Personal Plan ist umsonst, umfasst aber maximal fünf „Stormboards“. 5 US-Dollar pro Monat kostet der Startup-Plan, der Zugriff auf zusätzliche Funktionen wie erweiterte Aufzeichnung, Live Bearbeitung auf Microsoft Office Online, Etiketten für Vorlagenabschnitte und zusätzliche Exportoptionen bietet.
Haftnotizen und mehr erwarten User bei Stormboard. Bildquelle: Screenshot / Stormboard
Gedankenstütze für Apple-Umgebungen: MindNode
MindNode, eine native Mac-, iPhone- und iPad-App, ist die wohl die beste Lösung für Nutzer von Apple. Startet man eine neue Map auf einem beliebigen Gerät, erfolgt sofort die Synchronisation mit anderen Geräten über iCloud. Die App ist benutzerfreundlich – ganz gleich ob auf dem iPhone oder Mac. Und da es sich um eine vollständig native App handelt, ist keine Internetverbindung erforderlich.
MindNode hat auch eine Menge anderer interessanter Funktionen für Anwender, die tief im Apple-Ökosystem verwurzelt sind. So zum Beispiel eine Apple Pencil-Unterstützung und die Integration mit den To-Do-Apps Apple Reminders, Things und OmniFocus.
MindNode bietet sich ideal für Nutzer aus dem Apple-Universum an. Bildquelle: Screenshot / MindNode
Der Name ist bei „Whimsical“ nicht Programm
Das aus dem Englischen stammende Wort „whimsical“ bedeutet eigentlich so viel wie „launisch“ oder auch „skurril“. Das kann man von dem gleichnamigen Mindmap-Anbieter wahrlich nicht behaupten. Hauptsächlich liegt das an der klaren Optik und der simplen Darstellung. Whimsical wirkt wie aus einem Guss und läuft vollkommen flüssig im Browser.: Keine nervtötenden Ladezeiten, keine Ruckler, keine langatmigen Animationen. Schreiben, klicken, auswählen. All das passiert in einem Flow. Die Kosten für die Pro-Variante liegen bei 10 US-Dollar im Monat. Organisationen, die Wert auf Kooperationsmöglichkeit legen, müssen 20 US-Dollar bezahlen.
Leicht, verständlich, responsive: Whimsical schlägt keine Kapriolen. Bildquelle: Screenshot / Whimsical
Auftakt zur neuen Mindmap-Serie
Die Auswahl der passenden Software ist ohne Zweifel ein entscheidender Faktor. Das Erstellen einer strukturierten und lösungsorientieren Mindmap will jedoch gelernt sein. Worauf es dabei ankommt, erklären die Experten in unserer neuen Mindmap-Serie. Der Mindmap-Spezialist Corel zeigt Tipps und Tricks im Umgang mit Mindmap-Softwares am Beispiel des MindManagers. Wie gelingt es, mein Projekt zu visualisieren und Informationen adäquat aufzubereiten? Wie erfolgt die Einbindung in Microsoft Teams? Und: Wie funktioniert richtiges Brainstorming überhaupt? Demnächst zu lesen auf it-daily.net.
Was ist eine Mindmap in Englisch?
Das englische Wort mind bedeutet „Gedanken“. Eine map ist eine Landkarte. Also ist eine Mindmap eine „Gedankenlandkarte“.