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Die besten Alternativen zu VMware vSphere

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Bildquelle Bild links: jackpress / Shutterstock.com

Lange Zeit galt VMWare bei der Virtualisierung in der IT als gesetzt. Nach der Übernahme durch Broadcom und deren unverschämter Lizenzpolitik ist das vorbei. Die Unternehmen suchen nach Alternativen. Hier sind einige davon.

Die nachfolgenden Alternativen bieten flexiblere Preismodelle, Open-Source-Optionen oder spezialisierte Funktionen für bestimmte Anwendungsfälle. 

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Traditionelle Hypervisor-basierte Lösungen

Microsoft Hyper-V und Azure Stack HCI

    Microsoft Hyper-V ist stark in die Windows-Infrastruktur integriert und stellt eine besonders wirtschaftliche Lösung für Unternehmen dar, die bereits Windows-Server-Lizenzen im Einsatz haben. Durch die enge Verzahnung mit anderen Microsoft-Produkten wie dem System Center profitieren IT-Teams, die mit Windows-Technologien vertraut sind, von einer vereinfachten Verwaltung.

    Im Vergleich zu vSphere bietet Hyper-V jedoch weniger umfassende Funktionen – insbesondere im Bereich der erweiterten Clusterbildung und des Storage-Managements. Die Plattform ist in erster Linie auf Windows-Umgebungen ausgerichtet, was die Einsatzmöglichkeiten in heterogenen IT-Landschaften einschränken kann. Für Microsoft-zentrische Unternehmen stellt Azure Stack HCI, das inzwischen unter dem Banner von Azure Local läuft, eine vielversprechende Alternative dar. Die Plattform nutzt erwartungsgemäß die Azure Cloud und Microsofts Hyper-V-Technologie. Anwender können zwischen vorinstallierten Hardware-Software-Kombinationen (Hardware-as-a-Service) oder selbst beschafften und dimensionierten, validierten Knoten wählen.

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    Ein wichtiges Feature ist das integrierte Migrations-Tool, das die Überführung vorhandener VMware-Workloads erleichtert. Azure Stack HCI ermöglicht zudem das Ausführen von Applikationen, VMs oder containerbasierten Workloads entweder On-Premises oder über die Azure Cloud. Die Unterstützung für GPU-Partitionierung wird von Analysten als entscheidendes Feature für ehemalige vSphere-Anwender betrachtet.

    Proxmox VE

      Proxmox Virtual Environment kombiniert auf innovative Weise den KVM-Hypervisor mit Container-Technologie und bietet dabei ein intuitives, webbasiertes Management-Interface. Als Open-Source-Lösung fallen keine Lizenzkosten an, was besonders für kostenorientierte Projekte von Vorteil ist. Die aktive Community sorgt für regelmäßige Updates und Verbesserungen. Die Software ermöglicht sowohl virtuelle Maschinen als auch Container auf derselben Infrastruktur zu betreiben, was eine flexible Ressourcennutzung gewährleistet. Die Live-Migration, Hochverfügbarkeitsfunktionen und integrierte Backup-Lösungen bieten viele Enterprise-Features ohne zusätzliche Kosten. Allerdings ist der Enterprise-Support weniger umfassend als bei kommerziellen Lösungen, und komplexere Implementierungen erfordern fundiertes technisches Know-how.

      Nutanix Cloud Infrastructure

        Nutanix Cloud Infrastructure bietet eine besondere Flexibilität für VMware-Kunden, die ihre Virtualisierungsstrategie unabhängig von Broadcom weiterführen möchten. Ein entscheidender Vorteil ist die Unterstützung mehrerer Hypervisoren: Neben dem eigenen Acropolis Hypervisor (AHV) werden auch vSphere und Hyper-V unterstützt, was einen sanften Übergang ermöglicht. Die Storage Services des Anbieters aggregieren Ressourcen in Pools und stellen diese jeder Art von virtueller Maschine zur Verfügung.

        Zu den umfangreichen Features der Plattform zählen Datenkomprimierung und -deduplizierung, Hochverfügbarkeits-Cluster sowie die Möglichkeit, Snapshots zu erstellen.

        Besonders attraktiv für Unternehmen mit anspruchsvollen Workloads ist die Unterstützung für High-Performance-Datenbanken durch Storage-Zertifizierungen für SAP HANA und Oracle RAC. Die Nutanix-Lösung vereinfacht die IT-Infrastruktur erheblich, indem sie Computing, Storage und Netzwerk in einer einzigen Plattform zusammenführt. Die intuitive Benutzeroberfläche und die Automatisierung vieler Routineaufgaben erleichtern das Management der gesamten Umgebung.

        HiveIO Hive Fabric

          HiveIO Hive Fabric stellt eine weniger bekannte, aber leistungsfähige VM-Plattform auf Basis des Linux Kernels (KVM) dar. Die Lösung bietet einen intelligenten Message-Bus, Pool-Orchestrierung, Benutzerprofil-Management und Shared Storage. Ein besonderes Merkmal ist der Cloud-basierte Monitoring-Service HiveSense, der für proaktives Monitoring sorgt und Anomalien erkennt, bevor sie zu Problemen führen können.

          Die Plattform ist in drei Lizenzierungsstufen verfügbar, darunter eine kostenlose Community-Edition für Einsteiger und kleinere Umgebungen. Der Enterprise-Plan umfasst umfangreiche Funktionen wie hyperkonvergente Infrastruktur (HCI), virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) sowie Gast- und Applikations-Pools. Dies macht HiveIO zu einer flexiblen Lösung, die je nach Anforderungen und Budget skaliert werden kann.

          Scale Computing Platform

            Die Scale Computing Platform bietet ein All-in-One-Paket, das Software, Hardware und sämtliche nötigen Lizenzen bündelt. Dieses ganzheitliche Angebot kann den Beschaffungs- und Implementierungsprozess erheblich vereinfachen. Zu den Software-Features zählen High-Availability Clustering mit zentralisiertem Management, integrierte Disaster-Recovery-Funktionen, Datenreplikation sowie Software-Defined Storage.

            Ein besonderer Fokus liegt auf der einfachen Migration von vSphere-Umgebungen, für die Scale ein automatisiertes Tool anbietet. Die Plattform arbeitet mit Storage Pools und ermöglicht es, unterschiedliche Hardware-Appliances in einem Cluster zusammenzuführen, was eine hohe Flexibilität bei der Infrastrukturgestaltung bietet. Diese Lösung eignet sich besonders für Unternehmen, die eine unkomplizierte, aber leistungsfähige Alternative mit minimalen Migrationsherausforderungen suchen.

            VergeIO „Ultraconverged Infrastructure“

              VergeIO positioniert sich selbst als leistungsstarke Alternative mit zusätzlichen Vorteilen gegenüber VMware. Innovativ ist sein neuartiges Konzept der „Ultraconverged Infrastructure“ (UCI). Im Gegensatz zu herkömmlichen hyperkonvergenten Lösungen integriert VergeOS Virtualisierung, Storage und Networking in einem umfassenden Betriebssystem für Rechenzentren. Die Plattform implementiert Mandantenfähigkeit in Form von Virtual Data Centers (VDCs), die ähnlich wie die Virtual Private Clouds der Hyperscaler funktionieren.

              Jedes VDC kann einzeln verwaltet und genutzt werden, was eine präzise Ressourcenzuweisung und Isolation ermöglicht. Dieses Modell soll eine erhöhte Workload-Dichte realisieren, die zu niedrigeren Kosten, optimierter Verfügbarkeit und vereinfachten IT-Prozessen beiträgt. VergeIO hat seine Bemühungen verstärkt, VMware-Kunden zu gewinnen, und bietet daher einen speziellen Migrationsservice für vSphere-Umgebungen an. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, vorhandene Server wiederzuverwenden, um VergeOS zu hosten, was die Investitionskosten reduzieren kann.

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              Cloud-native Alternativen

              Unter Cloud-native Alternativen versteht man Technologien und Plattformen, die von Grund auf speziell für den Einsatz in Cloud-Umgebungen konzipiert wurden. Im Gegensatz zu traditionellen IT-Lösungen, die ursprünglich für den Betrieb in lokalen Rechenzentren entwickelt und später lediglich in die Cloud übertragen wurden, nutzen cloud-native Ansätze die Vorteile moderner Cloud-Infrastrukturen vollständig aus.

              Diese Alternativen zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität und Skalierbarkeit aus. Anwendungen lassen sich dynamisch an wechselnde Anforderungen anpassen – sowohl in Bezug auf Rechenleistung als auch auf Speicherbedarf. Ein zentrales technisches Prinzip ist dabei die Containerisierung: Anwendungen werden in leichtgewichtige, voneinander isolierte Container verpackt, was die Portabilität und Effizienz erheblich verbessert.

              Zur Steuerung und Verwaltung solcher containerisierten Anwendungen kommen Orchestrierungsplattformen wie Kubernetes zum Einsatz, die automatisiert für Ausfallsicherheit, Lastverteilung und Ressourcenzuweisung sorgen. Darüber hinaus basieren cloud-native Architekturen häufig auf dem Konzept von Microservices. Dabei wird eine Anwendung nicht als monolithischer Block, sondern als eine Sammlung kleiner, spezialisierter Dienste entwickelt, die unabhängig voneinander betrieben und aktualisiert werden können.

              Ein weiteres wesentliches Merkmal ist die konsequente Nutzung von Automatisierungstechniken. Continuous Integration und Continuous Deployment (CI/CD) ermöglichen es Entwicklungsteams, Änderungen schnell und zuverlässig in Produktionsumgebungen zu überführen. Diese DevOps-Praktiken fördern eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb und beschleunigen Innovationszyklen erheblich.

              Cloud-native Lösungen sind zudem in hohem Maße plattformunabhängig. Sie lassen sich flexibel auf verschiedenen Public-Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform betreiben – ebenso wie in hybriden oder Multi-Cloud-Szenarien.

              Insgesamt bieten cloud-native Alternativen somit nicht einfach nur eine technische Alternative zu klassischen Virtualisierungsplattformen, sondern stellen einen grundlegend anderen Ansatz dar, der optimal auf die Anforderungen moderner, dynamischer IT-Landschaften zugeschnitten ist.

              Und auch hier gibt es Alternativen zu vSphere.

              OpenStack

                OpenStack positioniert sich als umfassende Open-Source-Cloud-Computing-Plattform, die hochgradig anpassbar ist und eine vollständige Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Funktionalität bietet. Die Lösung ermöglicht es Unternehmen, ihre eigene Private Cloud aufzubauen und zu verwalten, mit vergleichbaren Funktionen wie bei Public-Cloud-Anbietern. Die modulare Architektur erlaubt es, nur die benötigten Komponenten zu implementieren, was eine maßgeschneiderte Infrastruktur ermöglicht. Die umfangreiche API-Unterstützung erleichtert die Integration mit anderen Systemen und die Automatisierung von Prozessen.

                Die Komplexität in der Einrichtung und Wartung stellt jedoch eine erhebliche Hürde dar. OpenStack erfordert spezialisiertes Fachwissen und kontinuierliche Betreuung, was den Betrieb ressourcenintensiv machen kann. Große Organisationen mit starken IT-Teams können von der Flexibilität und Skalierbarkeit profitieren, während kleinere Unternehmen möglicherweise von den Implementierungsanforderungen überfordert sein könnten. Als Alternative zu vSphere wird OpenStack oft von Unternehmen gewählt, die maximale Kontrolle über ihre Cloud-Infrastruktur wünschen.

                Red Hat OpenShift

                  Für Unternehmen, die bereit sind, über reine Virtualisierung hinauszugehen und containerisierte Plattformen zu nutzen, stellt Red Hat OpenShift eine leistungsstarke Alternative dar. OpenShift ist eine Container-Plattform, die auf Kubernetes basiert und umfassende Enterprise-Features für die Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung von Container-Anwendungen bietet.

                  Die Plattform kombiniert die Vorteile von Containern mit der Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit einer Enterprise-Lösung. Der Wechsel von traditionellen VMs zu Containern kann erhebliche Vorteile in Bezug auf Ressourceneffizienz, Skalierbarkeit und Agilität bieten. Allerdings erfordert dieser Übergang oft eine Neugestaltung von Anwendungen und Prozessen, was nicht für alle Workloads oder Organisationen geeignet ist. OpenShift eignet sich besonders für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisieren und DevOps-Praktiken implementieren möchten.

                  Kubernetes mit KubeVirt

                    Kubernetes mit KubeVirt repräsentiert einen modernen Ansatz zur Virtualisierung, der die Container-Orchestrierung mit virtuellen Maschinen kombiniert. Diese Lösung ermöglicht es, traditionelle VM-Workloads neben Container-Anwendungen in derselben Kubernetes-Umgebung zu betreiben, was eine einheitliche Plattform für hybride Workloads schafft. Die Container-native Virtualisierung bietet eine effizientere Ressourcennutzung und hervorragende Portabilität zwischen verschiedenen Umgebungen. Die Integration mit dem Kubernetes-Ökosystem eröffnet Zugang zu einer Vielzahl von Tools für Monitoring, Logging und Automatisierung.

                    Die steilere Lernkurve und das Fehlen einiger traditioneller VM-Management-Tools können jedoch Hindernisse darstellen. Die Lösung eignet sich besonders für DevOps-orientierte Organisationen, die bereits Kubernetes nutzen oder planen, auf cloud-native Architekturen umzusteigen, aber gleichzeitig bestehende VM-Workloads beibehalten müssen.

                    Spezialisierte Lösungen

                    Im Kontext von Cloud-nativen Alternativen bezieht sich der Begriff „spezialisierte Lösungen“ auf Technologien oder Dienste, die gezielt für ganz bestimmte Anforderungen oder Anwendungsbereiche innerhalb moderner IT-Architekturen entwickelt wurden – anstatt allgemeine, breit einsetzbare Plattformen wie klassische Virtualisierungslösungen zu sein.

                    Während traditionelle Systeme oft versuchen, möglichst viele Aufgaben unter einem Dach zu vereinen (etwa Virtualisierung, Netzwerk, Storage und Management in einem einzigen Toolset), setzen spezialisierte Lösungen auf den Ansatz: „Ein Werkzeug für eine Aufgabe – aber dafür besonders gut.“

                    Beispiele zur Verdeutlichung:

                    • Container-Orchestrierung mit Kubernetes ist eine spezialisierte Lösung für das Management containerisierter Anwendungen.
                    • Prometheus oder Grafana sind spezialisierte Tools für Monitoring und Visualisierung.
                    • Istio oder Linkerd übernehmen gezielt Aufgaben im Bereich Service Mesh – also Kommunikation und Sicherheit zwischen Microservices.
                    • Terraform ist auf Infrastrukturautomatisierung spezialisiert.
                    • Knative konzentriert sich auf serverlose Workloads in Kubernetes-Umgebungen.

                    Diese Lösungen sind also nicht „One-size-fits-all“, sondern hochgradig fokussiert – und gerade das macht sie im Cloud-native-Umfeld so effektiv. Sie lassen sich modular kombinieren und schaffen dadurch eine agile, fein abgestimmte Infrastruktur, die auf die konkreten Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten werden kann.

                    Oracle VM

                      Oracle VM bietet eine besonders gute Integration mit Oracle-Datenbanken und -Anwendungen und kann innerhalb des Oracle-Ökosystems sehr kostengünstig sein. Die Virtualisierungslösung ist speziell auf die Performance-Anforderungen von Oracle-Workloads abgestimmt und bietet optimierte Vorlagen für die Bereitstellung von Oracle-Anwendungen. Die zertifizierten Konfigurationen gewährleisten einen stabilen Betrieb und vollständigen Support durch Oracle.

                      Allerdings ist Oracle VM außerhalb des Oracle-Ökosystems weniger breit unterstützt, was die Flexibilität bei heterogenen Anwendungslandschaften einschränken kann. Die Verwaltungstools sind weniger ausgereift als bei einigen Konkurrenzprodukten, was die Bedienung komplexer machen kann. Unternehmen mit einer starken Ausrichtung auf Oracle-Technologien profitieren von den optimierten Leistungsmerkmalen und möglichen Lizenzvorteilen.

                      oVirt

                        oVirt stellt eine leistungsfähige Open-Source-Alternative mit Enterprise-Funktionen dar, die von Red Hat unterstützt wird. Die Lösung basiert auf KVM und bietet umfassende Virtualisierungsfunktionen wie Live-Migration, Hochverfügbarkeit und ein zentrales Management-System. Die Integration mit weiteren Open-Source-Technologien wie Gluster für verteilten Storage erweitert die Funktionalität erheblich. oVirt unterstützt verschiedene Betriebssysteme und Workloads, wobei es besonders gut mit Linux-Systemen harmoniert.

                        Ein Nachteil ist die im Vergleich zu größeren Alternativen kleinere Community, was sich auf die Verfügbarkeit von Ressourcen, Dokumentation und Drittanbieter-Tools auswirken kann. Die Lösung eignet sich besonders für Linux-zentrierte Umgebungen, die eine kosteneffiziente Enterprise-Virtualisierungslösung suchen und über das technische Know-how verfügen, um Open-Source-Technologien zu implementieren und zu warten.

                        Citrix Hypervisor

                          Der Citrix Hypervisor, früher als XenServer bekannt, bietet eine starke Integration mit Citrix Virtual Apps and Desktops, was ihn zu einer hervorragenden Wahl für Desktop-Virtualisierungsprojekte macht. Die Lösung ist speziell für die Bereitstellung virtueller Desktops und Anwendungen optimiert und bietet fortschrittliche Grafikunterstützung für anspruchsvolle Anwendungsfälle. Die Verwaltungstools sind intuitiv gestaltet und erlauben eine effiziente Administration virtueller Desktop-Infrastrukturen.

                          Allerdings weist er außerhalb von VDI-Szenarien eine weniger breite Funktionalität auf, was seine Einsatzfähigkeit für andere Virtualisierungsanforderungen einschränken kann. Die starke Fokussierung auf VDI-Workloads macht ihn weniger flexibel für allgemeine Server-Virtualisierung. Organisationen, die primär an Desktop-Virtualisierung interessiert sind und möglicherweise bereits andere Citrix-Produkte nutzen, können von den optimierten Funktionen und der nahtlosen Integration profitieren.

                          IBM PowerVM

                            IBM PowerVM ist speziell für IBM Power Systems optimiert und bietet eine außergewöhnlich hohe Leistung für entsprechende Workloads. Die Virtualisierungslösung unterstützt eine sehr hohe Konsolidierungsrate und ermöglicht eine effiziente Ressourcennutzung durch fortschrittliche Funktionen wie Capacity on Demand und Dynamic Resource Allocation. PowerVM bietet robuste Sicherheitsfunktionen und hervorragende Stabilität für kritische Unternehmensanwendungen.

                            Die Lösung ist jedoch hardwarespezifisch und nicht für x86-Server verfügbar, was ihre Anwendbarkeit auf IBM Power-Systeme beschränkt. Die spezialisierte Natur erfordert auch spezifisches Fachwissen, das möglicherweise nicht so weit verbreitet ist wie bei x86-Virtualisierungslösungen. IBM PowerVM eignet sich ideal für bestehende IBM Power-Anwender und Unternehmen, die AIX- und IBM i-Workloads betreiben und maximale Performance sowie Zuverlässigkeit benötigen.

                            Public Cloud Alternativen

                            Eine weitere Möglichkeit für Organisationen, die mit der Lizenzpolitik von Broadcom unzufrieden sind, besteht darin, Workloads in die Public Cloud zu verlagern. Dies bietet Vorteile wie elastische Skalierbarkeit, Bezahlung nach Nutzung und reduzierte Verantwortung für die Hardware-Infrastruktur. Public Cloud-Anbieter wie AWS, Microsoft Azure und Google Cloud bieten spezielle Services zur Migration von VMware-Workloads an, die den Übergang erleichtern können.

                            Diese Option eignet sich besonders für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur modernisieren und langfristig operative Kosten reduzieren möchten. Allerdings müssen bei der Cloud-Migration Faktoren wie Datenschutz, Compliance-Anforderungen und potenzielle Abhängigkeit von einem Anbieter (Vendor Lock-in) sorgfältig abgewogen werden.

                            Auswahlkriterien

                            Bei der Auswahl einer vSphere-Alternative sollten mehrere Faktoren sorgfältig abgewogen werden:

                            Die Infrastruktur-Kompatibilität spielt eine entscheidende Rolle, da die neue Lösung nahtlos mit der vorhandenen Hardware und Software zusammenarbeiten muss. Dies umfasst die Unterstützung für spezifische Servermodelle, Storage-Systeme und Netzwerkkomponenten. Ebenso wichtig ist die Kompatibilität mit den Betriebssystemen und Anwendungen, die virtualisiert werden sollen. Eine gründliche Analyse der bestehenden Infrastruktur und der Kompatibilitätslisten der potenziellen Alternativen kann kostspielige Überraschungen vermeiden.

                            Die Skalierbarkeit der Lösung bestimmt, wie gut sie mit dem Wachstum des Unternehmens Schritt halten kann. Hierbei sollten Faktoren wie die maximale Anzahl von Hosts pro Cluster, die Unterstützung für Ressourcenpools und die Möglichkeiten zur dynamischen Ressourcenzuweisung betrachtet werden. Eine zukunftssichere Lösung sollte auch horizontale und vertikale Skalierungsmöglichkeiten bieten, um sowohl mit steigenden Workloads als auch mit neuen Anforderungen umgehen zu können.

                            Die Kostenstruktur umfasst nicht nur die unmittelbaren Lizenzkosten, sondern auch Support- und Betriebskosten über die gesamte Lebensdauer der Lösung. Dabei sollten sowohl die direkten Kosten (Lizenzen, Support-Verträge, Hardware-Anforderungen) als auch indirekte Kosten (Schulung, Migration, potenzielle Ausfallzeiten) berücksichtigt werden. Open-Source-Lösungen können zwar lizenzfrei sein, erfordern aber möglicherweise höhere Investitionen in Fachwissen und Support.

                            Die Qualität und Umfang der Management-Tools entscheidet wesentlich über die Effizienz des täglichen Betriebs. Fortschrittliche Automatisierungs- und Überwachungsfunktionen können den Administrationsaufwand erheblich reduzieren und die Reaktionszeit bei Problemen verkürzen. Die Verfügbarkeit von APIs für die Integration mit bestehenden Management-Systemen und die Möglichkeit zur Skriptautomatisierung sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

                            Die Support-Optionen sind besonders für geschäftskritische Umgebungen von Bedeutung. Hierbei sollte die Qualität und Verfügbarkeit des kommerziellen Supports, einschließlich Reaktionszeiten und Supportkanälen, geprüft werden. Bei Open-Source-Lösungen ist die Aktivität und Größe der Community ein wichtiger Indikator für die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Geschwindigkeit von Fehlerbehebungen.

                            Die Sicherheitsfunktionen und Compliance-Optionen müssen den spezifischen Anforderungen der Branche und des Unternehmens entsprechen. Dies umfasst Funktionen wie Netzwerksegmentierung, Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und Auditing-Möglichkeiten. Die Lösung sollte zudem die Einhaltung relevanter Compliance-Standards (wie DSGVO, ISO 27001, PCI DSS) unterstützen und entsprechende Zertifizierungen vorweisen können.

                            Die Migrationsmöglichkeiten von vSphere zur neuen Plattform sollten ebenfalls genau geprüft werden. Einige Anbieter bieten spezielle Migrations-Tools und -Services an, die den Übergang erheblich erleichtern können. Die Komplexität und Dauer der Migration, potenzielle Ausfallzeiten und die Notwendigkeit von Anpassungen an bestehenden Workloads sind wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.

                            Fazit

                            Jede der vorgestellten Alternativen bietet spezifische Vorteile in unterschiedlichen Szenarien. Die richtige Wahl hängt stark von den individuellen Anforderungen, dem vorhandenen Technologie-Stack und den langfristigen IT-Strategiezielen ab. Eine sorgfältige Bewertung dieser Faktoren kann dazu beitragen, eine Virtualisierungslösung zu finden, die nicht nur die aktuellen Bedürfnisse erfüllt, sondern auch zukunftssicher ist und optimal zur Gesamtstrategie des Unternehmens passt.

                            Vor allem seit der Übernahme von VMware durch Broadcom haben sich die Alternativen am Markt weiterentwickelt. Sie bieten inzwischen überzeugende Optionen für Unternehmen jeder Größe. Ob traditionelle Hypervisor-Lösungen, cloud-native Ansätze oder spezialisierte Plattformen – die Vielfalt der verfügbaren Alternativen ermöglicht es Unternehmen, eine maßgeschneiderte Virtualisierungsstrategie zu entwickeln, die ihren spezifischen Anforderungen entspricht.

                            Ulrich

                            Ulrich

                            Parthier

                            Herausgeber it management, it security

                            IT Verlag GmbH

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