Kommentar

IBMflation: Unverschämte Preiserhöhungen

IBM
Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com

Die Bücker GmbH berichtet jährlich im Februar über die Preisentwicklung ihres langjährigen Lizenzpartners IBM im Vergleich zur deutschen Inflation.

Die aktuelle IBMflation zeigt sich deutlich: Die Preise für IBM-Software sind in den letzten drei Jahren um 50,8 % gestiegen, während die Inflation in Deutschland im gleichen Zeitraum nur 12,3 % betrug. Das bedeutet, dass IBM-Preisanpassungen insgesamt 38,5 % über der allgemeinen Teuerungsrate liegen. 

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Dieser Unterschied zeigt laut Bücker, dass Softwarepreise nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden, sondern auch von Unternehmensentscheidungen. Unternehmen, die auf IBM-Software angewiesen sind, müssen dadurch mit überproportional steigenden IT-Kosten rechnen. Diese massive Preisanhebung sorgt für deutlich höhere IT-Kosten und trifft insbesondere den Mittelstand sowie große Unternehmen hart.

Das Abkassieren setzt sich fort

IBM, so die Analyse, hat in den vergangenen drei Jahren wiederholt die Preise für Softwareprodukte erhöht: 2023 um 24 %, gefolgt von weiteren 6 % in 2024 und 2025. Diese Preisentwicklung liegt weit über der erwarteten deutschen Inflationsrate von 2,1 % und verdeutlicht, dass IBM seine Preisanpassungen nicht an allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen, sondern an unternehmensstrategischen Entscheidungen ausrichtet.

Steigende Kosten gefährden Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland steckt im zweiten Rezessionsjahr. Besonders betroffen sind Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Chemiebranche, die mit sinkender Nachfrage und steigenden Kosten kämpfen. Steigende IT-Kosten belasten Unternehmen zusätzlich. Auf alternative Anbieter umzusteigen, ist mit hohen Migrationskosten verbunden und oftmals kurzfristig nicht realisierbar. In der Folge müssen viele Unternehmen die gestiegenen Kosten direkt weitergeben, was die importierte Inflation verstärkt. Dies beeinträchtigt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auf dem internationalen Markt. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, insbesondere durch neue Zölle und Handelsbarrieren, die den internationalen Handel weiter belasten. In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wiegen die steigenden IT-Kosten besonders schwer.

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Branchenweiter Preisanstieg – Kapitalabfluss in die USA

IBM ist nicht allein: Auch Microsoft, Oracle und Adobe haben in den vergangenen Jahren ihre Softwarepreise spürbar angehoben. Dadurch fließen jährlich Milliardenbeträge aus Deutschland in die USA, während Investitionen in Deutschland ausgebremst werden. Während US-Technologiekonzerne ihre Gewinne ausbauen, geraten deutsche Unternehmen zunehmend unter Kostendruck. Auch die Aktienkurse dieser Konzerne spiegeln dieses Wachstum wider: Der IBM-Aktienkurs hat sich seit 2022 von 129 US-Dollar auf 265 US-Dollar nahezu verdoppelt. Microsoft stieg im selben Zeitraum von 220 US-Dollar auf 416 US-Dollar, während Oracle von 65 US-Dollar auf 176 US-Dollar zulegte. Diese Kursentwicklungen unterstreichen die steigende Profitabilität der US-Softwareanbieter, während deutsche Unternehmen mit immer höheren IT-Kosten konfrontiert sind. Der IBM-Aktienkurs hat sich seit 2022 von 129 US-Dollar auf 265 US-Dollar nahezu verdoppelt.

Die vollständige Analyse sowie Infografiken zur IBMflation 2025 und deren wirtschaftlichen Auswirkungen finden Sie hier: https://bueckergmbh.de/Blog/Content/IBMflation-2025

Fazit

Unternehmen sind gut beraten, sich nicht an einen Hersteller oder Marktführer zu binden. Denn: Gier frisst bekanntermaßen den Verstand. Open Source und Migrationsszenarien sollten stets bei Investitionsentscheidungen als Exit-Strategie aus strategischer Sicht berücksichtigt werden.

Ulrich

Ulrich

Parthier

Herausgeber it management, it security

IT Verlag GmbH

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