Eine aktuelle Studie von Audi über Akzeptanz und Vertrauen von Kunden in vernetzte Fahrzeuge stellte fest, das sich Verbraucher mehr Transparenz und einen verbesserten Zugang zu Tests und Forschungsergebnissen über die in ihren Fahrzeugen eingesetzte Software wünschen.
Um diese wichtige Transparenz herzustellen, müssen Automobilhersteller das Software-Verhalten während des gesamten Fahrzeuglebenszyklus verstehen.
Aspekt 1: Installierte Software
Software-Codezeilen können im Automobilbereich mehr als hundert Millionen umfassen. Die Transparenz darüber, welche Software installiert ist und aus welcher Quelle sie stammt, ist von größter Bedeutung. Ein modernes Fahrzeug kann auch über 100 elektronische Steuergeräte (ECUs) von verschiedenen Anbietern und mit unterschiedlichen Betriebssystemen enthalten. Man benötigt also eine Lösung, die die installierte Software klar abbildet und mit vielen verschiedenen Arten von Hardware und Betriebssystemen funktioniert.
Aspekt 2: Software im Betrieb
Nicht die gesamte im Fahrzeug installierte Software wird über die ganze Laufzeit hinweg genutzt. Vollständige Software-Stacks können auf der ECU installiert werden aber nur einige Bibliotheken werden genutzt.
Aspekt 3: Durch Software-Aktualisierung geänderter Code
Over-the-Air Software Updates sind im Automobilbereich angekommen. Sie garantieren die Sicherheit der Autos und ermöglichen es Fahrzeughaltern, neue Funktionen zu erhalten. Automobilhersteller müssen immer wissen, welcher Code sich aufgrund eines Software Updates geändert hat. Sie müssen genau verstehen, wie sich diese Aktualisierungen auf andere Systeme im Fahrzeug auswirken.
Aspekt 4: Software-Abhängigkeiten
Die Änderung einer Codezeile an einer Steuereinheit kann sich auch auf den Code anderer Steuergeräte im Fahrzeug auswirken. Je stärker die Abhängigkeit zwischen den Komponenten ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Änderung. Es ist wichtig, Einblick in diese Software-Beziehungen auf Code-Ebene zu haben, um diese Abhängigkeiten abzubilden und die Wahrscheinlichkeit von Änderungen im gesamten Fahrzeug zu verstehen.
Aspekt 5: Software-Anomalien und Driften
Das Institute of Electrical and Electronics Engineers nimmt an, dass auf 10.000 Codezeilen 15 Fehler kommen – in modernen Fahrzeugen gibt es über hundert Millionen Codezeilen. Hersteller müssen das sogenannte “Software-Driften” berücksichtigen. Ein Prozess, bei dem der Code im Laufe der Zeit sein Verhalten und die Nutzung der Hardwareressourcen ändert oder modifiziert. Fehler, die so entstehen, sind wahrscheinlicher, wenn das Fahrzeug bereits im Einsatz ist. Automobilhersteller müssen folglich die Fehler eines Fahrzeugs im Betrieb analysieren, um die Wahrscheinlichkeit eines Ausfallereignisses vorherzusagen.
Aspekt 6: Software-Analyse für mehr Sicherheit
Automobil-Software wird in der Fabrik getestet und zertifiziert. Hersteller müssen in der Lage sein, die Steuergeräte-Software während der Fahrt zu analysieren, um so sicherzustellen, dass die laufende Software mit der getesteten und zertifizierten Software übereinstimmt.
Aspekt 7: Einhaltung der Homologationsanforderungen
Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) wird bald neue Vorschriften für Software-Updates ratifizieren. Die neuen Vorschriften für Softwareaktualisierungen werden auch die Genehmigung neuer Funktionen erfordern, die in einem Fahrzeug mit OTA-Aktualisierung zum Einsatz kommen. Alle Software-Updates müssen zertifiziert werden, es sei denn, die Aktualisierung dient der Behebung von Fehlern oder der Anwendung eines Sicherheitspatches und nicht der Einführung neuer Funktionen. Außerdem besagen die Vorschriften, dass nur der von einem Update betroffenen Teil der Software neu zertifiziert werden muss.
Aspekt 8: Korrekturen und Updates
Damit klar ist, was aktualisiert werden muss und wie ein Update funktioniert, muss man wissen, was zu beheben ist und welche Auswirkungen die Fehlerbehebung oder ein Feature-Update auf das gesamte Fahrzeug haben wird. Das Ziel von Software-Transparenz ist es, sichere und bessere Fahrzeuge zu schaffen. Dies beginnt damit, der Industrie beim Verständnis der Software zu helfen, um intelligenter und effizienter arbeiten zu können.
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