Der nächste logische Schritt: Banking as a Service?

Viele Banken und Vermögensverwalter sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, ihr Aufwands-Ertrags-Verhältnis um 15 oder mehr Prozent verbessern zu müssen, wollen sie im neuen, digitalen Banking-Zeitalter bestehen. Service-basierte Modelle wie Software as a Service (SaaS) oder Business Process as a Service (BPaaS) werden in diesem Kontext immer bedeutsamer. 

Solch ein Schritt in die Cloud hilft einer Bank dabei, sich auf ihre wirklichen Stärken zu fokussieren: die Beratung der Klienten, mit optimalen Produkten und Dienstleistungen. Aber letztlich besteht die Antwort auf die Notwendigkeit zur Automatisierung und Digitalisierung weniger in der Technologie selbst als in der geeigneten Business-Strategie. Das Beratungshaus zeb hat gemeinsam mit dem Fintech-Unternehmen Avaloq untersucht, welche unterschiedlichen Optionen Banken und Wealth Manager haben, um ihre Digitalisierung durch Outsourcing voranzutreiben.

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Die Wahl zwischen vier strategischen Optionen

Individuell gewachsene Strukturen haben bei vielen Banken und Vermögensberatern zu aufgeblähten Produktportfolios und antiquierten IT-Architekturen geführt. Diese Komplexität macht die Unternehmen derart unbeweglich, dass es oft Zeit für einen Neustart ist, mit standardisierten Softwarelösungen und Prozessen. Banken haben diverse Möglichkeiten, externe Lösungen in ihre Operating-Modelle zu integrieren. Grob lassen sich vier Optionen unterscheiden. Bei jeder dieser Optionen erstreckt sich das Outsourcing auf unterschiedlich viele von wiederum vier Bereichen in der Wertschöpfungskette: die Geschäftsabwicklung, das Applikationsmanagement, die Softwareentwicklung und den Infrastrukturbetrieb.

Option 1: Das Kernbankensystem ersetzen

Die eigene Kernbanken-Plattform abzulösen, bedeutet üblicherweise, sie durch ein oder mehrere externe Standardsoftware-Pakete zu ersetzen. Selbst wenn die ursprüngliche Motivation darin bestanden hat, die alte IT-Infrastruktur zu modernisieren, ergibt sich dabei doch oft auch eine Bereinigung von Produktportfolio und Prozessen. Bei einer On-site-Implementierung finden Management und Betrieb weiter in Eigenregie statt. Vorteile gegenüber den komplexen Legacy-Systemen liegen im verringerten Administrationsaufwand, und auch Änderungen kommen nun immer gleich als Bestandteil des Standardsoftware-Pakets ins Haus.

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Option 2: Einen Full-Service-IT-Provider nutzen

Die nächste Option geht darüber noch hinaus: indem das neue Kernbankensystem von einem externen IT-Provider betrieben wird. Er verantwortet Entwicklung, Wartung und Betrieb der Softwareplattform und kann zugleich die gesamte technologische Infrastruktur betreiben, Geldautomaten eingeschlossen. Weil der externe Provider meist mehre Banken betreut, profitiert die Community seiner Kunden von Skaleneffekten: Man rechnet mit Kostenreduktionen in der IT von fünf bis zehn Prozent.

Option 3: Der traditionelle BPO-Ansatz

Beim klassischen Business-Process-Outsourcing (BPO) sourcen Banken nicht nur die IT-Infrastruktur aus, sondern lassen das Personal des externen Providers auch Kern- oder Nicht-Kernbankenaktivitäten erbringen. Meist geht es um Routineaufgaben wie Wertpapierabwicklung oder Zahlungsvorgänge. Zusätzliche Kostenreduktionen gegenüber Option 2 ergeben sich aber erst dann, wenn in diesem Zuge auch Prozesse stark optimiert werden können oder sich auf Personal aus Niedriglohnländern zurückgreifen lässt. Wir gehen hier von moderaten Einsparungen von zehn Prozent aus – über verschiedene Abteilungen des Unternehmens hinweg, von Sales bis Operations.

Option 4: Cloudbasierte SaaS- und BPaaS-Modelle

Die vierte Option hat im Kontext des allgemeinen Trends zur Cloud-Computing-Technologie an Popularität gewonnen. Hier geht es um Modelle wie Software as a Service und Business Process as a Service. Wie der Begriff „Service“ schon nahelegt, handelt es sich hier um ein hochautomatisiertes Bündel aus Softwarelösungen und Prozessfunktionalitäten. Dies macht SaaS und BPaaS besonders für Banken interessant, denen an Vereinfachung gelegen ist. Neben den positiven Wirkungen der ersten drei Optionen kommen hier auch noch wichtige Automatisierungseffekte zum Tragen. Dazu gehören viel höhere Straight-through-Processing (STP)-Raten, die sich durch die Industrialisierung des Bankings ergeben. Steigert man den Anteil der automatisierten Aufgaben von 30 auf 80 Prozent, wird dadurch der Personlbedarf mehr als halbiert. Das Resultat kann ein zehn bis 20 Prozentpunkte besseres Aufwands-Ertrags-Verhältnis sein – gespeist durch die Möglichkeit, Veränderungen und Betrieb auszulagern, die Skaleneffekte des Providers zu nutzen und einen höheren Automatisierungsgrad zu erzielen.

Fazit: Banking as a Service ist die Zukunft

Banking as a Service zu nutzen – also cloudbasierte Banking-Funktionalitäten von externen Providern zu beziehen –, kann sich für Banken und Wealth Manager als der Schlüssel erweisen, um die Komplexität in ihren Prozessen und ihrer IT-Landschaft zu reduzieren und eine tragfähige Antwort auf die Herausforderungen der Digitalisierung zu geben. Und all dies gleichzeitig.

www.avaloq.com/de/ready-to-operate

 

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