Unternehmen und Behörden benötigen durch den Corona-bedingten Homeoffice-Boom deutlich mehr Softwarelizenzen. Allerdings steht vielen dafür kein höheres IT-Budget zur Verfügung. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Gebrauchtsoftware-Handelsunternehmens usedSoft. Teilgenommen haben über 550 Einkaufsentscheider aus Unternehmen und Behörden.
Die Corona-Pandemie hatte bei rund der Hälfte der Unternehmen Einfluss auf den Lizenzbedarf. 40 Prozent benötigten durch Corona mehr Lizenzen. Hauptgrund war die Einrichtung neuer Homeoffice-Plätze, für die zusätzliche Nutzungsrechte angeschafft werden mussten. Trotz des erhöhten Bedarfs wurde das IT-Budget aber nur bei rund einem Viertel (27 Prozent) aufgestockt. Zudem mussten 15 Prozent der Software-Einkäufer Corona-bedingte Kürzungen hinnehmen. Lediglich 10 Prozent benötigten weniger Lizenzen, weil durch Kurzarbeit oder Stellenabbau weniger Mitarbeiter beschäftigt waren.
Aufgrund der erschwerten Umstände infolge der Corona-Pandemie ist für viele IT-Einkäufer ein schneller, einfacher Bestellablauf noch wichtiger geworden. Insbesondere die Bestellmöglichkeit über einen Webshop ist für 74 Prozent ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Entscheidung für einen bestimmten Gebrauchtsoftware-Händler. Zurzeit betreibt usedSoft als einziger namhafter Anbieter einen professionellen Online-Shop für gebrauchte Lizenzen. „Die meisten unserer Kunden bestellen mittlerweile online“, sagt Jennifer Schneider, Geschäftsführerin von usedSoft Deutschland. „Unseren Kunden ist dabei ein transparenter, übersichtlicher Bestellvorgang besonders wichtig.“ Seinen Shop entwickelt usedSoft kontinuierlich weiter. Eine Investition, die sich auszahlt: Unter den Teilnehmenden, die bereits bei usedSoft und bei anderen Gebrauchtsoftware-Anbietern eingekauft haben, schnitt usedSoft vor allem beim Bestellablauf deutlich besser ab.
Die Ergebnisse der Umfrage spiegeln sich auch in der Geschäftsentwicklung von usedSoft wider: „Wir haben allein im letzten Jahr zehn Mal mehr Lizenzen für Office 2019 verkauft als im Vorjahr“, so Schneider. „Viele Unternehmen müssen in der aktuellen Situation schnell Lizenzen nachkaufen, sind aber knapp bei Kasse. Da ist es nur logisch, dass sie verstärkt auf den Gebrauchtmarkt zurückgreifen. Hier ist Software bis zu 50 Prozent günstiger als beim Neukauf.“ Entsprechend eindeutig fiel das Ergebnis nach der Frage aus, warum Unternehmen für den Gebrauchtkauf entscheiden: 92 Prozent nannten den niedrigeren Preis als Grund. Rund ein Drittel (32 Prozent) gab außerdem an, den Gebrauchtmarkt zur schnellen Nachlizenzierung zu nutzen.
Cloud-Skepsis vs. Cloud-Trend durch Corona
Weiteres wichtiges Argument für den Gebrauchtkauf war für 43 Prozent die Abneigung gegen Abo- und Cloud-Modelle. Zwar gaben 22 Prozent an, durch Corona grundsätzlich offener für Cloud-Modelle geworden zu sein. Dagegen hat bei fast einem Drittel (32 Prozent) die Sorge sogar zugenommen, dass Cloud-Lösungen Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Nicht nur bei Gebrauchtsoftware-Käufern wurde die Kritik an der Cloud in den letzten Monaten lauter. Der EuGH stellte erst vor wenigen Monaten fest, dass Unternehmen und Behörden mit der Nutzung von Cloud-Angeboten US-amerikanischer Anbieter gegen die DSGVO verstoßen.
Auf die zunehmende Kritik an Abo- und Cloud-Modellen reagierte Microsoft erst kürzlich mit der überraschenden Ankündigung, schon bald eine neue Kauf-Version für seine Office Suite auf den Markt zu bringen. 82 Prozent der Befragten begrüßten diese Entscheidung. „Viele IT-Verantwortliche beklagen, dass sie durch Abonnements in eine zu starke Abhängigkeit vom Hersteller geraten“, erklärt Schneider. „Gebrauchte Software ist so beliebt, weil Unternehmen damit die Kontrolle behalten. Sowohl über ihre Kosten als auch über ihre Daten.“
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