Das Jahr 2020 hat viel sicher Geglaubtes über Bord geworfen, Trends angestoßen und Entwicklungen beschleunigt – gerade in Bezug auf die digitale Transformation. Aber wie geht es jetzt weiter?
Matthias Golombek, CTO bei der Exasol AG, Nürnberger Anbieter einer In-Memory-Datenbank, sieht im Bereich Data Analytics fünf wichtige Entwicklungen auf uns zukommen, die er in den folgenden Punkten – und ausführlicher in dem Whitepaper von Exasol – beschreibt:
1. Diversität und ethische Fragestellungen wandeln die Rolle des Chief Data Officers (CDO)
Für 2021 erwarten wir, dass CDOs nicht mehr nur für das Management und die Sicherung der Daten verantwortlich sind, sondern vielmehr auch bei der Festlegung von Strategien für Datenethik eine entscheidende Rolle spielen werden. Da immer mehr CDOs eingesetzt werden, zeichnet sich ab, dass diese neuen Hoffnungsträger großen Einfluss auf die Gestaltung ethischer Standards haben werden. Dabei bewegen sie sich auf einem schmalen Grat zwischen Vertrauen auf der einen Seite und der Nutzung von Innovationen im Bereich Daten auf der anderen Seite. Dieses Spannungsfeld wird sich durch den verstärkten Einsatz von KI und Machine Learning weiter verschärfen.
2. Mehr Datendemokratie durch die Ausweitung der Cloud
Ausgelöst durch den verstärkten Umstieg auf die Cloud gehen wir von höheren Investitionen innerhalb der Unternehmen für die Datendemokratisierung aus. Bereits vor COVID-19 haben wir Untersuchungsergebnisse veröffentlicht, die zeigten, dass 58 Prozent der Unternehmen mehr Mitarbeitern Zugriff auf Daten gewähren möchten. Es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Verlangsamung dieses Trends. Klar ist: Datendemokratisierung erfordert dabei mehr als nur einen technologischen Wandel – sie verlangt eine Verhaltensänderung. Es könnte und sollte 2021 daher über alle Bereiche hinweg zu großflächigen Impulsen für eine verbesserte Datenkultur und die Umsetzung neuer Verhaltensmuster auf Unternehmensebene kommen.
3. Automatisierung für mehr Effizienz und Kostenoptimierung
Im Jahr 2021 werden Unternehmen den Schwerpunkt vermehrt auf Automatisierung legen, um die Schnelligkeit und Agilität der Datenteams zu erhöhen. Viele Unternehmen sind zurzeit in der 80/20-Falle gefangen. Das bedeutet, dass bei der Datenbereitstellung 80 Prozent des Aufwands auf die Organisation und Aufbereitung der Daten und nur 20 Prozent auf ihre Analyse und Nutzenmaximierung entfallen.
Um diese Schieflage zu korrigieren, sollten Datenteams die Effizienz sowie den ROI von Investitionen im Zusammenhang mit der Datenbereitstellung erhöhen, indem man alltägliche, banale Tätigkeiten orchestriert und nur noch übergeordnete und anspruchsvollere Aufgaben von Menschen durchführen lässt.
4. KI und kollaborative Intelligenz helfen bei Entscheidungsfindungen
KI erstreckt sich auf den menschlichen Bereich ebenso wie auf den Bereich der Technologie. Wir erwarten, im nächsten Jahr beim Umstieg hin zu einer stärker datenbasierten Entscheidungsfindung vermehrt das zu sehen, was wir als kollaborative Intelligenz bezeichnen – also die Kombination von menschlichem Know-how und KI.
Dieses Konzept wird in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld immer wichtiger. Hier stellen sich vor allem zwei Fragen: Wer erledigt künftig welche Aufgaben? Und: An welchen Stellen wird KI für eine Ergänzung und Steigerung menschlicher Fähigkeiten ergänzen und verbessern, statt sie zu ersetzen?
5. Data Storytelling als Initiative für mehr Datenkompetenz
Digitale Unternehmen müssen datenbasiert sein. Und dabei geht es nicht nur um die Technologie. Vielmehr müssen Firmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter den Wert der Daten erkennen und wissen, wie man sie am besten nutzt. Diese Fähigkeiten werden auch als Datenkompetenz bezeichnet.
Auch wenn die Datenkompetenz besonders in Unternehmen mit einem CDO an Boden gewinnt, bewegt sie sich aktuell insgesamt doch auf relativ niedrigem Niveau. Bestätigt wird dies auch durch die Erkenntnisse, die wir in einer von uns durchgeführten Studie zusammengetragen haben.
Wie geht es also weiter?
Wie immer sind all diese Vorhersagen nur so gut wie die Daten, auf denen sie basieren. Um es mit den Worten unseres CEOs Aaron Auld zu sagen: „In einem Jahr, das für viele von uns eines der schwierigsten und unsichersten überhaupt war, ist klar, dass man sich erst einmal neu aufstellen und Bilanz ziehen muss. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass diese Trends nach dem Schock des Jahres 2020 weiter an Fahrt gewinnen werden. Auch wenn ein weiteres unsicheres Jahr vor uns liegt, ist es tröstlich zu sehen, wie eng unsere Branche in der Krise zusammengerückt ist. Was uns 2021 helfen wird, ist die Erkenntnis, dass wir nun sowohl über die Technologie als auch die menschliche Erfindungsgabe verfügen, um nicht nur mit unerwarteten Krisen fertig zu werden, sondern auch Daten effektiv zu nutzen und die Zukunft so positiver zu gestalten.“
Weitere Informationen:
Zum Download des Whitepaper: “Vorhersagen für 2021 – fünf Daten- und Analysetrends die man im Blick haben sollte” geht es hier.
www.exasol.com/de