Cyberkriminalität auf dem Vormarsch

Nur die wenigsten haben eine Cyberversicherung

Cyberversicherung

Datenverlust, Identitätsdiebstahl, Betrug beim Online-Shopping – die Gefahren im digitalen Raum sind vielfältig und oft mit erheblichen finanziellen und emotionalen Schäden verbunden.

Immer mehr Menschen werden Opfer von Cyberkriminalität. Dennoch ist der Versicherungsschutz in Deutschland in diesem Bereich bislang kaum verbreitet.

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Kaum abgesichert im Ernstfall

Trotz zunehmender Gefahren setzen nur wenige Menschen in Deutschland auf spezielle Cyberversicherungen. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, an der über 1.000 Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren teilnahmen, verfügen lediglich 2 Prozent über eine eigenständige Cyberversicherung. Bei weiteren 5 Prozent besteht zumindest ein vergleichbarer Schutz – etwa durch Rechtsschutz- oder Haftpflichtversicherungen. Der Großteil – rund 76 Prozent – ist überhaupt nicht gegen digitale Risiken versichert. Erschwerend kommt hinzu: 14 Prozent wissen nicht einmal, ob bestehende Versicherungen solche Risiken abdecken.

bit versicherung

Schutz vor finanziellen und emotionalen Schäden

Cyberversicherungen sind darauf ausgelegt, finanzielle Verluste im Zusammenhang mit Internetkriminalität abzufangen. Doch ihr Leistungsspektrum ist vielfältig: Es reicht von der Übernahme von Vermögensschäden bis hin zur juristischen Beratung nach einem Betrugsfall. Auch Datenrettung und technische Hilfe nach einem Angriff können durch die Versicherung abgedeckt sein. Besonders sensibel ist der Bereich des Identitätsmissbrauchs – auch hier bieten viele Policen Schutz.

Auch psychische Belastungen durch Angriffe im Netz werden zunehmend berücksichtigt. Für Familien mit Kindern kann eine Cyberversicherung im Falle von Cybermobbing eine wertvolle Unterstützung bieten. Viele Anbieter inkludieren in ihren Policen Leistungen wie psychologische Beratung, juristische Ersthilfe oder die Unterstützung bei der Entfernung beleidigender Inhalte aus dem Netz.

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Versicherung ja – aber mit Bedacht

Felix Kuhlenkamp, Bereichsleiter Sicherheitspolitik beim Digitalverband Bitkom, rät dennoch zur genauen Prüfung:
„Eine Cyberversicherung kann für Privatpersonen eine gute Ergänzung im Versicherungsportfolio sein, um sich gegen Cyberangriffe und deren Folgen abzusichern“, so Kuhlenkamp. „Zuvor sollte aber geprüft werden, welche Risiken bereits durch bestehende Versicherungen abgedeckt werden. Eine Cyberversicherung schützt nicht nur vor finanziellen Schäden, sondern kann sowohl bei präventiven Maßnahmen unterstützen als auch bei der Schadensbehebung nach einem Angriff.“

Unabhängig vom Versicherungsschutz bleibt das eigene Verhalten der wichtigste Schutzfaktor. Kuhlenkamp betont:
„Eine umsichtige Internetnutzung ist unabhängig von einer Versicherung der beste Schutz gegen Cyberrisiken. Dazu gehört eine regelmäßige Datensicherung, die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie die Verwendung sicherer Zahlungsmethoden beim Online-Kauf.“

Fazit

Trotz der steigenden Zahl an Vorfällen im Netz ist die Cyberversicherung in Deutschland noch eine Seltenheit. Wer sich für einen solchen Schutz interessiert, sollte individuelle Risiken sorgfältig abwägen und prüfen, ob bereits bestehende Versicherungen ausreichend greifen. In jedem Fall gilt: Digitale Vorsicht und Sicherheitsbewusstsein bleiben der erste und wichtigste Schritt zur Schadensvermeidung.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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