Die Veröffentlichungen von vertraulichen CIA-Dokumenten auf der Enthüllungsplattform Wikileaks beleuchten deren Aktivitäten im Bereich Hacking von Hard- und Software in den Jahren 2013 bis 2016. Ziele sind unter anderem iPhones, Android-Geräte, Linux, Windows und Smart-TVs.
Auch Sicherheitsanbieter sind in den Dokumenten des Auslandsnachrichtendienstes genannt. Es scheint somit kein Betriebssystem und keine Soft- und Hardware vor den Cyber-Waffen der CIA sicher zu sein. Die G DATA Sicherheitsexperten Eddy Willems und Ralf Benzmüller haben sich einen Überblick über die vorliegenden Dokumente verschafft und ordnen die aktuellen WikiLeaks-Enthüllungen in ihrem heutigen Blog-Artikel ein.
Breit aufgestellt
Ähnlich wie bei den Snowden-Leaks ist es nicht verwunderlich, dass Geheimdienste spionieren, sondern viel eher wie und in welchem Ausmaß sie das tun. Das ist auch bei Vault 7 der Fall. Es geht nicht nur um Sicherheitslecks bei Desktop-PCs und Servern. Demnach hat der US-Geheimdienst alle internetfähigen Geräte ins Visier genommen. Neben Smartphones mit Android und iOS, Routern und Smart-TVs werden in den Wikileaks-Dokumenten auch eigebettete Systeme aus dem IoT-Umfeld genannt. Auch Werkzeuge zum Hacken von Industriesteueranlagen und Fahrzeugen sind im CIA-Arsenal. Es gibt Tarnverfahren für die CIA-Software und Werkzeuge zum herausschmuggeln von Daten. „Man hat den Eindruck, dass jede Technologie, die eine gewisse Verbreitung im Markt hat, systematisch für einen Einsatz im Umfeld von Cyber-Spionage und Cyber-Warfare geprüft wurde“, so Eddy Willems, G DATA Security Evangelist.
Lang gehegte Vermutung wurde bestätigt
„Es wäre blauäugig zu glauben, dass die Entwicklung von sogenannten Cyber-Waffen nur von amerikanischer Seite vorangetrieben wird. Unserer Einschätzung nach arbeiten alle Geheimdienste seit vielen Jahren an vergleichbaren Programmen, die auch millionenschwer ausgestattet sind“, so Ralf Benzmüller, Executive Speaker der G DATA Security Labs. „Die veröffentlichten Enthüllungen bestätigen die von vielen IT-Security Experten seit langen gehegten Vermutungen. Als äußerst problematisch betrachten wir es, wenn die entwickelten E-Spionage-Programme als Cyber-Broken-Arrows in die Hände von Kriminellen und Terroristen gelangen. Die Folgen wären fatal.“
Nach Einschätzung der beiden G DATA Sicherheitsexperten ist davon auszugehen, dass die entwickelten Spionageprogramme nicht in einer breit angelegten Kampagne gegen gewöhnliche Internetnutzer zum Einsatz kommen bzw. kamen, sondern eher für gezielte Angriffe gedacht sind.