Showtime im Steven Jobs Theatre. Wie immer sind im Vorfeld zahlreiche Informationen aus unterschiedlichen Quellen durchgesickert. Hier nun die Fakten:
Nachdem die Corona-Pandemie bei vielen Kunden am Geldbeutel genagt hat und die letzte Vorstellung des iPhone 11 Pro/Max in puncto Innovationen mit Ausnahme der drei Linsen und des neuen Nachtmodus eher dürftig war, sind die Anwender natürlich gespannt.
Es gibt vier neue Modelle, die die Produktlinie in eine gehobene und eine vergleichsweise günstige aufsplitten. Das ist eine Gratwanderung. Äußerlich offenbart sich das iPhone 12 Mini in einem 5,4 Zoll Bildschirm mit 64 GByte Speicher bei Preisen ab 778,85 Euro. Oder: neu das iPhone im Abomodell ab 32,45 € pro Monat. Wie bei Apple üblich gibt es die günstigen Modelle in vielen Farben. Neben schwarz und weiß sind rot, grün und pazifikblau. Verfügbarkeit ab Mitte November.
Bild: iPhone 12 Mini (Quelle: Screenshot, Appe Event 13. Oktober 2020)
Das nächste Modell iPhone 12 verfügt über 6,1 Zoll in der Bildschirmdiagonale und wie das Mini mit fast identischen Komponenten ausgestattet sein.
Bild: iPhone 12 (Quelle: Screenshot, Appe Event 13. Oktober 2020)
Die Oberklasse beginnt mit dem Pro-Modell, das nun von 5,8 auf 6,1 Zoll Display aufgerüstet wurde.
Bild: iPhone 12 Pro (Quelle: Screenshot, Appe Event 13. Oktober 2020)
Für Farbenfreunde sorgen diese Modelle nicht uneingeschränkt für Begeisterung. Angekündigt sind gold, silber graphit und pazifikblau anstelle von nachtgrün.
Los geht‘s diesmal in Sachen Speicher bei 128 GByte bis rauf auf 512 GByte. In Zeiten von iCloud, Spotify und Streaming-Diensten ein Luxus, den man sich genau überlegen sollte, startet man hier doch bei 1120 Euro. Für Schnellentschlossene: Auch hier geht es in der KW 43 los, also bereits in der nächsten Woche.
Bleibt noch die Max-Version. Die kommt allerdings erst Ende November kommen. Mit 6,7 Zoll Diagonale erinnert sie vergleichsweise an einen Schlepptop vergangenen Zeiten. Na gut, wer’s gern klobig mag… Ob ein größerer Bildsensor und ein 5fach optischer Zoom on top ausreichen, um die Geldbörse der Anwender zu animieren noch tiefer in die Tasche zu greifen? Im Endeffekt wird für die Anwender in jedem Fall teuer, denn das wird es in jedem Fall, weil Apple künftig seine iPhones ohne Kopfhörer und Netzteil ausliefert, einzig eine USB-C liegt bei, das heisst natürlich deutlich flachere Boxen und fällt sofort ins Auge.
„Hi, Speed“
Dieses von Apple selbst angekündigt und kaum zu übersehene Nachricht, kündigt den zweiten Schwerpunkt der Vorstellung an. Wie immer gibt es ja ein Prozessor-Update mit jeder neuen Modellrunde. Diesmal wird sie durch den verbauten A14 halt heftiger ausfallen. Bleibt nur zu hoffen, das am Ende für den Anwender auch mehr übrig bleibt. Neue Funktionen haben ja in der Vergangenheit einen Teil der verbesserten Leistung gleich aufgefressen, Stichwort Akkufresser.
Nach dem Ende des Patentstreites mit Qualcomm wird es nun auch Ernst in Sachen Verbindungsgeschwindigkeit. Die neuen Smartphones werden 5G-Ready sein. Eine neue Technologie mit Namen Smart Data Mode schaltet, je nach Bedarf und Verfügbarkeit automatisch zwischen LTE und 5G um. Damit kann der Stromverbrauch reduziert werden.
Thema Performance: 4 Gigabit pro Sekunde unter optimalen Bedingungen und mit Sicherheit nicht bei allen Carriern! Tja, und in Großbritannien sieht es dagegen düster aus, da die eine andere Netzfrequenz nutzen. Und Deutschland? Auch da sehen wir vor allem eins: Lücken, Lücken, Lücken…
OLED-Display
Zu guter Letzt: Neues von der Display-Front. Die neuen 2020er-Modelle verfügen über ein OLED-Display, das Super Retina XDR Display. Beim iPhone 11 war es noch den beiden Pro-Modellen vorbehalten. Das neue „Ceramic Shield“ Glas kommt vom Technologieführer Corning Glas.
Innovationen
Natürlich gibt es technische Highlights: 1 Millionen:1 Kontrastratio und 2x so viele Pixel wie beim iPhone 11, ferner Unterstützung von Dolby Vision und bessere HDR-Aufnahmen. Das Design: eher kantig, nicht mehr so rund wie vorher, also Rearchitected wie es so schön heißt. Rund ist schöner! Das Glas ist nun auf der Vor- und Rückseite ist bündig mit den Kanten und in fünf Farbvarianten: schwarz, weiß, grün, rot und blau.
Als Chip kommt der A14 Bionic zum Einsatz. KI wird möglich durch die Neural Engine, so der Name des KI-Chips mit 16 Kernen. Da wird in Zukunft nichts ausgelagert, denn das System arbeitet auf dem iPhone selbst und schafft 11 Billionen Operationen pro Sekunde.
Es wird zwei Kameras mit den Modi Ultra Wide und Wide geben. Die Linse besteht aus sieben Teilen und erreicht eine um 27% bessere Low-Light-Ergebnis, ein besseres Smart HDR und natürlich einen verbesserten Nachtmodus. Schön für die User, das Fotos oder Videos nun von beiden Kameras hinten sowie der Vorderkamera möglich sind und das ohne Blitz. Das gilt auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
Neu ist eine Ladefunktion, die MagSafe heißt, als Alternative steht eine magnetische Batterie zur Verfügung. Apropos Magnete, die sind quasi reaktiviert worden. Im Gehäuse des Smartphones befinden sich erstmals Magnete. So lässt sich beispielsweise das Smartphone beim kabellosen Laden bestmöglich ausrichten. Ausserdem gibt es neue Sensoren, ein Magnometer und eine NFC-Möglichkeit.
Natürlich bedeutet das wieder neues Zubehör, die neuen Hüllen kommen magnetisch. Thema Umwelt: Hier will Apple „grüner“ werden. Bis 2030 will das Unternehmen CO2 neutral werden.
Was die Optik angeht: Viele Grüße von Metallica, die Pro- und Max-Modelle wirken stark metallisch, das muss man mögen. Das Glas ist nun auf der Vor- und Rückseite und bündig mit den Kanten.
Sonst alles wie gehabt, MagSafe, A14 Prozessor, 6,1 und 6,7 Zoll, Super Retina XDR-Display, Ceramic-Shield Glas mit IP68-Rating, das macht das Geräte Staub- und Wasserresistent. Das Display überzeugt mit 3,5 Millionen Bildpunkten, ein neuer Bildbearbeitungschip und eine Deep Fusion-Funktion für die Tiefenschärfe.
Bei den Kameras gibt es eine neue, die Teleobjektivlinse und einen LIDAR-Sensor. Desweiteren gibt es eine optische Bildstabilisierung wie wir sie von anderen Kameraherstellern kennen. Die Super-Bildqualität kommt dadurch zustande, das die Kameras sich 5000 mal pro Sekunde synchronisieren. Die neuen Funktionen haben auch immense Auswirkungen auf die Videoqualität. Künftig kann man HDR-Videos mit 10 Bit in Dolby Vision aufnehmen, es sind 700 Millionen Farben möglich und bis zu 60 x mehr Farben als bisher und vieles andere mehr.
HomePod
Zum Einstieg in die Vorstellungssession gab es den HomePod mini als neues Device zu sehen. Der kleine Bruder des HomePod ist kleiner, verfügt aber über eine fast identische Funktionsweise. Das hands on-Prinzip kommt auch hier zum Zuge.
Bild: HomePod (Quelle: Screenshot, Appe Event 13. Oktober 2020)
Siri, bis dato eher mit wenig Intelligenz ausgestattet, soll hier deutlich besser zum Zuge kommen. Die „Intelligenz“ soll aktuell 20x größer sein als noch vor drei Jahren. Siri kann auf Apps vom HomePod mini zugreifen. Wetter, Events, Erinnerungen, Musik, Lyrics, alles soll verfügbar sein.
Es gibt eine neue Funktion, Intercom genannt, die Nachrichten von einem HomePod zu einem anderen schicken kann. Nun, nichts weltbewegendes, es folgt der Philosophie aller Apple-Devices in puncto Interoperabilität.
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