Laut britischen Tech-Experten sollten Social-Media-Nutzer künftig einer ID-Prüfung unterzogen werden, um anonymen Missbrauch auf den Plattformen zu verhindern.
Das zeigt eine Umfrage der British Computer Society (BCS), The Chartered Institute for IT unter 1.804 IT-Fachleuten.
Klare Mehrheit für ID-Prüfung
64 Prozent der befragten Technologie-Experten wollen, dass Plattformen wie Facebook, Twitter oder Instagram ihre User nach überprüfbaren Ausweisen fragen und entsprechende Richtlinien erlassen. Allerdings müssten verifizierte Angaben zur Identität nicht Teil des öffentlichen Benutzer-Profils sein, um die Anonymität zu gewährleisten, die es etwa für legitimen Protest, Minderheitengruppen oder Whistleblowing braucht.
Mit 26 Prozent spricht sich knapp ein Viertel der IT-Profis gegen eine ID-Überprüfung der Nutzer aus. Zehn Prozent zeigen sich unentschlossen. Die Befragung hat außerdem ergeben, dass 56 Prozent eine Verknüpfung von Social-Media-Konten mit echten Identitäten für technisch umsetzbar halten. 26 Prozent glauben dies nicht, während sich 17 Prozent neutral dazu äußern.
Fachleute gegen Hate Speech
„Es ist klar, dass die IT-Branche der Ansicht ist, dass wir verhindern können, dass Social Media ein anonymer Spielplatz für Rassismus, Homophobie und Hassreden ist“, kommentiert Bill Mitchell, Director of Policy bei BCS, die Umfrage. „Tech-Experten möchten, dass Benutzer für das, was sie sagen, verantwortlich sind und sehen nur wenige technische Hindernisse für die Überprüfung der tatsächlichen ID hinter den Account-Namen.“
Gleichzeitig sei öffentliche Anonymität für große Gruppen wichtig, besonders für Personen in schwierigen oder gefährlichen Situationen oder diejenigen, die anfällig für gezielten Missbrauch sind. „Niemand sollte seinen richtigen Namen online verwenden müssen und alle Überprüfungsdetails hinter dem Konto müssen streng geschützt werden“, führt Mitchell aus.
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