Studie

Bildungs-Apps für Kinder bringen nur wenig

In heutigen App Stores gibt es jede Menge Apps, die angeblich pädagogisch wertvoll sind. Doch viele dieser Bildungs-Apps für Kinder bringen nur wenig, so eine im „Journal of Children and Media“ erschienene Studie der Pennsylvania State University.

Denn schon kostenpflichtige Angebote punkten demnach bei vier Kriterien, die den pädagogischen Wert widerspiegeln sollen, nur niedrig und Gratis-Apps sind noch schlechter. Insgesamt ist die Mehrheit der beliebtesten Apps eigentlich minderwertig.

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„Bildung“ unter der Lupe

Smartphones oder Tablets zählen mittlerweile zum Alltag vieler Kinder. Apps, die auf diese jungen Nutzer abzielen, sind oft auch in die Kategorie „Bildung“ eingeordnet. „Eltern sollten nicht automatisch darauf vertrauen, dass etwas in einem App Store derart Markiertes auch wirklich lehrreich ist“, warnt Jennifer Zosh, Entwicklungspsychologin an der Hochschule. Sie hat mit Kollegen die Top-100 der Bildungs-Apps aus Google Play Store und Apple App Store sowie 24 bei Vorschülern besonders beliebte Apps unter die Lupe genommen.

„Unsere Studie war ein Versuch, ein Kodierungsschema zu erstellen, mit dem wir als Bildungsprodukte vermarktete Apps bewerten können, und ein Framework, diese Behauptungen zu überprüfen“, so Marisa Meyer, Forschungsassistentin an der University of Michigan. Das Team hat vier Säulen betrachtet: ob Apps Kinder wirklich zum aktiven Denken anregen statt nur zu tumbem Tappen; ob sie dabei die Konzentration fördern statt mit Gepiepse und Ähnlichem abzulenken; ob es sinnvolle Lerninhalte gibt, die eine Brücke zwischen App und Alltag schlagen; und ob die App auch soziale Interaktion, persönlich oder via Bildschirm, fördert.

Erschreckender Lehr-Schrott

In jedem der vier Bereiche konnten die Apps bis zu drei Punkte erzielen, die gängigste Wertung war allerdings in allen Teilbereichen nur ein Punkt. Daher blieben 58 Prozent der Apps bei maximal vier Gesamtpunkten, womit sie der Studie zufolge minderwertig sind. Gratis-Apps schnitten im Mittel mit gerade 4,31 Gesamtpunkten schlechter ab. Doch mit im Schnitt nur 5,32 Punkten waren auch Bezahl-Apps meist weit entfernt von der Bestnote zwölf. Besonders schlecht waren die Apps im Bereich soziale Interaktion, wo nur jede achte App eine positive Wertung von zwei oder drei Punkten erhielt.

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„Wenn App-Entwickler Bildungsvorteile durch die Nutzung ihrer Apps erzielen und bewerben wollen, empfehlen wir, mit Experten für Kindesentwicklung zusammenzuarbeiten“, meint Meyer. So könnten Apps entstehen, die wirklich berücksichtigen, wie Kinder am sinnvollsten lernen. Zudem wäre es wünschenswert, dass App-Stores mit Experten evidenzbasierte Bewertungen entwickeln, damit Eltern leichter wirklich hochwertige Bildungs-Apps finden.

www.pressetext.com

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