Dass bei Reisen in EU-Länder keine Zusatzgebühren mehr fürs mobile Telefonieren und Surfen anfallen, wissen inzwischen viele Verbraucher. Immer wieder gibt es aber Missverständnisse darüber, wie das bei Telefonaten von Deutschland ins Ausland ist.
Alexander Kuch vom Onlineportal teltarif.de sagt: „Grundsätzlich handelt es sich bei Auslandstelefonie und Roaming um zwei unterschiedliche Aspekte der Telekommunikation. Wenn von Deutschland ins EU-Ausland telefoniert wird, fallen Zusatzkosten an, denn das unterliegt nicht der Roaming-Regulierung der EU. Trotzdem gibt es auch für Auslandstelefonate in der EU eine Kosten-Obergrenze.“
Generell ist ein Auslandsgespräch ein Telefonat in ein anderes Land, wohingegen Roaming die Telefonie in einem anderen Land darstellt. Soll heißen: Nutzer, die von Deutschland aus beispielsweise mit einem Geschäftspartner in Italien telefonieren, führen ein Auslandsgespräch. Wer sich aber in Italien aufhält und von dort mit einem deutschen Tarif Freunde und Familie in der Heimat anruft, praktiziert Roaming. Kuch führt weiter aus: „Für ein Auslandsgespräch können Verbraucher sowohl ihr Handy als auch das Festnetz verwenden. Im Gegensatz dazu betrifft Roaming lediglich Gespräche im Mobilfunknetz sowie mobile Datenverbindungen. Zudem ist die Auslandstelefonie immer aktiv: Ich rufe jemanden im Ausland an. Roaming kann auch passiv sein. Denn geht während eines Auslandsaufenthalts ein Anruf auf dem Handy ein, können durchaus Roaming-Gebühren anfallen.“
Telefongespräche in ein anderes Land sind schon immer teurer als Inlandsgespräche. Allerdings gibt es diverse Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren. Gespart werden kann im Festnetz beispielsweise mit Call by Call. Mithilfe spezieller Vor-Vorwahlen vor der eigentlichen Rufnummer können Telekom-Festnetz-Kunden ihre Gesprächskosten bei einem Anruf ins Ausland senken. „Um den besten Preis für das Auslandsgespräch zu finden, empfiehlt sich die Nutzung des Call-by-Call-Tarifvergleichs von teltarif.de“, so Kuch. Eine weitere Option ist Voice over IP (VoIP). Dabei wird mit Programmen wie Skype oder WhatsApp über das Internet telefoniert. Wer privat oder beruflich viel ins Ausland telefoniert, kann sich einen Mobilfunktarif eines Ethno-Discounters zulegen. Denn diese bieten für solche Zwecke spezielle Tarife an.
Die Handynutzung im Ausland fällt unter den Begriff Roaming (engl. für herumwandern oder umherziehen). Innerhalb der EU können Verbraucher aufgrund der Roam-like-at-Home-Regulierung ihr Handy zu den Konditionen ihres Inlandtarifs nutzen. Es dürfen keine Roaming-Aufschläge für eingehende oder abgehende Gespräche anfallen. Anders verhält es sich mit außereuropäischem Roaming. Wer mit dem Smartphone im Ausland innerhalb des Landes, in dem er sich befindet, in ein anderes Land oder nach Deutschland telefoniert, muss mit Zusatzkosten rechnen. Ebenso Nutzer, die aus der Heimat im Nicht-EU-Ausland angerufen werden.
Immerhin hat die EU zum 15. Mai 2019 auch tarifliche Obergrenzen für Auslandstelefonate von Deutschland in EU-Länder festgesetzt, um Kunden vor überhöhten Rechnungen zu schützen. Seitdem zahlen Verbraucher, die von ihrem Land aus in ein anderes EU-Land telefonieren, maximal 19 Cent pro Gesprächsminute und 6 Cent pro SMS-Nachricht, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer – egal ob vom vom Festnetz oder vom Handy aus. „Überhöhte Schockrechnungen gehören somit der Vergangenheit an, wenn man Freunde, Verwandte oder Geschäftspartner in einem EU-Land anruft. Für Vieltelefonierer ist das aber immer noch teuer“, führt Kuch aus. „Wer seine Gesprächspartner im Ausland aber davon überzeugen kann, über Skype, WhatsApp Call oder sichere Alternativen wie Signal-Messenger oder Threema zu telefonieren, bezahlt gar nichts mehr – und das weltweit.“
www.teltarif.de