Digitaler Frühjahrsputz: Sicher in den Frühling starten

Fruehjahrsputz

Die Sonne kommt langsam öfter heraus, der Frühling steht vor der Tür: Für viele bedeutet das, einen Frühjahrsputz zu machen und nicht mehr gebrauchte Dinge auszusortieren. Er bietet genauso gut eine willkommene Gelegenheit, auch digital eine gründliche Reinigung zu starten.

Spätestens jetzt ist an der Zeit, Apps, Daten und Konten auf den Prüfstand zu stellen. Smartphone, PC und Tablet aufzuräumen, lohnt nämlich gleich in dreifacher Hinsicht: Es sorgt für besseren Schutz vor Cyberkriminellen, schnellere Geräte und digitales Wohlbefinden. Die Sicherheitsprofis von ESET erklären, worauf Sie beim Frühjahrputz von Handy & Co. achten sollten.

Anzeige

„Jeder Nutzer hinterlässt einen digitalen Fußabdruck. Diese Informationen dürfen nicht in die falschen Hände geraten. Nutzer sollten deshalb alte Datenspuren wie zum Beispiel nicht mehr verwendete Social-Media-Konten löschen und auf ihren Geräten für Ordnung sorgen“, rät Christian Lueg, IT-Sicherheitsexperte bei ESET. „Gleichzeitig ist es essenziell, alle Geräte auf dem neuesten Stand zu haben und regelmäßig Updates zu installieren. Am einfachsten ist das über automatische Updates – sowohl für das Betriebssystem als auch für die installierten Apps.“

Was nicht mehr genutzt wird, kann weg

Wie beim analogen Entrümpeln gilt: Alles, was über eine gewisse Zeit an Apps oder Konten nicht mehr verwendet wurde, sollte ausgemistet werden. Sonst besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich unzählige Apps und Dienste auf dem Smartphone oder Tablet ansammeln. Oder wie oft hat man sogar mehrere Apps für ein und denselben Zweck auf dem Gerät? Auch für solche Fälle könnte man eine Regel festlegen: Für jede Anwendung, die neu installiert wird, muss eine andere gehen. Dies hat einen großen Vorteil: Vor Neuanschaffung setzt man sich mit der Frage auseinander, ob man die App auch wirklich benötigt.

„Der wichtigste Tipp vorab: Der Frühjahrsputz ist nur der Startschuss für regelmäßiges Entrümpeln! Bleiben Sie das ganze Jahr dran und achten Sie darauf, dass Ihre Geräte auf dem Stand von Sicherheit und Technik sind“, rät Lueg weiter. „Nach dem Frühjahrsputz sollte wie auch im realen Leben nicht Schluss sein. Nutzer könnten nach der Grundreinigung einen ‚Sicherheitstag‘ pro Monat oder einer ‚Sicherheitsstunde‘ pro Woche analog zum Veggie- oder Umwelttag im realen Leben einrichten.“

Anzeige

Mit diesen einfachen Tipps wird der diesjährige Frühjahrsputz erfolgreich:

  • Konten prüfen: Die meisten Internetnutzer haben bei verschiedensten Webseiten Konten, die sich über die Zeit ansammeln. Es empfiehlt sich, regelmäßig ungenutzte Online-Accounts zu löschen. Auch die Datenschutzeinstellungen und Privatsphäreeinstellungen bei Social-Media-Profilen können dabei noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden.
  • Zugangsdaten effektiv absichern: Nutzer sollten Passwörter auf ihre Sicherheit hin prüfen und ändern. Für deren Verwaltung bietet sich ein Passwortmanager an, der starke Passwörter erstellt und sie sicher abspeichert. Aber nur die Passwörter zu ändern, reicht heutzutage kaum noch nicht aus. Weitaus sicherer ist es, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden. Sie schützt Online-Konten zusätzlich, indem sie die Kombination aus Nutzernamen und Passwort um einen weiteren sicheren Faktor erweitert, zum Beispiel per SMS-Einmal-Code, Authenticator-App, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
  • Ungenutzte Programme und Dateien löschen: Gibt es alte Dokumente, die vielleicht auch noch doppelt auf den Geräten sind? Das Löschen dieser Programme und Dateien sorgt für einen besseren Überblick und mehr freien Speicherplatz. Dazu gehören auch alte E-Mails oder Newsletter, die das Postfach unnötig füllen.
  • Browser aufräumen: Es lohnt sich, regelmäßig alte Cookies und den Cache, Verlauf und ungenutzte Browser-Add-ons zu löschen.
  • Heimnetzwerk absichern: Über die Sicherheitslösung oder die Weboberfläche des Routers können alle Geräte angezeigt werden, die mit dem Heimnetzwerk verbunden sind. Unbekannte Geräte oder Geräte, die nicht mehr benutzt werden, können getrennt werden.
  • Sicherheitslösung einsetzen: Eine starke Sicherheitssoftware ist ein Muss für alle PCs, Macs und Android-Geräte. Sie bietet Schutz vor Spam, Phishing und Schadprogrammen. Außerdem beinhaltet sie oft weitere nützliche Funktionen wie Diebstahlschutz, Kindersicherung oder Datenverschlüsselung. Nach der digitalen Reinigung empfiehlt sich ein umfangreicher Virenscan.
  • Backups erstellen: Nutzer sollten regelmäßig Backups erstellen, um bei Verlust eines Gerätes die darauf gespeicherten Daten nicht gleich mitzuverlieren. Dafür gibt es zahlreiche kostenlose und -pflichtige Lösungen. Für die meisten Nutzer dürften allerdings die Bordwerkzeuge auf ihren Geräten ausreichen, z. B. Microsoft OneDrive bei Windows-Geräten. Auch eine Datensicherung per externer Festplatte oder einem USB-Stick genügt in den meisten Fällen vollkommen. Wichtig dabei: Das beste Backup bringt nichts, wenn die gesicherten Daten von Viren infiziert wurden. Auch deshalb ist eine Sicherheitslösung unabdingbar.
  • Alte Datenträger richtig löschen: Nicht mehr genutzte Festplatten, egal ob sie sie verkaufen, an Bekannte und Familie weitergeben oder entsorgen wollen, müssen richtig gelöscht werden. Den Papierkorb zu leeren oder den Datenträger zu formatieren, reicht bei weitem nicht aus. Die Daten könnten so von Fremden wiederhergestellt werden. Nutzer sollten spezielle Programme verwenden, die eine gründliche Reinigung vornehmen. Das BSI hat dazu eine umfangreiche Anleitung zusammengestellt.

www.eset.de

Anzeige

Artikel zu diesem Thema

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.