Die Digitalisierung ist allgegenwärtig. Was im privaten Umfeld vor allem technologischen Fortschritt und mehr Komfort bedeutet, stellt die Geschäftswelt vor enorme Herausforderungen: Disruptive Innovationen, kürzere Produktlebenszyklen und wachsende Ansprüche der Kundschaft erhöhen den Handlungsdruck.
Um zukunftsfähig zu bleiben, setzen immer mehr Unternehmen auf Agilität. Doch erfolgreich kann dieser aus der Software-Entwicklung stammende Lösungsansatz nur dann sein, wenn Unternehmen neue Denkmuster, Strategien und Strukturen im Unternehmen etablieren.
Der 7-Punkte-Plan für den Weg in die Agilität:
Verinnerlichen Sie die agilen Grundprinzipien und Werte
Im „Manifesto of Agile Software Development“, dem konzeptionellen Basis-Werk agiler Software-Entwicklungsrahmen wie Scrum und Kanban, sind vier Grundprinzipien festgeschrieben. Sie lauten verallgemeinert – Erstens: Erfolgreiche Software-Projekte brauchen motivierte Menschen, die selbstgesteuert und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Zweitens: Eine funktionierende Software entsteht am besten durch iterative Entwicklungsschritte und stetige Reflexion. Drittens: Die Wünsche und Anforderungen des Endnutzers sind maßgebend. Viertens: Flexibel auf Veränderungen zu reagieren, ist zielführender, als an einem ursprünglichen Plan festzuhalten.
Leben Sie Agilität aktiv im Management vor
Um im digitalen Zeitalter tatsächlich innovativer und reaktionsfähiger zu werden, sollte das Management die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Wichtig ist das gemeinsame Erleben und Entwickeln von Agilität im Kontext der eigenen Organisation. Dazu müssen nicht alle Prozesse auf Führungsebene sofort agil gestaltet werden, jedoch sollten sich wesentliche Aspekte der Strategieentwicklung und Ressourcenallokation nach den agilen Grundprinzipien ausrichten sowie die Verbesserung der internen Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehen.
Verankern Sie Agilität in Ihrer Unternehmensphilosophie
Die funktionsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb eines Projektteams ist unverzichtbar – für den Erfolg eines agilen Projekts benötigt man alle relevanten Experten in einem Team. Auf diese Weise lassen sich Fehler in der Konzeption und Entwicklung sowie Optimierungspotenziale im Prozess schnell erkennen und bearbeiten. Dazu braucht es im Unternehmen die Bereitschaft, Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen in eigener Regie zusammenarbeiten zu lassen.
Wählen Sie die für Ihre Anforderungen geeignete agile Methode
Dass agile Software-Entwicklungen mit Kanban oder Scrum seltener scheitern als Projekte unter herkömmlichen Management-Methoden nach dem Wasserfallprinzip, ist mittlerweile belegt. Dennoch spielt es eine nicht unerhebliche Rolle, welche Methode man einsetzt: Kanban empfiehlt sich eher für das Managen von Service- und Supportprozessen, bei denen vor allem die Auslastung einzelner Mitarbeiter und ein kontinuierlicher Aktivitätenfluss in den Fokus rückt. Für komplexe Entwicklungsprojekte und Innovationsvorhaben mit hoher Unsicherheit gewährleistet Scrum ein iteratives Annähern an den tatsächlichen Marktbedarf und in Verbindung mit Lean-Startup ein nachvollziehbares Prinzip zu Ermittlung von Lerneffekten in unsicheren Umfeldern.
Setzen Sie die gewählte Methode konsequent um
Auch wenn neue Methoden nicht sofort reibungslos funktionieren, verzichten Sie auf Modifikationen und Workarounds, um mögliche Schwierigkeiten zu umgehen. Häufig treten die besiegt geglaubten Komplikationen später erneut auf, oder die selbstkreierten Workarounds erfordern an anderer Stelle weitere Anpassungen der ursprünglichen Methode. Nur durch einen konsequenten Methodeneinsatz kann ein agiler Ansatz wirklich das bezwecken, wofür man ihn eingeführt hat.
Schaffen Sie die organisatorische Basis für agile Methoden
Um Agilität erfolgreich und nachhaltig in der Organisation zu verankern, sollte das Management die Mitarbeiter befähigen, Prozesse beschleunigen, sich offen gegenüber dem Unbekannten zeigen und flexibel reagieren können. Nur durch die Erhöhung der Kompetenz und Verantwortung der Mitarbeiter erhalten Unternehmen die nötige Flexibilität und Geschwindigkeit, um schnell auf plötzliche Änderungen am Markt reagieren zu können. Und je offener Führungskräfte gegenüber Veränderungen sind, desto eher ermutigen sie ihre Mitarbeiter, Initiativen zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen, und desto flexibler sind sie im eigenen Entscheidungsverhalten.
Ermöglichen Sie eine abteilungsübergreifende, vertrauensvolle Team-Arbeit
In einer zunehmend komplexer und unvorhersehbarer werdenden Welt handlungs- und damit wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt oftmals, Entscheidungen zu treffen, ohne im Vorfeld alle Optionen abwägen zu können. Dabei dennoch proaktiv am Markt zu agieren und innovativ zu sein, ist die hohe Kunst der Agilität. Hier ist eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit förderlich, um sich austauschen und bestehendes Know-how schnell aufspüren und einsetzen zu können. Dazu sind Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter und ein gelebter Innovations- und Unternehmergeist unerlässlich.
Das Whitepaper The Art of Agile sollte hier zum Download stehen.