Im Kern moderner Fertigungsunternehmen befindet sich ein komplexes Netzwerk von SAP-Systemen, das Betriebsabläufe orchestriert, Prozesse optimiert und Wachstum vorantreibt.
Ziel der nahtlosen Verzahnung aller Komponenten ist die Maximierung von Effizienz und Produktivität – unverzichtbares Element im unternehmerischen Motor. Doch mit der Weiterentwicklung von Branchen und Technologie stellt sich die Frage: Wie können Hersteller sicherstellen, dass ihre SAP-Landschaften zukünftigen Anforderungen gerecht werden?
Cloud als Antwort
Die Antwort: Mit Cloud Computing. Laut aktuellen Studien von Gartner werden bis zum Ende dieses Jahrzehnts fast 70 Prozent der Unternehmen Cloud-Technologien nutzen. Diese Prognose ist bereits heute am Markt deutlich spürbar. Wir begleiten aktuell mehrere Kunden beim vollstän- digen Aufbau der Produktions-IT in der Cloud – einschließlich Manufacturing Execution System (MES). Die Cloud bietet Agilität – insbesondere geografisch – Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Ein wesentlicher Katalysator der Cloud- Adaption ist Künstliche Intelligenz (KI). Auch wenn sich KI am Zenit der Erwartungshaltung befindet, ist eines absehbar: Generative KI bedeutet Disruption. Um Teil dieser Bewegung zu sein, ist Cloud Computing als zentrale Komponente der Infrastrukturstrategie notwendig.
SAP im Wandel zu Cloud Native
Auch in der SAP-Welt ist der Wandel von On-Premises zu Cloud-Lösungen unaufhaltsam. Innovative Produkte der SAP – wie modernste KI-Lösungen – sind primär Cloud-Produkte. Doch welche Auswirkungen hat dieser Wandel auf die Schnittstellen der Unternehmens- und Kontrollsysteme der Fertigungsindustrie?
Wenn es um die Beschreibung und Darstellung der Interaktionspunkte und Beziehungen von Systemen in der Fertigungsindustrie geht, wird üblicherweise der international anerkannte Standard ISA-95 herangezogen. Dieser kann neben der Beschreibung der Systemlandschaft auch Aufschluss über die Aktivitäts- und Datenflüsse geben. Dabei werden die Systeme in verschiedene Schichten unterteilt – alle mit deutlicher Tendenz zu Cloud-Lösungen.
So ist es nicht verwunderlich, dass ERP aus der Cloud der neue Standard ist. Auch MES-Systeme werden zunehmend in die Cloud verlagert sowie alle anderen Schichten. SCADA/HMI-Systeme werden mit der Cloud verbunden und PLCs als Cloud-Edge-Geräte konzipiert.
Auch im Field Level zeigt sich, getrieben durch neue Technologien und Standards in der Industrial IoT, ein Wandel. Wir erleben die Verbreitung von IO-Link sowie ein Retrofit vorhandener Systeme, die durch moderne Kommunikations- und Sensortechnik erweitert werden. So kann eine zeitnahe Adaption von KI in Edge-Computing-Umgebung realisiert werden.
Die Cloud-Transformation ist Grundpfeiler zukünftiger Innovationen. Neben Generativer KI betrifft dies vor allem auch zukünftige Integrationsstrategien, um die eingangs beschriebene nahtlose Verzahnung von Prozessen, Applikationen und Ökosystemen zu gewährleisten.
Für Fertigungsunternehmen markiert die Migration von SAP-Landschaften in die Cloud den Beginn einer neuen Ära.
Simon Meraner, Zoi Tech
Doch wie wird eine reibungslose Inte- gration unterschiedlicher Anwendungen und Ökosysteme sogar über Multi-Cloud- Umgebungen hinweg realisiert? Die Erwartungshaltung an mögliche Integrationsszenarien aus Geschäfts- und Managementsicht ist eindeutig: nahtlos, medienbruchlos, problemlos. In der Praxis – vor allem technisch – ist die Integration von SAP- und Non-SAP-Systemen, von On-Premise- zu Cloud-Lösungen, häufig eine Herausforderung gewesen. Die Lösung: Maßgeschneiderte Konnektoren für horizontale und vertikale Intersystemkommunikation aus den Baukästen der Cloud Service Provider.
Konnektoren: die Ãœberholspur von Cloud zu Cloud
Viele Unternehmen stehen aktuell vor der konkreten Herausforderung SAP S/4HANA Public und Private Cloud Editions in MES-Systemen zu integrieren.
ERP-Systeme spielen eine zentrale Rolle für Geschäftsprozesse, Ressourcen und Daten, da sie eine effiziente Planung, Steuerung und Kontrolle verschiedener Geschäftsbereiche ermöglichen.
MES-Systeme optimieren Fertigungsprozesse, indem sie Echtzeitdaten aus der Produktion erfassen, analysieren und nutzen, um die Produktivität zu steigern, die Qualität zu verbessern und Betriebskosten zu senken.
Jedes Unternehmen hat spezifische Anforderungen und Prozesse, die bei der Integration zu berücksichtigen sind. Eine One-Size-Fits-All-Lösung ist oft nicht ausreichend.
Maßgeschneiderte Konnektoren schaffen Abhilfe: Sie überbrücken die Kluft zwischen disparaten Systemen und ermöglichen so einen reibungslosen Datenaustausch. Dabei kann die Integrationsstrategie von Kunde zu Kunde variieren und ist stark von der jeweiligen vorherrschenden SAP-Landschaft und dem spezifischen Integrationsszenario abhängig. So kann die Implementierung von Konnektoren mittels SAP Integration Suite auf der Business Technology Platform erfolgen oder bei einem Hyperscaler mit klassischer Abbindung an das SAP-Ökosystem. Nachfolgend einige Möglichkeiten, wie Konnektoren bei der Integration helfen:
➤ Datenmapping und -transformation: Konnektoren bieten Funktionen zum Mapping und zur Transformation von Daten zwischen den verschiedenen Datenmodellen von SAP S/4HANA und MES-Systemen. Sie können dazu beitragen, die Komplexität der Integration zu reduzieren, indem sie die Konvertierung von Daten automatisieren.
➤ Echtzeit-Synchronisierung: Konnektoren leisten den Echtzeit-Datenaustausch zwischen SAP S/4HANA und MES-Systemen, sodass Informationen stets aktuell sind und eine effektive Fertigungsplanung und -steuerung möglich ist.
➤ Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Konnektoren können flexibel an die individuellen Anforderungen und Geschäftsprozesse eines Unternehmens angepasst werden.
➤ Überwachung und Fehlerbehebung: Konnektoren bieten in der Regel Funktionen zur Überwachung des Datenaustauschs und zur Fehlerbehebung. So können Unternehmen Integrationsprozess überwachen und bei möglichen auftretenden Problemen schnell reagieren.
Das Ergebnis? Ein harmonisches Ökosystem, in dem Daten effizient fließen und Entscheidungsträger von Echtzeit-Einblicken profitieren.
SAP on Cloud: Innovation und Wachstum als Ergebnis
Zusammenfassend sind die Vorteile der Transformation von Systemlandschaften in die Cloud vielfältig und der Weg nach vorne ist klar. Für Fertigungsunternehmen markiert die Migration von SAP-Landschaften in die Cloud dennoch den Beginn einer neuen Ära – die sich vor allem durch ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Um diese Vorteile optimal für sich zu nutzen, kann eine Zusammenarbeit mit einer Cloud-Beratung hilfreich sein. Als grundlegende Kompetenzen zeichnen sich hier vorhandene Erfahrung im Umgang mit komplexen SAPMigrationen, Erfahrung mit Cloud-Anbietern, weitreichendes Verständnis der Fertigungsindustrie sowie ein tiefes technisches Know-how bei der Umsetzung individueller Anforderungen aus. Um den Weg für Innovation und Wachstum zu ebnen, sollten das gemeinsame Ziel stets nahtlose Übergänge und unterbrechungsfreie Betriebsabläufe sein.