Studie

Auswirkungen von COVID-19: Internetstörungen stiegen weltweit

ThousandEyes, das Internet- und Cloud-Intelligence-Unternehmen, gibt die Ergebnisse seines ersten Internet Performance Report 2020 bekannt. Es handelt sich dabei um eine erstmals durchgeführte Studie über die Verfügbarkeit und Performance von Netzwerken im Hinblick auf das Internet, einschließlich derer von Internet Service Providern (ISPs), Public Cloud-, Content Delivery Network (CDN)- und Domain Name System (DNS)-Anbietern.

Durch die Messung der jeweiligen Leistung über einen bestimmten Zeitraum hinweg untersucht der Report die Folgen einer veränderten Internetnutzung aufgrund von COVID-19 und zeigt, wie diese in den verschiedenen Regionen und bei den unterschiedlichen Anbietern variierten.

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„Das Internet ist naturgemäß unvorhersehbar und Ausfälle sind selbst unter normalen Bedingungen unvermeidlich“, sagt Angelique Medina, Research Author und Director of Product Marketing bei ThouandEyes. „Mit dem über Nacht erfolgten Umstieg auf Home-Office, Home-Schooling und der verstärkten Nutzung von On-Demand-Entertainment-Services in vielen Länder im März haben wir jedoch Ausfälle in noch nie dagewesenem Ausmaß erlebt. Dies war insbesondere bei Internet Service Providern der Fall, die scheinbar anfälliger für Störungen waren als Cloud Provider. Mit dem Internet Performance Report können Unternehmen die Internet-Performance vor und nach COVID-19 vergleichen. Diese Informationen können sie anschließend dazu nutzen, um eine widerstandsfähigere IT-Umgebung zu planen. Zugleich können sie zusätzliche Infrastrukturen aufbauen, die die externen Abhängigkeiten von Cloud- und Internet-Netzwerken verwalten, auf die die Benutzererfahrung von Mitarbeitern und Verbrauchern aufbaut.“

Die schnelle Etablierung von Cloud-Diensten, die weit verbreitete Nutzung von SaaS-Anwendungen und die zunehmende Abhängigkeit vom Internet haben für Unternehmen hohe Risiken für die Geschäftskontinuität mit sich gebracht. 

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Internetstörungen weltweit erlebten einen beispiellosen Anstieg. Im März nahmen diese um 63 Prozent gegenüber Januar zu und blieben bis zur ersten Jahreshälfte 2020 im Vergleich zum Stand vor der Pandemie erhöht. Im Juni wurden im Vergleich zum Januar 44 Prozent mehr Störungen verzeichnet.
     
  • Bei Internet Service Providern (ISPs) in der EMEA-Region nehmen die Ausfälle weiterhin monatlich zu, mit 45 Prozent mehr Störungen im Juni gegenüber Januar. Nordamerika und der asiatisch-pazifische Raum erlebten im März mit 65 Prozent (Nordamerika) bzw. 99 Prozent (Asien-Pazifik) gegenüber Januar Spitzenwerte und haben sich seither wieder auf ein für diese Regionen typisches Niveau eingependelt.
     
  • ISPs waren am stärksten betroffen, während die Netzwerke der Cloud Provider insgesamt stabiler waren. Zwischen Januar und Juli erlebten Cloud Provider ca. 400 Ausfälle weltweit gegenüber mehr als ca. 4.500 in ISP-Netzwerken. Bezogen auf die Gesamtzahl der Ausfälle traten mehr als 80 Prozent in ISP-Netzwerken und weniger als 10 Prozent in Netzwerken von Cloud Providern auf.
     
  • Obwohl die Gesamtzahl der Ausfälle in allen Regionen zunahm, unterschieden sich die Auswirkungen auf die Internetnutzer. Im Vergleich zu den Mustern aus der Zeit vor der Pandemie trat ein größerer Anteil der Ausfälle in der EMEA-Region in der Regel während der Hauptgeschäftszeiten auf. Im Gegensatz dazu fand die Mehrzahl der großen Ausfälle in Nordamerika außerhalb der typischen Geschäftszeiten statt und hatte daher möglicherweise keine größeren Auswirkungen auf die Internetnutzer.
     
  • Insgesamt hat sich das Internet gut gehalten. Trotz beispielloser Zustände und einer Zunahme von Netzwerkstörungen haben sich die auf dem Internet basierenden Infrastrukturen behaupten können, was auf eine insgesamt hohe Kapazität, Skalierbarkeit und Flexibilität der Betreiber hindeutet, die notwendig sind, um sich an die unvorhergesehenen Anforderungen anzupassen. Negative Performance-Indikatoren wie Verzögerungen, Verluste und Instabilität hinsichtlich des Datenverkehrs blieben im Allgemeinen innerhalb tolerierbarer Grenzen, sodass es keine Anzeichen für eine systemischen Notstand gab.
     
  • Erhöhte Netzwerkunterbrechungen aufgrund der Anpassungen von Betreibern. Viele der nach Februar beobachteten Netzunterbrechungen schienen damit zusammenzuhängen, dass die Netzbetreiber mehr Änderungen an ihren Netzen vornahmen, um die veränderten Bedingungen hinsichtlich des Datenverkehrs auszugleichen.

„Sowohl Unternehmen als auch Dienstleister hatten anfangs Mühe, sich von heute auf morgen auf die Remote-Arbeit einzustellen. Allerdings erkennen wir jetzt einen eindeutigen Wandel hin zu dauerhaften Vorkehrungen für Home-Office-Szenarien“, erklärt Paul Bevan, Research Director, IT Infrastructure, Bloor Research. „Dies führt zu einer Neuausrichtung der Netzwerkinfrastruktur, die sich deutlich von den Netzwerkplattformen unterscheiden, die vor März im Einsatz waren. Die Ergebnisse der Studie von ThousandEyes werden erheblich dazu beitragen, damit Unternehmen die Interdependenzen zwischen internen und externen Netzwerken verstehen. Zusätzlich werden diese dadurch besser erkennen, wie IT-Infrastrukturen gestärkt werden können, jetzt, da das Internet mehr als je zuvor zu einer Kernkomponente der meisten Unternehmen geworden ist.“

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Die Studie sollte hier zum Download stehen.

www.ThousandEyes.com

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