Die Aufgaben werden in gewöhnlichen Rechenzentren von verschiedenen Komponenten übernommen: So sind die Server für die Rechenleistung zuständig, die spezialisierten Speichernetze sowie Speichergeräte kümmern sich um die Datenspeicherung und die Netzwerk-Switches stellen Verbindungen zwischen den einzelnen Geräten her.
Vor- und Nachteile der üblichen Struktur
Jene übliche Struktur hat durchaus ihre Vorteile: Aufgrund von Spezialisierungen kann jede einzelne Komponente auf Höchstleistungen optimiert werden. Bestimmte Konzepte, in denen eine Zusammenarbeit von Servern oder Speichergeräten erfolgt, verringern außerdem die Gefahr von Ausfällen – folglich kommt es auch zu einer Erhöhung der Gesamtverfügbarkeit.
Doch bringt die Struktur ebenso Nachteile mit sich: Das Management dieses Systems gestaltet sich komplex – vor allem im Bereich der Speichernetzwerke werden für die Verwaltung ausgewiesene Spezialisten benötigt. Zudem kann ein Aus- oder Umbau nur dann erfolgen, sofern es einen längerfristigen Vorlauf gibt und die Maßnahme im Vorfeld sorgfältig geplant worden ist.
Die Planungen sind im Vorfeld deshalb nötig, da sämtliche Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Komponenten berücksichtigt werden müssen. Entsprechend existieren schon jahrelang Bestrebungen, eine Vereinfachung der Infrastruktur in Rechenzentren herbeizuführen sowie diese auch flexibler zu gestalten.
Möglichkeiten der Infrastruktur
Ein erster Ansatz sind beispielsweise konvergente Infrastrukturen. Diese gehören zwar auch spezialisierten System an, welche ihre Aufgaben untereinander verteilen. Allerdings führen sie sowohl eine erhebliche Erleichterung als auch Beschleunigung deren Installation und Verwaltung herbei.
Ein völlig anderer Ansatz ist die hyperkonvergente Infrastruktur (HCI): Hierbei werden die verschiedenen Aufgaben – darunter auch die Netzwerkaufgaben – nicht mehr von getrennten Systemen übernommen. Stattdessen erfolgt dort eine Kombination in nur einem „Gerät“ beziehungsweise Appliance – in der Regel Standardhardware. Dies hat einige Vorteile:
1. Zügige Einrichtung
Die HCI-Appliances können in der Regel per „Plug and Play“ zügig installiert werden. Bei der Integration entstehen meist keine Probleme, außerdem kann dies schnell vonstattengehen, da jedes System eine gesamte IT-Umgebung darstellt.
2. Geringere Kosten
Wird Standardhardware eingesetzt, führt dies nicht nur zu einem geringeren Verwaltungsaufwand, auch senken sich hierdurch die Gesamtkosten – nach den Berechnungen von Dell beispielsweise um bis zu 30 Prozent. Bei den Wartungskosten sind es sogar Senkungen bis zu 43 Prozent.
3. Verbesserte Agilität
Bei Bedarf können die Ressourcen einer hyperkonvergenten Infrastruktur zügig und flexibel zur Verfügung gestellt werden. Dies hat auch die positive Folge, dass die Reaktionen auf IT-Anforderungen seitens der Unternehmen sehr viel besser verwirklicht werden können.
4. Geringeres Management
Bei einer hyperkonvergenten Infrastruktur ist eine zentrale Administration möglich – so können alle Komponenten über eine einheitliche Verwaltungsoberfläche behandelt werden. Dazu sind nicht einmal spezielle Kenntnisse vonnöten.
5. Leichte Skalierbarkeit
Bei Bedarf einer Leistungssteigerung ist dem Anwender die Möglichkeit gegeben, eine zweite Box dazuzustellen. Nach dem Anschluss ist diese sofort sichtbar und ebenso einsatzbereit.
Die Einsatzgebiete des HCI
Für die hyperkonvergente Infrastruktur sind einige Einsatzorte denkbar, unter anderem die folgenden:
Hauptniederlassungen und Zweigstellen: Aufgrund der einfachen Installation sowie der zentralen Administration können die hyperkonvergenten Systeme ebenso in den Zweigstellen vor Ort betrieben werden – hierfür ist nicht einmal Fachpersonal vonnöten.
Cloud-Migration: Ebenso wie die Cloud, basieren auch die hyperkonvergenten Systeme auf einer umfassenden Virtualisierung. Entsprechend stellen sie sich auch als den idealen Partner heraus.
Unternehmensanwendungen: Aufgrund der Virtualisierung (wie schon beschrieben) können mehrere Unternehmensanwendungen auf nur einer einzigen HCI gehostet beziehungsweise betrieben werden.
Fazit
Die hyperkonvergenten Infrastrukturen stellen ein Schlüsselelement der digitalen Veränderungsprozesse dar. Schließlich vereinfachen sie sowohl die Installation als auch die Konfiguration und Verwaltung der einzelnen Ressourcen im Rechenzentrum enorm. Dies führt unter anderem auch zu Beschleunigungen und Kostenreduzierungen.
Zur zukünftig nahtlosen Integration ist unbedingt auf die vollständige Kompatibilität alter beziehungsweiser bestehender Infrastrukturen zu achten.