In Content Management System umfasst unzählige Artikel und Formate, die von einer ganzen Reihe von Mitarbeitern gepflegt und von unterschiedlichen Nutzern gelesen werden. Die steigende Komplexität der Anforderungen stellt Unternehmen vor die Frage, welches CMS im Enterprise-Umfeld das optimale ist.
Milad Said, CMS-Consultant bei der Berliner Digitalagentur Neofonie erklärt, wann sich eine Allround- oder individuelle Lösung lohnt und nimmt hierzu Magnolia CMS und Adobe Experience Manager unter die Lupe.
Magnolia CMS: „Best of Breed“ für individuelle Lösungen
Magnolia CMS wird seit 2003 entwickelt und war ursprünglich als Open Source-Variante erhältlich. Mittlerweile gibt es eine kostenpflichtige Enterprise-Variante, die sich zu einer der bekanntesten CMS-Lösungen etabliert hat. Die einfache Integration der Software in komplexe Systemarchitekturen ist einer der wesentlichen Vorteile für Unternehmen. So sind diese langfristig nicht davon abhängig, dass der Hersteller jede Funktion des Systems auf einem State of the Art-Level hält. Vielmehr wird somit die Anbindung einzelner Lösungen ermöglicht, die einen optimalen, zeitgemäßen Funktionsumfang liefern. Diese Flexibilität der Software ermöglicht es, neue funktionale Anforderungen entweder selbst in Magnolia zu entwickeln, oder auf bewährte Lösungen auf dem Markt zurückzugreifen und innerhalb kürzester Zeit anzubinden.
Usability:
Die Bedienung ist intuitiv und das Interface übersichtlich gestaltet. Die Nutzeroberfläche eignet sich aufgrund ihrer Touchfähigkeit sowohl in der mobilen Anwendung, als auch auf dem PC. Im Webbrowser ist das Editieren der Seite sehr einfach möglich, um eine Vorschau des Endergebnisses zu bekommen, bevor es online geht.
Funktionen:
Aus mehreren verschiedenen integrierten Lösungen, die anhand des „Best of Breed“-Verfahrens individuell ausgewählt werden, entsteht bei Magnolia eine verzahnte Systemlandschaft. Eine wichtige Funktion greift das immer wichtiger werdende Thema Personalisierung auf: Nutzerinformationen wie Nutzungsverhalten, demografische Daten oder der Standort sorgen dafür, dass der Content schnell personalisiert werden kann, um die Besucher der Website so individuell wie möglich anzusprechen.
Kosten:
Die Lizenzkosten variieren dabei je nach Betriebsmodi, wie das Hosting in der Cloud oder on premise, den angeforderten Supportleistungen sowie der Softwareversion (Open Source oder High-End-Produkt inklusive vollem Funktionsumfang sowie Supportleistungen). Öffentliche und akademische Einrichtungen profitieren zudem von einem Preisnachlass.
Adobe Experience Manager: Ganzheitlicher Funktionsumfang aus einer Hand
Genau wie Magnolia CMS beruht der Adobe Experience Manager auf Java und ist einer der gängigsten Systeme zur Erstellung und Distribution von Content. Unternehmen erwartet hierbei eine praktische Allround-Lösung mit vielen Funktionalitäten.
Usability:
Dank der einfachen Nutzerinterfaces – entweder Touch UI und Classic UI – fällt das Handling mit dem Adobe Experience Manager leicht. Insbesondere das Erstellen von Landingpages wird durch die Voransicht der späteren Beiträge stark vereinfacht.
Funktionen:
Neben der Marketing-Cloud bietet der AEM ein ganzheitliches System mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen. Dazu gehören unter anderem vordefinierte Workflows oder Digital-Asset-Management-Applikationen. Spezifische E-Commerce-Funktionen wie Gutscheine, Warenkorb, Produktanzeige und Check-Out machen die Lösung auch für Onlineshops attraktiv. Die Multi-Site-Management-Funktion kommt vor allem großen und internationalen Unternehmen entgegen. Dank dieser Lösung können dynamische Seiteninhalte in wenigen Schritten auf andere Seiten übertragen werden, sodass der gleiche Content über unterschiedliche Seiten und Kanäle veröffentlicht wird. Die verschiedenen Versionen bleiben dabei synchronisiert. Damit werden spätere Änderungen auf allen Kanälen umgesetzt.
Ein großer Vorteil ist der Zugang zu den weiteren Tools der Adobe Marketing-Cloud. Dadurch können beispielsweise Werbebeiträge gesteuert (Adobe Media Optimizer), Cross-Channel-Kampagnen geplant (Adobe Campaign), Zielgruppen erfasst (Adobe Audience Manager) sowie Auswertungen und Analysen getätigt werden (Adobe Analytics). Die Bedienung erfolgt allen Plattformen hinweg sehr ähnlich, was zu einem komfortablen Arbeiten beiträgt. Zudem können alle Tools über eine Oberfläche hinweg verwaltet werden.
Kosten:
Der Funktionsumfang des Adobe Experience Managers ist sehr groß und wird jährlich um neue Anwendungsfälle erweitert. Aus diesem Grund fallen die Lizenzkosten hier im Vergleich zu Magnolia CMS (deutlich) höher aus.
Fazit: Die Anforderung entscheidet
Der Adobe Experience Manager und Magnolia CMS stellen ganzheitliche und einfach zu bedienende Lösungen für den Einsatz in Unternehmen dar. Beide haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte und heben sich voneinander ab. Welches der Systeme im Unternehmen implementiert wird, ist ein Schritt, der wohlüberlegt sein sollte. Vor allem Magnolia CMS erfordert dabei aufgrund der Komplexität tendenziell mehr fachliches Know-How. Dafür erhalten Unternehmen hierbei eine individuelle Lösung, bei der die am besten geeigneten Komponenten gemäß der eigenen Ansprüche individuell kombiniert werden können. Sind Entscheider dagegen auf der Suche nach einer Allround-Lösung, bietet sich der Adobe Experience Manager an. Dieser vereint alle notwendigen Funktionalitäten, ist jedoch insgesamt tendenziell kostenintensiver.
Milad Said ist CMS-Consultant bei der Berliner Digitalagentur Neofonie und kombiniert seine Erfahrungen aus dem technischen Projektumfeld, Vertrieb und Marketing, um Unternehmen bei ihren nächsten Schritten im digitalen Umfeld zu unterstützen. (Bildquelle: Neofonie GmbH / Robert Lehmann)
www.neofonie.de