Teilen statt besitzen: Sind die Deutschen bereit für den Sharing-Trend?

Teilen statt besitzen: Sind die Deutschen bereit für den Sharing-Trend?

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Knapp 75 Prozent sehen Besitz nicht mehr als alleinige Voraussetzung, um reich an Möglichkeiten zu sein. Sharing-Angebote wie Car-Sharing oder Wohnungstausch verlassen die Nische und begeistern die Masse
Wissen ist Macht, wenn man es teilt: Mehr als 83 Prozent sind offen für das Teilen von Wissen im Berufsleben.
Die im Auftrag von salesforce.com durchgeführte Befragung „Teilen statt besitzen! Was halten die Deutschen vom Sharing-Trend?“ unter 23.382 Menschen zeigt: Die Deutschen sehen in Sharing-Diensten wie Car-Sharing, Couchsurfing oder Tauschbörsen einen Massenmarkt mit hohem Geschäftspotenzial. Das innovative Charakteristikum von Sharing-Unternehmen ist, dass sie nichts selbst produzieren oder im eigentlichen Sinne verkaufen, sondern Menschen zusammenbringen, die Ressourcen gemeinsam nutzen wollen. Knapp Dreiviertel der Befragten gehen davon aus, dass Sharing-Geschäftsmodelle immer populärer werden. Die Mehrheit der Befragten assoziiert mit der gemeinsamen Nutzung von Sachen und Informationen positive Aspekte. Zustimmung erfuhren vor allem die Aussagen, dass Sharing Geld spart und eine nachhaltigere Nutzung von Ressourcen ermöglicht. Nur sechs Prozent der Befragten sehen im Teilen gar keine überzeugenden Vorteile.
Die Auswertung nach Altersgruppen zeigt, dass die Skepsis gegenüber dem Sharing-Modell mit dem Alter zunimmt. Bei den 19-25 jährigen halten nur 4,3 Prozent nichts vom Teilen, in der Altersgruppe der über 55 jährigen steigt dieser Wert auf 12 Prozent. Die Befragung bietet eine Momentaufnahme zum Status quo des Sharing-Trends.
Kommentare:
  • „Die hohe Bereitschaft der Deutschen, sich für Sharing-Konzepte zu öffnen, weist darauf hin, dass eine gewisse Entemotionalisierung im Hinblick auf die Bedeutung von Besitz und Eigentum zu beobachten ist. Ein ebenso gewichtiges Argument für das Sharing ist sicherlich die ökonomische Komponente. Wer teilt, spart Geld. Sharing-Unternehmen, die dies überzeugend nachweisen können, haben gute Geschäftsaussichten“, kommentiert JP Rangaswami, Visionär, Blogger und Chief Scientist bei salesforce.com.
  • „Die Herausforderung, die Trends wie das Sharing für Unternehmen mit sich bringen sind hoch: Es gilt neue Wege zu finden die Diskussionen, Trends und Wünsche aber auch Beschwerden der Menschen aus den Tiefen des Sozialen Webs herauszufiltern, richtig zu interpretieren und mit ihnen in einen ehrlichen Dialog zu treten“, betont Joachim Schreiner, Area Vice President Central Europe, bei der salesforce.com Deutschland GmbH.
Ebnen mobile Endgeräte und soziale Netzwerke dem Sharing-Zeitalter den Weg?
 
Die Durchsetzungskraft von Geschäftsideen ist abhängig davon, ob die richtigen technologischen Voraussetzungen gegeben sind, um einen Service schnell und einfach nutzen zu können. So lässt sich beispielsweise ein Sharing-Konzept für spontanes Car-Sharing in der Nachbarschaft nicht ohne Smartphone und Geo-Funktion nutzen. Salesforce.com hat gefragt: Sind die Deutschen schon gerüstet für das Sharing-Zeitalter?
Die Ergebnisse auf einen Blick:
  • Über 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, ein mobiles Endgerät mit Internetzugang zu haben (Smartphone, Tablet PC, etc.). Unter den Umfrageteilnehmern mit mobilem Endgerät hat mehr als die Hälfte ein Gerät, 34 Prozent verfügen sogar über zwei Geräte und zwei Prozent der Teilnehmer gaben an, mehr als vier Geräte zu besitzen. Mehr als Dreiviertel der Befragten behaupten, regelmäßig Online-Communities wie Facebook, Twitter und Xing zu nutzen.
  • Mehr als die Hälfte der Befragten löst Alltagsprobleme auch mithilfe ihrer Kontakte in Sozialen Netzwerken. Erwartungsgemäß zeigt sich hier ein Generationenkonflikt: Bei den 19-25 jährigen sehen mehr als Zweidrittel Soziale Netzwerke als hilfreiche Werkzeuge zur Bewältigung von Alltagsproblemen. Bei der Gruppe der 46-55 jährigen ist die Problemlösung über das Soziale Netzwerk für 60 Prozent keine Option.
Die Momentaufnahme von der Verbreitung mobiler Endgeräte und der Nutzung Sozialer Netzwerke lässt vermuten, dass die Deutschen gut für die einfache und spontane Nutzung von Sharing-Diensten gerüstet sind. Die Ergebnisse zeigen außerdem eine Generationenkluft bei der Einschätzung, welchen Einfluss soziale Netzwerke auf die Offenheit für die Sharing-Philosophie haben könnten.
 
Infografik
 

Was die Deutschen bereits teilen, tauschen und mieten
 
Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie materielle Dinge wie Autos oder die eigene Wohnung nicht teilen möchten, da sie ihnen zu wertvoll sind. Bei diesem Punkt sind sich die Befragten über alle Altersgruppen hinweg relativ einig. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass es eine Gruppe von Konsumenten gibt, die sehr emotional mit ihren Alltagsgegenständen verbunden sind. Teilen wird jedoch erst attraktiv wenn der eigene Besitz von einem utilitaristischen und nicht emotionalen Standpunkt aus betrachtet wird.
Weiterhin wurden die Teilnehmer um Vorschläge gebeten, welche Dinge sich ihrer Meinung nach am besten teilen, tauschen und mieten lassen. Die Mehrheit nannten Begriffe wie Auto, Bücher, Wohnungen oder Informationen. Aber auch das Teilen von Gartenzubehör wie Rasenmäher, Babysitter und lästigen Hausarbeiten war gefragt. Ausgefallenere Vorschläge waren das Teilen von: Partyartikel wie Biertischgarnituren, Großpackungen aus dem Supermarkt, Heizölbestellungen, die Ernte aus dem Garten, Umzugshelfer, Konzert-Abos oder die Fitness-Studio Mitgliedschaften.
Sharing im Job: Wissen ist Macht – oder doch nicht?
 
Mehr als 83 Prozent der Befragten sind offen für das Teilen von Informationen im Berufsleben. Weiterhin halten die Umfrageteilnehmer vernetzte Unternehmen, die den Austausch unter Mitarbeitern fördern, für erfolgreicher. Deutsche Arbeitnehmer teilen außerdem gerne Informationen, weil sie sich als Experte für ein Thema etablieren wollen. Für mehr als ein Fünftel der Befragten war der Wunsch nach einer Expertenrolle das wichtigste Sharing-Argument. In unternehmensinternen Netzwerken erweitern Mitarbeiter ihr Wissen, indem sie beobachten was andere verlinken, nachfragen oder empfehlen. Im Laufe der Zeit lernen sie dann, wessen Einschätzung in welchen Bereichen wichtig ist und bei welchen Themen man selbst den besten Beitrag leisten kann. So kann innerhalb eines Unternehmens eine ganz neuartige Expertenkultur entstehen. Im Idealfall tauschen Mitarbeiter Ideen und Wissen aus, die sich ohne Software, die das Sharing Konzept unterstützt, weder getroffen noch miteinander gesprochen hätten.
Vor dem Hintergrund der großen Offenheit der Befragten für das Teilen von Wissen am Arbeitsplatz und ihrem Wunsch sich als Experten zu positionieren, könnten Unternehmen ableiten, dass sie Arbeitnehmern zukünftig Raum für die Sharing-Philosophie bieten sollten. Unternehmen, die sich beim vernetzten Informationsaustausch introvertiert oder konservativ verhalten, müssen sich unter Umständen auch bald die Frage stellen, ob sie mit dieser Unternehmenskultur in Zukunft noch die besten, der besten Talente für sich gewinnen können.
 

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